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Allgemeines zu Montrichard

 

 

 

 

Auf einem Felsen über dem Cher liegt Montrichard zwischen zwei Tälern in einem weiten Waldgebiet. Historisch ist es mit der Touraine im Osten verbunden, verwaltungsmäßig gehört es zu Loir-et-Cher im Norden, aber ökonomisch ist es nach Süden hin orientiert, nach Berry.

Einst war es berühmt für die Qualität seines Tuffsteins, aber in den alten Steinbrüchen Bourres haben sich schon lange die Pilzzüchter eingenistet. Heute ist Montrichard ein liebenswerter Marktflecken, bekannt für seinen Wein, seine Pilze und seinen Ziegenkäse, den crottin de Chavignol, denn noch gibt es zwischen den Pensionärsvillen in den südlichen Hügeln genug Weidefläche für die Ziegen.

Von weitem schon erkennt man die Stadt an ihrem kantigen Turm, der Kirche und den alten Häusern, die sich unter der Burgruine zusammendrängen. Näher gekommen, kann man das typische Leben einer Kleinstadt im Berry beobachten. Auf dem Marktplatz verhandeln vierschrötige Bauern mit Schiebermützen über den Preis ihrer Stiefmütterchen. Ein betagter Berrichan lehnt sein neues Moped an die Wand der Bar La Vieille France, die so alt ist, wie ihr Name vermuten läßt.

Daneben gibt es in der boulangerie die baguettes, die zu einem Gamay oder Pineau de Loire gegessen werden.

Im Hintergrund setzt die ehrwürdige Ruhe des Bergfrieds einen Kontrapunkt zum geschäftigen Treiben. Nur der Mittelturm ist von der alten Festung geblieben, die von Heinrich IV. in den Religionskriegen geschleift wurde.

Von dort eröffnet sich ein großartiger Rundblick: Im Norden liegt der Wald von Montrichard, im Westen Amboise und Chenonceau, im Osten sieht man das Ufer des Cher und im Süden die ersten Anzeichen des ländlichen Berry.

Ein schmaler, auf beiden Seiten von Mauem eingefasster Weg führt zu der romanischen Kirche St. Croix. Mit ihrem Glockenturm aus dem letzten Jahrhundert scheint sie an manchen Stellen etwas überrestauriert zu sein, die ernste Atmosphäre des Innenraums entspricht durchaus ihrer langen Geschichte: Hier heiratete die zwölf jährige Jeanne de Valois, Tochter Ludwigs XI., den zukünftigen Ludwig XII. Der ließ sich später von ihr scheiden und heiratete Anne de Bretagne, die Witwe Karls VIII.

Jeannes Statue ist ganz in hellem Blau und Rot gehalten, ihr schwermütiger Blick lässt ahnen, dass sie ihre Tage zum großen Teil im Nonnenkloster von Bourges verbringen würde.

Einige alte Häuser haben den Baueifer des letzten Jahrhunderts und die Bombardierung des Krieges überstanden. In der Rue de Ja Juiverie, nahe beim Rathaus, steht ein spitzgiebeliges Haus, das früher die Synagoge beherbergt haben soll.

Auch in Montrichard hat man die jüdischen Einwohner gemäß einem Edikt des wahnsinnigen Königs Karl VI. vertrieben.

Einige Straßen weiter steht das noble Renaissance- Haus Hotel d'Effiat; man kann es durch das mittelalterliche Stadttor die Porte aux Rois, erreichen.

Im 18. Jahrhundert überließ dann der Marquis d'Effiat das Haus der Stadt unter der Bedingung, dass ein Hospiz daraus werden solle. Die engen Gänge haben die Arbeit aber zu sehr erschwert, und die Senioren haben einem Gemeindezentrum Platz gemacht, das nun von der Pracht der reich verzierten Fenster und von dem Reiz des exotischen Ginkgo ­ Baumes profitiert.

Gleich um die Ecke liegt die Chancellerie, ein Haus aus dem 15. Jahrhundert mit einem fünfeckigen Turm und einem Brunnen, der ein Kuppeldach trägt.

Beeindruckend ist auch das Maison du Preche, eine romanische Herberge, die einst den Templern g­hörte, nach 1563 aber von den Protestanten übernommen wurde. Im Maisou Ave Maria, einem reizenden kleinen Fachwerkhaus, ist heute das Fremdenverkehrsbüro untergebracht.

Die Schnitzereien auf den Außenbalken zeigen Engel, Jungfrauen und Heilige in friedlicher Nachbarschaft mit teuflischen Monstern. Von hier führt die Passage du Saurnon über eine schmale gotische Brücke zum Parc Plage, dem "schönsten Strand" des Cher. Die Steinbrücke bestand ursprünglich aus Holz, so dass sie im Krieg abgebaut werden konnte.