Nizza ( Nice )
 
 
 
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Zarewitsch in Nizza

 

 

 

 

 

Nachdem Kaiserin Alexandrowez, die Gemahlin des Zaren Alexander II., beschlossen hatte, daß ihr Sohn, der damals zwölfjährige Zarewitsch, seiner zarten Gesundheit wegen nur noch an der Cote d‘Azur leben sollte, ließ sie in Nizza einen Palast erbauen, der zweihundert Schlafzimmer, ein Dutzend prunkvoller Salons,Wirtschaftsräume, Ställe für 400 Pferde und eine Kaserne für 300 Leibgardisten umfaßte.

Und damit der junge Zarewitsch nur Wohlgerüche atme, ließ die Kaiserin 200.000 Orangenbäume pflanzen, die ein Heer von 800 Gärtnern zu pflegen hatte.

Dieser Palast — einmal für ein einziges Kind bestimmt — wird heute von 2.500 Gymnasiasten besucht. Es ist das „Lycee du Parc Imperial“.

Zarewitsch Nikolaus starb 1865 in Nizza. Die gesamte Bevölkerung der Cote d‘Azur war aufgerufen, seinem Sarg zu folgen. Beamte des kaiserlichen Hofes verteilten an Männer, Frauen und Kinder schwarze Tücher und Schleier, Tausende von Schuhen und Handschuhen. Noch viele Jahre lang sah man die Bewohner von Nizza nur in schwarzer Kleidung einhergehen.

Die kaiserliche Gegenwart lockte viele russische Großfürsten an die Cote d‘Azur. Sie bauten sich dort prächtige Häuser und lebten in einem Luxus, von dem man sich heute keine Vorstellung mehr machen kann.

Jedes Fürstenhaus besaß seine kleine Armee Kosaken und polnischer Ulanen. Die Großherzogin Tania hatte eine besondere Vorliebe für hoch gewachsene Männer. Ihre Kosaken waren wegen ihrer Reiterkünste berühmt. Jeden Morgen befahl die Großherzogin ihrer Schwadron, sich am Strand im Halbkreis aufzustellen.

Unbeweglich saßen die Männer auf ihren Pferden. Und während die Großherzogin nackt in die Fluten stieg, bildeten die Reiter abgewandten Gesichts eine spanische Wand, damit die Befehlshaberin vor indiskreten Blicken geschützt war. Kein Kosak wandte jemals den Kopf. Er hätte ihn verloren!