Perigueux
 
 
 
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Rundgang durch Perigueux

 

 

 

 

 

Rundgang durch die Altstadt

Ausgestattet mit Plänen und Tipps, findet man sich beim Verlassen des Büros direkt vor der Tour Mataguerre. Dieser Verteidigungsturm gehörte zur mittelalterlichen Befestigungmauer von Puy St-Front und ist der letzte von ursprünglich 28 gleichgearteten Rundtürmen.

Mehrmals zerstört und wiederaufgebaut, erhielt er den Namen eines englischen Gefangenen, der 17 Jahre darin verbringen musste.

Man kann ihn besteigen und von oben einen Blick auf die Dächer, Gassen und umliegenden Hügel werfen (Mo-Fr 10.30 Uhr).

Die Rue de la Bride führt in die Altstadt hinein. Wir steigen zunächst rechts die Rue Seguier hinunter, wo sich schöne Blicke auf die wehrhaften Türme des Hotel de Saltgourde und des Hotel de Ladouze bieten.

Die vieleckigen, zum Teil vorgekragten, mit Pechnasen vers­henen Bauten stehen in der Rue Aubergerie (Nr. 4/8 und 16) und verkörpern, typisch für das 15. Jh., den Machtanspruch alter Perigord-Geschlechter. Über die Place Navarra geht es dann die Treppen hinauf zur Rue des Farges, wo im ältesten Haus der Stadt (Nr. 4 und Nr. 6) Du Guesclin sein Quartier hatte.

Einige Schritte weiter ist in einem Eckhausder Rue des Farges (Nr. 34) das Militärmuseum untergebracht. Es ist mit Dokumenten und Devotionalien vollgestopft, die von den Feudalfehden über die Kolonialkriege bis zur Resistance Interesse, aber auch Empörung wecken können (Mo-Sa 10-12,14-18 Uhr).

Es sind von hier nur wenige Schritte zur Place de la Clautre, die direkt vor der Kathedrale an Markttagen von bunten Schirmen übersät ist.

Links ab erreicht man den Rathausplatz mit dem befestigten Renaissance-Palais Gilles Lagrange (17. Jh.), schräg dahinter öffnet sich die Place du Codere, mit einer alten Halle (1830) der eigentliche Marktplatz und zugleich das Herz der Stadt.

Die Feinkost lockt den Gourmand weiter zu den Läden der angrenzenden Rue de la Sagesse, in der das Hotel de Lestrade (Nr. 1) eine sehenswerte Prachttreppe besitzt.

Auf diesem Wege erreicht man die Place Si-Louis, auf der im Winter der Stopflebermarkt (Marche de gras) abgehalten wird und ein weiteres Renaissance-Palais, das »Haus des Zuckerbäckers« (Maison du Pa­tissier) zu bewundern ist.

Ostwärts stößt man auf die berühmte Rue Limogeanne (Fußgängerzone), die parallel zur Rue de la Sagesse zum kleinen und großen Marktplatz zurückführt. Auf dieser Hauptachse kann man genussvoll hin- und her­schlendern, denn die Gasse ist gesäumt von hübschen und kuriosen Läden in den historischen Mauern.

Besonders schmuck ist die reich verzierte Fassade der Maison Estignard (Nr. 3) mit einem Portal, das im Tympanon den Salamander Franz I. zeigt und in einen gepflasterten Innenhof führt.

Der beschriebene Flanier- und Einkaufsbereich, zweifellos die Hauptattraktion der Stadt, liegt exakt zwischen den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, der Kathedrale und dem Musee du Perigord.

Um von der einen zur anderen zu gelangen, gibt es für den kompletten Rundgang noch eine Rückwegvariante auf der Flussseite.

Man nimmt hinter dem Perigord-Museum an der schön restaurierten Place de la Vertu die Rue Notre-Dame/Rue Barbecane und steigt dann die Rue de L' Abreuvoir hinunter.

Auf diesem Weg gelangt man in die enge Rue Port de Graule, die hinter der Maison des Consuls (15./16. Jh.) vorbeiführt.

Das Dach des Hauses der Konsuln, wie die Stadtregenten früher hießen, ist mit Lukarnen im Flamboyant-Stil verziert. Den besten Blick auf die Gebäude hat man unten von der Brücke aus.

Der Eingang zum Musee du Perigord liegt am Cours Tournay, einem großzügig bepflanzten Boulevard, der im 18. Jh. als nördliche Begrenzung der Altstadt angelegt wurde.

Das Museum, in einem ehemaligen Kloster untergebracht, ist vor allem wegen seiner vorgeschichtlichen Abteilung bedeutend.

Neben dem Skelett des ältesten französischen Neandertalers (ca. 70.000 v. Chr., Fundort Montignac) sieht man den berühmten Menschen von Chancelade, (ca. 10 000 -12000 v. Chr.), in zusammengekauerter Haltung, wie er im erstaunlich hohen Alter von 40-50 jahren bestattet worden ist.

Von den aufgefundenen Werkzeugen und Kultgegenständen ist ein aus Knochen gefertigter Anhänger mit eingeritztem Bisonkopf besonders wertvoll.

Eine schöne Ergänzung der prähistorischen Sammlung ist die völkerkundliche Abteilung mit Exponaten aus Afrika, Amerika und Ozeanien.

Der Saal Henri-Breuil zeigt die Entwicklung vom Neolithikum bis zur Eisenzeit an Werkzeugen, Töpferwaren und Schmuck.

Besonders umfangreich ist dann die Antikensammlung mit einigen ägyptischen und griechischen Objekten, vor allem aber Fundstücken aus Vesunna: Amphoren, Mosaiken und Fresken, einer Wasserpumpe aus Holz, Geschirr, Schmuck.

Im Kreuzgang stehen antike Grabmäler und größtenteils beschädigte Steinskulpturen, die bei der Restauration der Kathedrale durch Kopien ersetzt worden sind.

Die Malerei ist mit spanischen, italienischen, flämischen und französischen Werken vom 15.-19. Jh. vertreten (Mi-Mo 10-12,14-17 Uhr, im Sommer bis 18 Uhr, Di und an Feiertagen geschl.).

Am Südostrand der Altstadt erhebt sich die Kathedrale St-Front eindrucksvoll über dem Isle.

Sie ist das größte Gotteshaus Südwestfrankreichs und steht an der Stelle der merowingischen Grabkapelle des hl. Frontus, des ersten Bischofs der Stadt.

Charakteristisch ist der byzantinisch-romanische Stil dieser Kreuzkuppelkirche, die im 12. jh einen romanischen Vorgängerbau ersetzte.

Der Grundriss stellt ein griechisches Kreuz dar und erinnert stark an San Marco von Venedig.

Allerdings ist das perigordinische Imitat ein wenig größer ausgefallen.

Die das Stadtbild prägenden Kuppeln erheben sich 35 m hoch. Das Erscheinungsbild des orientalisierenden Baus geht vor allem auf die Renovierung im vorigen jahrhundert zurück.

Architekt Paul Abadie fügte nämlich Schuppendächer und Laternen hinzu und schuf so ein Vorbild für Sacre Cceur in Paris.

Der Innenraum wirkt erstaunlich nüchtern und leicht, umso wuchtiger erscheint der barocke, aus Nussbaum geschnitzte Altaraufsatz.