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Berichte über Montpellier

 

 

 

 

Sonne, Meer und schöne Stadt
Ein Erfahrungsbericht von lisa über Montpellier (08.06.2000)

Wenn man sich fragt
wie eine Stadt eigentlich sein sollte, damit man gerne dort sein Leben verbringt, fällt einem meist kein Beispiel ein, weil die meisten Städte eben Vorteile und Nachteile haben.

Montpellier kommt für mich schon ziemlich nahe an die perfekte Stadt heran. Ich habe dort ein Semester lang studiert. Es liegt in Südfrankreich, eine Autostunde von der spanischen Grenze entfernt, im Languedoc-Rousillion. Mit dem Stadtbus erreicht man in nur 15 Minuten Palavas, den Strand von Montpellier. Aufgrund der vorteilhaften geographischen Lage ist esfast das ganze Jahr über warm.

Ab dem Frühling kann man ins Wasser steigen. Vielleicht dazu ein kleiner Hinweis für zukünftige Montpellier-Besucher: wenn man von Palavas aus noch etwa 10 Minuten nach Westen fährt, kommt man a) zu einem sehr schönen Campingplatz (für Sommerurlauber) und b) zu dem saubersten und schönsten Strand der Gegend (teilweise FKK). Dort organisieren im Mai und Juni Studenten am Wochenende oft große Strandfeten mit Trommlern, Strandfeuer etc. (ist natürlich nicht offiziell).

Ein Wort zur Stadt
Montpellier ist architektonisch typisch mediterran. Sie hat das Flair einer Stadt im Süden und gerade die Innenstadt ist traumhaft schön. Zentrum von M. ist der Place de la Comédie, von dem aus auch die historische Altstadt mit dutzenden schmaler Gässchen beginnt.

Es gibt zahlreiche sehr schöne Parks in Montpellier. Die Stadt hat mit 250.000 Einwohnern eine sehr angenehme Größe. Einerseits ist es keine Großstadt und das merkt man besonders daran, wie beschaulich alles ist und wie wenig Streß herrscht: anders als etwa in Paris wird man hier keine gehetzten Manager die Straße entlangrennen sehen.

In Montpellier geht alles sehr langsam voran und die hunderte von Straßencafes passen zu diesem Bild. Andererseits ist gerade abends in den zahlreichen Bars und auf den Plätzen die Hölle los. Montpellier ist eben auch stark spanisch geprägt und das merkt man. Übrigens gibt es in kaum einer französischen Stadt so viele Studenten, so daß die Einwohner ohnehin sehr jung sind. Viele der Studenten wohnen zudem genau in der Innenstadt.

Tips zum Weggehen
Restaurants gibt es in der Innenstadt wie Sand am Meer. Wie fast überall lohnt es sich, abseits der großen Straßen zu speisen.

Bars/Kneipen/Discos
In der Innenstadt gibt es vor allem Kellerbars, die Tanzflächen haben. Empfehlenswert sind La Feria (Kellerbar/Disco) in der hisitorischen Altstadt, das Fitzpatricks (Kneipe) nur 5 Min. entfernt davon und der Rock-Store (Disco/Liveclub, 5 Min. vom Bahnhof).

Große Discos gibt es etwas außerhalb. Dort sind Tanztempel hochgezogen worden. Der größte von ihnen ist wahrscheinlich das Pincho Pingo. Im Sommer öffnen entlang der Küste noch zahlreiche Urlaubsdiscos.

Einkaufen
Oberhalb des Antigone, dem bombastischen Bauprojekt der letzten Jahre, gibt es das Polygone, eine Mall nach amerikanischem Vorbild. Dort fangen die Einkaufsmöglichkeiten an. Allerdings sind die Geschäfte über die komplette Innenstadt verteilt und das "Ausscheren" in kleine Gässchen lohnt sich meistens.

Ausflüge / Umgebung
in der Gegend gibt es alles, was das Herz begehrt. Richtung Norden sind die Berge mit den berühmten Tropfsteinhöhlen. Im Osten sind die Perlen der Provence wie etwa Avignon (schon einigermaßen weit weg). Außerdem kann man sich Gaumenfreuden wie eine Weinprobe in Chateuneuf du Pape gönnen.

Im Südwesten gibt es zahlreiche nette Fischerdörfer wie Sète oder Frontignan. Wer Mallorca pur erleben möchte, kann in die Kunststadt La Grande Motte fahren, um dort zu feiern oder baden. Kultur: die Oper ist international renommiert. Außerdem gibt es einen neuen Konzertsaal im Kongreßzentrum. Es gibt zahlreiche Museen und Sehenswürdigkeiten.

Zu welchem Anlaß sollte man nach Montpellier fahren?
Schön ist es für Interrailer, die zwei, drei Tage bleiben wollen (billige Hostals gibt es in der Nähe des Bahnhofes, eine Jugendherberge gibt es in der Nähe des Kongreßcentrums). Besonders beliebt ist Montpellier als Ziel für Erasmusstudenten (sehr empfehlenswert, da 1a-Studentenstadt).

Was sich sehr lohnt, ist ein Sprachkurs in M. Es gibt mindestens ein dutzend Sprachschulen. Und vergleicht die Preise: in Montpellier sind die Kurse im Schnitt sehr deutlich billiger als bspw. an der Cote d´Azur. Natürlich kann man auch einfach so und jederzeit nach Montpellier fahren.

Ach ja
vielleicht sollte ich die einzigen beiden Kritikpunkte nicht vergessen:

1.) durch die hohe Lebensqualität hat die Stadt viele merkwürdige Gestalten angezogen. M. ist zwar nicht hochgradig kriminell, allerdings sollte man nachts gerade in der Bahnhofsgegend nicht allzu vertrauensselig sein.

2.) wenn im Sommer Semesterferien sind und die Franzosen selbst in Urlaub fahren, ist teilweise weniger los in der Stadt (dafür allerdings eine Viertelstunde weiter am Strand umso mehr).

Alles in allem ist Montpellier für Jung und Alt absolut empfehlenswert.

Lisa Bergmann

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Le Menestrel
im mittelalterlichen Gewölbe phantastisch tafeln

Ein Erfahrungsbericht von natascha über Montpellier (09.05.2000)

"Der Minnesänger"
liegt direkt am Ende der Rue Foch, wenn man nach rechts Richtung Place de la Comedie einbiegt, auf der rechten Seite leicht zrückgesetzt.

Das Restaurant befindet sich in originalen Getreidehallen des 13. Jahrhunderts. Daß schon am Eingang ein Hinweis auf eine deutsche und englische Speisekarte ins Bewußtsein gerückt wird, sollte einen keinesfalls abhalten - dahinter verbirgt sich, daß der Koch - durchaus untypisch im Languedoc - in Deutschland bereits gekocht hat.

Seine Übersetzungen sind daher zum Teil etwas phantasievoll (weiß jemand, was "Klippfisch" ist??), wenngleich sie dem Durchschnitts-französisch-Sprechenden das Verstehen der Köstlichkeiten allemal erleichtert. Und ab und zu wird sogar eine deutsche Praktikantin hier ausgebildet, die dann sofort zur Bedienug des deutschen Tisches abgestellt wird - unglaublich zuvorkommend, wie auch sonst!

Die Karte ist ausgewogen mit Fisch und Fleisch, zu empfehlen ist allemal ein Menu (85 oder 160FF) angesichts des Preis-Leiustungs-Verhältnisses. Beide Menus sind auf ihre Art hervorragend. Mir hat besonders die Fisch-Terrine gefallen, aber auch die überbackenen Muscheln sind als Vorspeise köstlich. Die Saucen der Hauptgerichte (bei uns eben jener ominöse Klippfisch in pürierter Form und Schwein in Zwiebeln) waren eine echte Gaumenfreude. Und auch der Nachtisch (nicht ganz so abwechslungsreich) - Tartin au Pommes und Ein Schoko-Mokka-Glace - konnten absolut den Standard der vorhergegangenen Gänge erreichen. Exzellente Weine ergänzen das kulinarische Angebot.