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Literatur und Literaten in Nimes

 

 

 

 

Rabelais beschreibt die Arenen von Nimes im 5. Kapitel seines »Pantagruel«.

Wenn auch der 1530 in Nimes geborene französische Diplomat Jean Nicot als Autor seines Buches »Le Tresor de la langue francaise tant ancienne que moderne« (1606) kaum bekannt geworden ist, so soll er hier Erwähnung finden. Er brachte von seiner Amtstätigkeit als Botschafter in Lissabon die damals in Europa noch unbekannte Tabakpflanze nach Frankreich, die die Wissenschaft nach ihm »Nicotiane« nannte.

J.-J. Rousseau kam im Jahre 1737 auf seiner Reise nach Montpellier durch Nimes. Er berichtet in seinen »Confessions« von seinem Besuch des Amphitheaters, das keinen besonderen Eindruck auf ihn hinterließ, »da dieser weitläufige und prächtige Zirkus von hässlichen und kleinen Häusern umgeben ist und andere kleine noch hässlichere Häuser seine Arena füllen«.

Der 1796 in Nimes geborene Bäcker und Dichter Jean Reboul wurde wegen seines Gedichts »L'Ange et l'Enfant« (1828) von Lamartine mit Lobeshymnen überhäuft. Bedeutende Persönlichkeiten machten ihm ihre Aufwartung: so Lamartine selbst, Charles Nodier , Chateaubriand , A. Dumas der Ältere, der 1805 in Odense geborene dänische Märchenerzähler Hans Christian Andersen und Mistral . Die Stadt gedenkt des Dichters im Namen einer Straße und mit einem Denkmal im Jardin de la Fontaine.

Alexandre Dumas war 1834 in Nimes und widmet der Stadt ein Kapitel seiner »Impressions de voyage dans le midi de la France«. Das ländliche Fest, die »ferrade«, im Amphitheater hat seine besondere Aufmerksamkeit erregt.

Andersen beschreibt in »Das Märchen meines Lebens« (1845-46) seine Eindrücke von der Stadt und ihren Baudenkmälern.

Stendhal war im August 1837 in Nimes. Er unterbrach eine Geschäftsreise nach Beaucaire, um Nimes, den Pont du Gard und Orange zu besuchen. In seinen »Memoires d'un Touriste« schildert er seine Eindrücke von der »Maison Carree« und beschreibt sehr detailliert die Arena: »Man sieht hier noch die durchbohrten Steine, die der Befestigung der Masten dienten, welche dann die Zeltbahnen trugen, mit denen die Zuschauer vor der Sonne geschützt wurden«.

Georg Sand hielt sich im Oktober 1838 bei Jules Boucoiran, dem ehemaligen Lehrer ihres Sohnes Maurice, in der Stadt auf.

Alphonse Daudet, Autor des »Tartarin de Tarascon« und der »Lettres de mon Moulin«, wurde am 13. Mai 1840 als Sohn eines Seidenfabrikanten am Boulevard Gambetta Nr. 20 (Gedenktafel)  geboren. Er besuchte zunächst eine Klosterschule und dann das Institut Canivet. Geschäftliche Niederlagen zwangen seinen Vater, nach Lyon überzusiedeln, wo Alphonse das Lycee Ampere besuchte. Infolge der Armut seiner Eltern ging er 1849 als maitre d'etudes ans Gymnasium von Ales. Nimes ehrt sein Andenken mit einem Denkmal von Falguiere auf dem Square de la Couronne.

Eine eingehende Schilderung der römischen Baudenkmäler der Stadt findet sich in den Tagebüchern Flauberts , der mit einem alten Freund der Familie im Jahre 1846 im Anschluss an die bestandene Reifeprüfung eine Reise in die Pyrenäen unternahm und sich in Nimes aufhielt.

Verlaine zog 1848 mit seinen Eltern von Montpellier nach Nimes, wohin sein Vater als Hauptmann versetzt worden war. Zu Beginn des Jahres 1849 wurde dieser wieder nach Metz zurückberufen.

Der Romancier und Widerstandskämpfer Andre Chamson, Mitglied der Academie francaise seit 1956, wurde am 6. Juli 1900 in Nimes geboren. Er entstammt einer aus den Cevennen kommenden protestantischen Familie. Das Leben der Einwohner der Cevennen bildet das Thema seiner ersten Romane wie »L' Auberge de l' Abime« (»Die Herberge in den Cevennen«). Durch seine Erzählung »Roux le Bandit« wurde sein Name bereits 1925 bekannt.

Nach ihrer Scheidung von Willy reiste Colette in den Jahren 1908 bis 1911 als Schauspielerin und Tänzerin durch die Provinz und kam auch nach Nimes: In ihrer Autobiographie schreibt sie: »Nimes, endlich Nimes und seine Jardins de la Fontaine! Wir stoßen das schwarze, goldverzierte Gittertor auf, und die Welt verändert sich: ein Frühling empfängt uns, so märchenhaft schön, dass man jeden Augenblick fürchtet, er könnte versinken oder sich in Dunst auflösen. Der Springbrunnen, das Bad der Diana, unergründliche, steingepflasterte Baumgänge, wo ein herrisches, grünes Wasser braust, klar, dunkel, blauschillernd wie eine Schlange - ich beuge mich über das bebende Wasser, in dem sich die Judasbäume spiegeln, und möchte hineintauchen, zu jenem anderen Garten gelangen, dessen Pinien, Spindelbäume und blass lila Blütenzweig im Widerschein des seegrünen Wassers die Farbe ändern, dunkelblau werden, violett wie ein angeschlagener Pfirsich, rostbraun wie vertrocknetes Blut.

Mit zärtlicher Hand betaste ich den feuchten Stein des Bades der Diana, seine sanfte, goldenen Glätte, das geborstene Kapitel einer Säule, auf dem in klarer, unversehrter Pflanzenanmut das Akanthusblatt prangt«.

Vom 6. Dezember 1914 bis zu seiner Versetzung an die Front am 6. April 1915 stand Guillaume Apollinaire als Kanonier des 38. Artillerie-Regiments in der Kaserne am Chemin d'Uzes. Von hier schickte er der Gräfin Coligny-Chhillon, die er am 27. September bei einer Opium-Orgie in Nizza kennen gelernt hatte, täglich Gedichte und Briefe, in denen er ihr, seiner »Lou«, seine leidenschaftliche Liebe gestand. Vom 7. bis zum 16. Dezember kam sie nach Nimes und wohnte im Hotel du Midi, wo sich die beiden ungestört treffen konnten. Für den Monat Februar 1915 hatte der Dichter ihr ein Appartement in der Stadt gemietet, sie aber zog es vor, die Zeit mit einem anderen Mann in Nizza zu verbringen.

Die Frauengestalt der Fontaine de Nimes, die Personifizierung der Stadt auf der Place de la Liberation von James Pradier, trägt die Züge von Juliette Drouet

Die Schauspieler in Juliette Drouet war die Geliebte des Bildhauers, mit dem sie ein uneheliches Kind hatte. Ihre spätere Liebesbeziehung zu Victor Hugo bestand bis an ihr Lebensende.