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Die Kathedrale von Marseille

 

 

 

 

Unterhalb der Vieille Charite erhebt sich direkt am Ufer die Kathedrale von Marseille, fernab von den Zentren der modernen Stadt.

Der in Farben prunkende Bau wurde 1852-93 von den Architekten Leon Vaudoyer, Henri Revoil und Henri Esperandieu ausgeführt.

Über 140 m Länge erstreckt sich das Gebäude, im Inneren erreicht es 60 m Höhe. Es ist nur zu offensichtlich, dass der Aufschwung der Stadt im 19. Jahrhundert den Wunsch hatte entstehen lassen, in den Dimensionen und in der Synthese verschiedenster nobler Architekturmotive die "schönste nachmittelalterliche Kathedrale Frankreichs" zu verwirklichen.

Der Umgangschor inspiriert sich an französischen romanischen Großbauten, die Kuppeln an der byzantinischen Baukunst, der Steinwechsel an italienischer mittelalterlicher Architektur.

Daneben nimmt sich der Altbau der Bischofskirche, Notre-Dame-de-la-Major, seitlich des neuen Bauwerks bescheiden aus, zumal sein Langhaus der ehrgeizigen neuen Architektur weichen musste.

Die um 1150 errichtete Architektur stellt trotz ihres fragmentierten Zustandes eines der anspruchsvollsten Beispiele der entwickelten provencalischen Romanik dar. Gestufte Arkaden tragen das basilikal erhöhte Mittelschiff. Der achteckige Vierungsturm erhebt sich über einem querrechteckigen Joch, das eigentlich gar kein richtiges Querhaus ist. Um zu einem regelmäßig achteckigen Grundriss des Turms zu gelangen, musste über stufig nach innen geführten Bögen über den Arkaden das notwendige Auflager erreicht werden.

In den Trompen in den Ecken befinden sich wie in einigen anderen provencalischen Kirchen Evangelistendarstellungen. Ebenfalls in vertrauter Weise ist die Innenseite der Chorapsis mit einer aufwendigen Blendarkatur geschmückt.

Der Lazarusalter im nördlichen Querarm wurde 1475-79 von Francesco Laurana und Malvito da Corno geschaffen.

Der eigentliche Altar steht in der linken der von zwei Segmentgiebeln bekrönten Doppelarkade; rechts ist unter einem Giebel der Reliquienschrein des Heiligen untergebracht. Auf dem Altar die Statuen von Lazarus zwischen Martha und Magdalena, der Sockel zeigt Szenen aus seiner Vita von seiner Auferweckung vom Tode bis zu seinem Wirken als Bischof und Märtyrer in der Provence.

Der aus Neapel stammende Bildhauer verwirklichte hier im Auftrag des Königs Rene I. eine der ersten großen Renaissanceskulpturen auf französischem Boden.