Nieul-sur-L'Autise
 
                   
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Auf halbem Weg zwischen Bocage und Marschland, mitten in der Ebene, die von der Autise bewässert wird, einem Nebenfluß der Sevre von Niort, entwickelt sich das Geburtsdorf von Eleonore von Aquitanien (1122 bis 1204), der Königin Frankreichs und Englands, ab 1068 rund um die Abtei Saint-Vincent, die von dem Herren von Vouvant begründet worden war.

Einige Jahre später wird die Abtei von Papst Innozenz II. den Regeln des Heiligen Augustin unterstellt.

Ihre Mönche nehmen, Anfang des 13. Jahrhunderts, aktiv an der Austrocknung des Marschlandes von Poitou teil, und die Abteien von Saint-Michel-en ­L'Herm, von Maillezais, von Absie und Saint-Maixent tun sich zusammen, um den Kanal zu graben, den man den "Kanal der fünf Äbte" (des Cinq­Abbes) nennen wird.

Durch viele Stiftungen bereichert, gedeiht die Abtei von Nieul während des ganzen Mittelalters, 1568 aber wird sie geplündert und von den Hugenotten angezündet.

Das sollte das Signal für ihren Untergang werden.

Sie wird 1715 verweltlicht und kurz darauf ihrer ursprünglichen Bestimmung beraubt.

Von Merimee, damaligem Inspektor für nationale Denkmäler, im Jahre 1840 auf sie aufmerksam gemacht, wird sie 1862 als Denkmal klassifiziert und wieder hergerichtet.

Die Kirche, ein sehr schönes Beispiel für die romanische Kunst von Poitou, setzt sich aus einem dreifachen Kirchenschiff und sieben Gewölbebogen mit Doppelbalken zusammen.

Die Doppelbalken ruhen auf Zwillingssäulen, während die seitlichen Bögen in allein stehende Säulen münden, eine ungewöhnliche Anordnung.

Die Seitenschiffe sind aus dem 17. Jahrhundert. Eine Kuppel auf einer vorgekragten Wölbung überdeckt die Kreuzpunkte des Querschiffes.

Das Gebäude ist allerdings im letzten Jahrhundert mehr oder weniger glücklich restauriert worden. Der neue Glockenturm ist reichlich banal.

Die Bearbeitung der Fassade, besonders in den oberen Abschnitten, hat sich wenig an die ursprünglichen Vorstellungen gehalten. Bemerkenswert dennoch einige Skulpturendetails, wie die Kapitele des Portals mit der einfühlsamen Wiedergabe der sieben Todsünden.

Das Kloster, Romanik in Reinkultur, ist das einzige der Gegend, das uns bis auf unsere Tage intakt erhalten geblieben ist.

Es bildet ein perfektes Viereck mit seinen vier Kreuzgängen mit den gebrochenen Bögen und den schweren Kapitelen wie auf Untersätzen, die den kleinen Garten umschließen.

Es verband die Kirche mit dem Kapitelsaal, dessen Gewölbe im 17. Jahrhundert im romanischen Stil wiederhergestellt wurde. Im ersten Stock sieht man noch einen Teil des Refektoriums.

Ebenfalls erhalten geblieben sind die Waschbecken der Mönche, die Vorratsgewölbe, die Fremdenzimmer, die Stallungen und das Gefängnis.

Im Park von Vignaud wurde ein Zentrum für Begegung eingerichtet. Wassermühlen und Brauereimuseum.

Ein Kilometer weiter wurden Ausgrabungen unternommen, um eine Besiedlung aus der jüngeren Steinzeit (ungefähr 2.600 Jahre vor Christus) ans Tageslicht zu bringen.

Von der Kirche von Bellet, 10 km südöstlich davon ist aus der Romanik nur noch eine Fassade mit bemerkenswerten Skulpturen erhalten.

Im 15. Jahrhundert restauriert, besitzt sie noch einen gotischen Kirchenvorhof und Kapitele aus derselben Epoche.

     
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