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Walter Waterfield in Menton

 

 

 

 

 

Zwischen der italienischen Grenze und der Villa, in der einst Katherine Mansfield wohnte, liegt das Clos du Peyronnet mit seinen apricotfarbenen Mauern und dunkelgrünen Fensterläden auf einem Morgen Land oberhalb von Menton.

Auf diesem idyllischen Fleckchen Erde, wo der Winter besonders mild ist, führt der letzte englische Gartenbauer an der Riviera, "der letzte seines Schlages", eine alte Familientradition fort.

Denn bereits William Waterfields Großeltern kauften 1915 die elegante italienische Villa, während sein Onkel Humphrey später die einzigartige Gartenanlage schuf. Als schließlich William das Anwesen erbte, gab er 1976 seine Stellung als Lektor für das Oxford English Dictionary auf, um sich fortan dem Erhalt dieses einzigartigen Kleinods zu widmen.

Doch er hat weit mehr als nur das geleistet. Zwar gehen die vielen gewundenen Treppen und die Terrassen rings um die Villa ebenso wie die sich unverhofft in voller Schönheit offenbarende Grotte auf das Konto seines Onkels. Dessen ausgeprägtem Sinn für Ästhetik sind auch die vielen, an die Wasserspiele der Villa d'Este in Tivoli erinnernden, treppenartig angelegten Wasserbecken zu verdanken. Doch letzten Endes war es William Waterfields Faible für seltene Pflanzen, das den Garten zu dem gemacht hat, was er heute ist.

Dank seiner internationalen Kontakte, die von Kalifornien bis nach Chile reichen, konnte er sich eine Vielzahl exotischer Pflanzen beschaffen, die er erfolgreich an das milde Mikroklima dieser Gegend gewöhnte. Mittlerweile gedeihen neben Klematis, Rosen, Akazien und Mimosen auch Lotus und Papyrus von den Ufern des Nil. Prachtvolle Judasbäume aus Eurasien und Zypressen aus Kaschmir fühlen sich hier ebenso zu Hause wie der Riesenbambus und die acht verschiedenen Avocadosträucher.

Zu den Raritäten im Garten zählen ein in den peruanischen Anden heimischer Tamarillo, auch Baumtomate genannt, und eine ausgefallene Erdbeerguave, die ebenso gut hierher passen wie der Jacaranda und das nach Waterfields Behauptung "größte Geißblatt der Welt". Exotisch wirken auch die Belladonnalilien (Amaryllis belladonna), die blauen tropischen Seerosen und die "ansehnliche Sammlung" seltener Pflanzenarten in den Terrakottatöpfen, darunter die arabische Catha edulis und eine prachtvolle Mahonia Siamensis.

In diesem Pflanzenparadies lebt auch eine "friedfertige" Schlange, die ihr Heim in einem großen Tongefäß auf der obersten Terrasse hat. Von hier oben sieht man am besten, dass es William nicht nur um Bestandserhalt und -erweiterung ging, sondern auch um Wirkung.