Niort
 
 
 
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Historie von Niort

 

 

 

 

In gallo-römischer Zeit, als der Golfe des Pictons noch existierte und die Sevre sich in einem viel breiteren Bett räkelte, war der Handel zwischen Poitiers und Saintes, den Hauptorten der keltischen Pictonen und Santonen, auf Furten angewiesen.

Als >Neue Furt< gründeten die Römer Novum Ritum, das heutige Niort.

Vom 12. Jh. an - die Trockenlegung der Sümpfe war noch nicht weit fortgeschritten - entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Hafen für Exporte nach England.

Zeugen dieser Zeit sind der Vieux Pont, damals einziger Zugang zur Stadt, und der Donjon, Rest einer Burganlage, die Henri II und dessen Sohn Richard Coeur de Lion (Richard Löwenherz) zum Schutz des Hafens erbauen ließen. Heute beherbergt dieser Wehrturm ein Museum zur Archäologie (u. a. Goldhalsband aus St-Laurs, ca. 2000 v. Chr.; Wagenrad aus Coulon, 9. Jh. v. Chr.) und zum Gerberhandwerk.

Niort wurde im 14. Jh. für seine Gerbereien und Handschuhmanufakturen bekannt. Dem Handel mit Kanada, der dem Gewerbe im 18. Jh. einen kurzen Aufschwung brachte, bereitete Napoleons Englandpolitik und die daraufhin verhängte britische Seeblockade ein Ende.

Inzwischen haben Holzverarbeitung und Versicherungswesen dem alten Handwerk den Rang abgelaufen. Dass sich gerade in Niort Versicherungen etablierten, hängt mit der calvinistischen Vergangenheit der Stadt zusammen.

Nach dem Toleranzedikt des Jahres 1787 kehrten einige Hugenotten in die Heimat ihrer Vorfahren zurück. Ihrem Wirken sind Genossenschaftsbewegungen im Agrarbereich einschließlich Feuer- und Viehversicherungen zu verdanken.

Ein paar Schritte führen vom Logis zum Pilori, dem alten Rathaus, das im 16. Jh. an der Stelle des mittelalterlichen Prangers (pilori) errichtet wurde.

Es lohnt ein Blick von seinem Dach auf die Altstadt, in der sich einige Fachwerkhäuser des 14.-16. Jh. erhalten haben: Etwa in der Rue St-Jean, Rue du Pont, Rue du Petit St-Jean (Nr. 3, Hotel d'Estissac, kurzzeitig Wohnsitz von Rabelais). An der Maison Presidiale (5, Rue du Pont) erinnert eine Tafel daran, dass hier im Jahre 1635 Francoise d'Aubigne, die Enkelin des Calvinisten Agrippa d'Aubigne, geboren wurde.

Die ehemalige Klosterschülerin heiratete in Paris den Dichter Scarron, fand nach dessen Tod Zugang zum Hof und wurde die Geliebte und 1684 die heimliche Gemahlin von Louis XIV, der sie zur Marquise de Maintenant ernannte. Francoise starb 1719.