le Puy-en-Velay
 
 
 
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Stadtrundgang Le-Puy-en-Velay

 

 

 

 

 

Der Platz Breuil
in seiner heutigen Form entstand im 19. Jh. außerhalb der ehemaligen Stadtmauern.

Die Prefektur (1827) auf der Südseite, das Gericht (1835) und das Theater (1898) im Osten begrenzen heute diesen Platz, in dessen Mitte sich der Monumentalbrunnen Crozatier (1857) befindet.

Überqueren Sie den BOULEVARD DE BREUIL und gehen Sie in die RUE PORTE AIGUIERE.

Bei der Hausnummer 16 sehen Sie in der Strasse eine Bodenplatten, die Ihnen die Stelle markieren, an der sich bis ins 19. Jahrhundert eines der Stadttore (Porte Aiguiere) befand. Sie gelangen zum

PLACE DU MARTOURET
Der Name lässt sich vom Latein des Mittelalters "Martoreturn" Friedhof ableiten.

Zum einem befand sich an der Stelle des direkt anschließenden PLACE CLAUZEL bis ins 17.Jh. ein großer, vom Hotel Dieu abhängiger Friedhof, zum anderen fanden auf diesem Platz die öffentlichen Hinrichtungen statt.

Während der französischen Revolution stand hier die Guillotine und am 8. Juni 1794 wurde hier die Schwarze Muttergottesstatue, die man zunächst aus der Kathedrale in ein Gefängnis überführt hatte, verbrannt.

Die Westseite des Platzes ist von der Fassade des Rathauses begrenzt. Das aktuelle Rathaus dessen Fassade und Treppenhaus 1766 fertig gestellt wurde, ist das zweite Rathaus an dieser Stelle. Klare, sich rechtwinklig schneidende Linien mit Bossen an der Ecken sowie zur Begrenzung des leichten Risalits, strukturien den klassizistischen Bau des einheimischen Architekten Jean Portal.

RUE COURRERIE
Der Name lässt sich wohl von "courroi" Riemen ableiten, da sich in der Nähe auch Sattlerwerkstätten befanden. Die Fassade des Hauses Nr.6, um 1571 erbaut, zeigt die für die zweite Renaissance typische Folge von dorisch, ionisch und korinthischen Kapitellen; über den Fenstern wechseln Segment- und- Dreiecksgiebel.

PLACE DU PLOT
Der Name lässt sich vom "planum" Platz, Kreuzung ableiten. Er ist DER Platz der Altstadt: ein Brunnen wird hier schon seit 1246 erwähnt (der aktuelle stammt zumindest in Teilen wohl aus dem 16. Jh.) und seit dem 15. Jh. findet hier der Wochenmarkt statt (heute jeden Samstagvormittag). Sie finden hier die Erzeugnisse der Bauern der umliegenden Berge: u.a. auch den "Fromage de Pays", einen Kuhmilchkäse.

Der Place du Plot ist auch der Ausgangspunkt für zwei große Pilgerwege: nach Westen beginnt mit der "rue St. Jacques " der Jakobsweg, nach Süden führt die "rue St. Gilles" nach St. Gilles du Gard.

Vom 10. bis Anfang 19. Jahrhundert nahm die Kirche St. Pierre de Monastier die Ostseite des Platzes ein und die Pilger brachen von hier nach dem Gottesdienst auf.

RUE PANNESSAC
Die Hauptgeschäftsstrasse der historischen Altstadt mit zahlreichen Fassaden aus dem 15. 16. und 17. Jahrhundert. Ein vorspringendes Treppentürmchen ragt bei der Nr. 16 über die rue Philibert.

RUE CHAMARLENC Im Haus Nr.18 tagte die Bruderschaft der Gehörnten ("Cornards"), 2 Skulpturen an den Bogenscheiteln zeugen davon.

RUE CHENEBOUTERIE
Der Name leitet sich von "chanvre" Hanf ab, hier wurde Hanftuch verkauft.

Eine Steuerliste von 1544 zeigt, dass in dieser Strasse damals die meistbesteuerten, d.h. die wohl reichsten Häuser standen. Einige interessante Renaissanceinnenhöfe zeugen von diesem Wohlstand. Die meisten Fassaden wurden nach einem Grossbrand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut.

Die abendliche Lichterprozession am 14. August beginnt in dieser Strasse.

RUE RAPHAEL
Diese Strasse war lange ein bevorzugter Wohnsitz der Bourgoisie, viele Spitzenklöppelhändler wohnten hier.

In der Hausnummer 38 können Sie das Spitzenklöppelunterrichtszentrum besuchen: ein Film macht Sie mit der Technik und Geschichte der Klöppelspitze in Le Puy en Velay vertraut, eine reiche Sammlung alter und zeitgenössischer Spitzen gibt ihnen einen Einblick in dieses auch heute noch lebendige regionale Kunsthandwerk.

PLACE DES TABLES / RUE DES TABLES
Hier öffnet sich der Blick auf die Fassade der Kathedrale. Der Name "Platz und Strasse der Tische" ist leicht erklärbar: immer schon die Hauptachse für den Pilgerstrom zur Kathedrale zog diese Strasse die Händler an.

Im unteren Bereich ließen sich im ausgehenden Mittelalter die Goldschmiede nieder, nördlich vor der Kathedrale hatte das Hotel Dieu das Monopol des Handels mit Pilgerabzeichen.

Ein Brunnen mit einer spätgotischen Brunnenstele bildet das Zentrum des kleinen Platzes, im Hintergrund leicht südlich bietet die Fassade des Hauses Breymand einen interessanten Übergang von spätgotischen Dekor im ersten Stock und Renaissanceskulptur auf dem zweiten und dritten Niveau.

RUE BECDELIEVRE
Die Strasse trägt den Namen des Vizegrafen Becdelievre, des Begründers des Museums. In dieser Straße befindet sich das Haus der Familie Coquery (Kunstschmiede), erbaut im 15. Jh. In der Folge gelangen Sie zum ehemaligen "Hopital general" in dem heute die Verwaltung des Departements untergebracht ist.

Die Umbauten wurden vom Architekten Jean-Michel Wilmotte durchgeführt. Nicht weit entfernt können Sie durch die Reste des alten Stadttores "Gouteyron" (erwähnt 1295) den Aiguilhefelsen mit der Michaelskapelle sehen.

DIE KATHEDRALE
(Unserer lieben Frau der Verkündigung)

Die rue des tables führt zur Westfassade der Kathedrale. Der älteste, östliche Teil der heute noch existierenden Kirche, den man aus dem 11. Jh. datiert, ist über wesentlich älteren Elementen erbaut. Wiederverwendete Steinblöcke aus der Antike lassen auf Monumentalbauten in der Römerzeit schließen.

Die 4 westlichen Joche des Kirchenschiffs wurden im Laufe des 12. Jh. auf Pfeilern angebaut, um das Kirchenschiff trotz des abschüssigen Geländes auf der gleichen Höhe zu erweitern.

Die große Besonderheit dieser Kathedrale: eine Monumentaltreppe, die mitten im Kirchenschiff endet, erklärt sich durch diese Baugeschichte.

Die polychrome Fassade beeindruckt durch ihre Höhe, im Laufe des letzten Jahrhunderts gab sie zu verschiedenen Interpretationen Anlass: nachdem man zunächst von mozarabisch­maureskern Einflüssen sprach (Emile Male), sieht man heute hier byzantinische Elemente und regionale Besonderheiten.

Unter dem Kirchenschiff kann man zwei Holztüren aus dem 12. Jh. und Fresken aus dem 13. Jh. bewundern.

Eine große Restaurierungskampagne Ende der neunziger Jahre hat den ursprünglichen zentralen Eingang, der seit dem 18. Jh. geschlossen war, wieder geöffnet (die Türe ist nur während der Sommerferien nachmittags geöffnet).

IN DER KATHEDRALE:

FIEBERSTEIN
(nördliche Seitenkapelle neben der Apsis) nach überlieferten Traditionen soll es sich hier um die Deckplatte eines Dolmens handeln, auf der im 5. Jh. einer fieberkranken Frau aus der Umgebung von Le Puy en Velay die Muttergottes im Traum erschienen sei um die ersehnte Heilung anzukündigen, wenn sie eine Nacht auf diesem Stein verbringen würde.

Nach erfolgter Wunderheilung soll der Stein das Zentrum der ersten, an dieser Stelle errichteten Kirche gewesen sein.

Le Puy en Velay ist eines der ältesten Marienwallfahrtszentren und wurde häufig das "Lourdes" des Mittelalters genannt.

UNSERE LIEBE FRAU VON LE PUY
NOTRE DAME DU PUY

Auf dem Hauptaltar sehen sie heute eine schwarze Muttesgottesstatue aus dem 17. Jh., die nach den Revolutionswirren aus einer benachbarten Kirche in die Kathedrale überführt wurde, um der Marienverehrung wieder eine materielle Basis zu geben.

Die Orginalstatue wurde im Juni 1794 auf dem Place de Martouret verbrannt. Der Ursprung dieser Statue bleibt bis heute ungeklärt: eine erste Erwähnung einer Statue findet sich in einem Text vom Ende des 11. Jh., die lokalen Traditionen sprechen von einer Gabe Ludwig IX. (13.Jh.), Statue, die er als Geschenk eines ägyptischen Sultans auf dem 7. Kreuzzug erhalten hätte.

Wir hoffen, dass die in der Reliquienkapelle ausgestellte, vom zeitgenössischen Bildhauer Philippe Kaeppelin geschaffene Statue eine recht ähnliche Kopie der Orginalstatue ist.

 

FRESKEN

IM NÖRDLICHEN QUERSCHIFF
Der Ostermorgen (3 Frauen am Grab) um1200 Martyrium der hl. Katherina von Alexandria 13. Jh. Auf der Tribune des nördlichen Querschiffs: Ensemble aus dem Ende des 11. Jh. um eine zentrale Michaelsfigur.

SEITENSCHIFFE DES 4. JOCHS
zwei monumentale Votivgemälde an lässlich großer Pestepedemien: im Norden 1630 Dankprozession (Jean Solvain). Im Süden: 1655 Gelöbnis der Konsuln (Jean Francois).

REUQUIENKAPEUE
Wandgemälde Ende 15. Jh. Die freien Künste: (1850 unter Putz wiederentdeckt heute existieren nur 4 freie Künste: Grammatik, Logik, Rethorik, Musik) Werk eines Künstlers aus der Schule von Moulins.

IN DER SAKRISTEI
Ausstellung einiger Elemente des Kirchenschatzes, Verkauf von Dokumentation und Postkarten.

KAPELLE DER WEISSEN BÜßER (PENITENTS BLANCS)
Privatkapelle der Laienbruderschaft der weißen Büßer, entstanden Ende des 16. Jahrhunderts im Rahmen der Gegenreformation.

In der Kapelle befindet sich eine bemalte Holzdecke aus dem 17. Jh. und verschiedene Gemälde und Skulpturen.

Die Bruderschaft der weißen Büßer zieht am Gründonnerstagabend in einer feierlichen Prozession durch die Gassen der Oberstadt.

KREUZGANG DER KATHEDRALE
Dieser unter Denkmalschutz stehende romanische Kreuzgang der Kanoniker ist in der Erbauung zeitgleich mit der Kathedrale (11. und 12. Jahrhundert). Seine Bogengänge zeigen die gleiche Polychromie wie die Fassade der Kathedrale: der französische Kunsthistoriker Emile Male fühlte sich an die Moschee von Cordoba erinnert.

Der Skulpturschmuck seiner Kapitelle, eine Freske aus dem 13.Jh. (Kreuzigung) im Kapitelsaal sowie das Museum für religiöse Kunst im ehemaligen Versammlungssaal der Stände des Velay machen seinen Reichtum aus.

lejourduseigneur.com

BAPTISTERIUM SANKT JOHANNES
PLACE DU FOR

Der Name dieses Platzes lässt sich vom lateinischen "forum" ableiten :seine Westseite wird vom Bischofspalast mit einer zum Teil aus der Renaissance stammenden Fassade gebildet; der Bischof war bis ins 14.Jahrhundert alleiniger Richter der Stadt und hielt hier Gericht.

Der Portalvorbau der Kathedrale (porche du for) stammt aus dem Beginn des 13. Jh. und zeigt vielfältigsten Skulpturschmuck. Der Türsturz wird von einem monolithischen Block gebildet, der auf der Innenseite mit einer antiken, auf der Außenseite mit einer merovingischen Inschrift versehen ist.

Nach Süden hin hat man von dieser Terrasse einen sehr schönen Blick über einen Teil der Stadt.

Durch die Passage unter dem alten Stadthaus der Dauphins de Viennois hindurch gelangt man vor das ehemalige Priesterseminar mit seiner dem hl. Georg geweihten Kirche aus dem 17.Jh. Heute dient dieses Gebäude unter anderem auch als Pilgerunterkunft.

Die "Porte St. Georges" Teil der ehemaligen Mauern der Oberstadt führt an einem Haus mit Fassadenelementen aus dem 12. Jh. (östlich) zur

RUE CARDINAL DE POLIGNAC
Hier steht die Kapelle der Privatschule Anne ­Marie Martel. Anne -Marie Martel (1644 - 1673) gründete 1668 in Le Puy en Velay die Kongregation der "dames de l'Instruction" bekannt unter dem Namen der "Beates".

Die Fräuleins zogen in die kleinen Dörfer des Velay um dort Religionsunterricht zu erteilen, lesen, schreiben, rechnen und Spitzen klöppeln zu lehren, sowie den Kranken und Sterbenden beizustehen.

Die kleinen Häuser der "Beates", die "assemblees", werden heute in vielen kleinen Weilern wieder restauriert und als Versammlungsraum genützt.

Folgt man der Rue Cardinal de Polignac so kann man besonders zur Talseite hin eine ganze Reihe sehr schöner Stadthäuser der Adelsfamilien aus dem Umland, die aus dem 15. bis 17. Jahrhundert stammen entdecken:

Eines der größten und bedeutendsten ist sicher das "Hotel de Polignac" (N° 8).

Der Kardinal Melchior de Polignac (1661 - 1741), der dieser Strasse den Namen gab, war nicht nur Erzbischof von Auch und Botschafter Frankreichs in Polen, sondern handelte auch 1713 im Namen der Franzosen den Vertrag von Utrecht aus, der dem Enkel Ludwig XIV den Thron Spaniens unter dem Namen Philipp V zuerkannte.

Er war Schriftsteller (Mitglied der Akademie Francaise), Gelehrter und Sammler antiker Skulpturen.

Seine Antikensammlung wurde nach seinem Tode von Friedrich dem Grossen aufgekauft und befindet sich heute zum Teil in Sanssouci.

RUE ROCHETAILLADE
Diese Gasse ruht direkt auf dem Fels (tailler dans la roche"). Die kleinen Stufen heißen im Französischen "Eselsschritte" (pas d'äne) und ermöglichten ein leichteres Steigen von beladenen Lasttieren.

Sie finden hier einige interessante Fassadenelemente aus dem Mittelalter, die Fassade der N° 7 ist sicher eine der ältsten Zivilfassaden der Stadt.

PLACE DE LA PLATRIERE
Hier befindet sich die Kapelle des ehemaligen Klosters der Ordensschwestern der Visitation (Heimsuchung). In dieser Kapelle, die zwischen 1652 und 1655 erbaut wurde, fand Ende des 18.Jh. einer der Prozesse der Gegner der Jakobiner statt.

Auf der Talseite des Platzes stand das Geburtshaus von Jules Valles (1832 - 1885) :
Dieser politisch engagierte Schriftsteller war Mitglied der Kommune in Paris und entging nur knapp der Hinrichtung durch Erschiessen an der berüchtigten Mauer der "Federes".

Nach der Amnestie 1883 konnte er aus seinem Londoner Exil nach Paris zurückkehren und seine autobiographische Triologie veröffentlichen, in der er u. a. seine Kindheit in Le Puy en Velay beschreibt.

CENTRE PIERRE CARDINAL
RUE JULES VALLES

Diese in den achtziger Jahren restaurierten Gebäude sind heute Kultur – und Kongresszentrum, Jugendherberge und Vereinshaus der Stadt.

Sie wurden im 17. Jh. als Kloster und Schule der Marienschwestern gebaut, und wurden während der französischen Revolution eine Kaserne. Sie hieß Mouton-Duvernet nach einem 1770 in Le Puy en Velay geborenen General, der 1816 standrechtlich erschossen wurde, weil er sich dem aus Elba zurückgekehrten Napoleon angeschlossen hatte. Zwischen 1820 und 1851 befand sich hier auch das erste Museum der Stadt.

Nachdem sich hier von 1920 bis 1976 eine Mädchenschule befand, soll der Name Pierre Cardinal (1180 -1278) an einen der ganz grossen Dichter und Troubadour Okzitaniens und seine "Sirventes"erinnern.

DAS KLOSTER SAINTE-CLAIRE
Dieses Kloster wurde 1432 von Colette de Corbie (1381 -1447), der Reformerin der Klarissen und der Vicomtesse de Polignac Claudia de Roussillon gegründet und existiert heute noch.

Man kann die Kapelle besichtigen. Die hohen Mauern des Klosters dominieren den Stadtteil "Pouzarot" (der Name lässt sich von Puit ­ Brunnen ableiten). Dieses sehr alte Viertel der Stadt hat nach Restaurierungen in den vergangenen Jahren seinen Charme bewahren können.

DIE KOLLEGEKIRCHE
Diese ehemalige Kirche des Jesuitenkollegiums wurde 1605 nach Plänen von Martellange, einem der grossen Jesuitenarchitekten, erbaut. Sie ist die erste, nach dem Vorbild der römischen Jesuitenkirche erbaute Kirche in Frankreich.

Interessante Altäre im Chor und den Seitenkapellen. Verschiedene Künstler aus Le Puy en Velay haben zu ihrer Ausschmückung beigetragen:

der Maler Guy Francois (1578 - 1650) : die Gemälde des Hauptaltars und der beiden östlichen Seitenkapellen;

der Bildhauer Pierre Vaneau (1653 - 1694) : der Schmuck der Kanzel;

der Jesuit Andre Besquet : die Statue des hl. Jean - Francois Regis im Jahre 1928;

der Bildhauer Philipp Kaeppelin : der moderne Altar aus dem Jahre 1984.

 

DER HEILIGE JEAN- FRANCOIS REGIS
Dieser Jesuitenpriester lebte zeitweise in Le Puy en Velay und kümmerte sich um die Schwierigkeiten der Spitzenklöpplerinnen auf dem Lande.

Als 1640 das Parlament von Toulouse einen Erlass Ludwig XIII rechtswirksam erklärte, der das Tragen von Spitze verbot, kündigte er seine baldige Aufhebung an.

Er sorgte für die internationale Verbreitung der Spitze von Le Puy, indem er die Jesuitenmissionare darum bat. 1737 wurde er heilig gesprochen und heute führt ein Pilger - und Wanderweg von der "eglise de College" in Le Puy en Velay nach la Louvesc im Ardeche, seiner Grabstätte.

DIE STATUE NOTRE DAME DE FRANCE
Am 8.September (Mariä Geburt) 1855 nahm der französische General Pelissier während des Krimkrieges die russische Stadt Sebastopol ein.

Er riet dem Bischof von Le Puy en Velay, Monseigneur de Morlhon, Napoleon III um einen Teil der erbeuteten russischen Kanonen zu bitten, um die schon länger geplante Monumentalstatue auf dem Felsen Corneille errichten zu können.

Diese Statue, die aus dem Gusseisen von 213 russischen Kanonen nach dem Modell des Bildhauers Jean - Marie Bonnassieux hergestellt wurde, wurde am 12. September 1860 vor über 120000 Pilgern eingeweiht.

Sie misst 16 m (22,70 m mit Sockel) und wiegt 835 Tonnen (110 t die Statue, 680 t der Steinsockel und 45 t die Metallverkleidung des Sockels).

FELSEN UND MICHAELSKAPELLE IN AIGUILHE Der Felsen, oft geologisch unpräzise "Dyke" genannt, ist der Stumpf eines durch Erosion freigelegten Vulkanschlotes. Der älteste Teil der auf dieser Felsennadel gebauten Kapelle stammt aus dem 10. Jahrhundert.

Im Jahre 951 pilgerte der damalige Bischof von Le Puy en Velay Gothescalk als einer der ersten offiziellen Vertreter der Kirche nach Santiago de Compostella.

Nach seiner Rückkehr wird er am 18. Juli 962 den Altar der dem Erzengel Michael geweihten Kapelle weihen.

Bei Restaurierungsarbeiten im Jahre 1955 wurde unter dem Boden des Altarraums ein Kirchenschatz gefunden, dessen wertvollstes Stück mit Sicherheit ein romanischer Christus am Kreuz aus polychrom bemalten Holz spanischen Einflusses ist.

DIE KAPELLE DES HEILIGEN CLAIR IN AIGUILHE
Häufig auch Tempel der Diana genannt, ist dieses Gebäude wohl die Kapelle des ehemaligen Armenhospizes Sankt Nikolaus. Der Skulpturschmuck des Türsturzes wird von Manchen als die Darstellung der Mondphasen interpretiert.

Die polychromen Blindbögen der seitlichen Fassaden erstaunen ob der Unabhängigkeit von Skulptur und Farbenspiel.

DAS MUSEUM CROZATIER
EIN VIELFÄLTIGES MUSEUM

Das Museum befindet sich im hinteren Teil des Stadtparks Henri Vinay; es wurde in der Mitte des 19.Jh. durch eine großzügige Stiftung des Pariser Bronzegiessers Charles Crozatier (1795- 1855) erbaut.

Die Sammlungen werden in fünf Galerien vorgestellt:

Im Erdgeschoss befinden sich die hauptsächlich aus Grabungen des 19.Jh. stammenden gallo­römischen Funde. Die bedeutendsten Elemente sind behauene Steinblöcke aus der Umgebung der, Kathedrale, die von Monumentalbauten an dieser Stelle zeugen.

Ein grosser Teil der Bauskulptursammlung betrifft das Mittelalter, inbesondere romanische Kapitelle der Kathedrale oder anderer Kirchen, die im 19.Jh. zerstört wurden.

In einem Nebenraum sind Kunstgegenstände aus Mittelalter und Renaissance ausgestellt: Kleinere Skulpturen, Emailarbeiten...

Die wissenschaftlichen und technischen Sammlungen stammen aus der Stiftung Alexander Clair, eines Pariser Ingenieurs zur Zeit Napoleon III., dessen Spezialtät der Bau technische Modelle für den Unterricht war.

Die Anfänge des Trickfilmkinos von Emile Reynaud und einige interessante Uhren ergänzen diesen Bereich.

Die ethnologischen Sammlungen im ersten Stock betreffen das Kunsthandwerk in Le Puy und dem Velay : sie bezeugen eine handwerklich reiche Tradition der Bronzegiesser, Glasbläser und (Karten-) Drucker. Nadelarbeiten aus den Klöstern und natürlich Klöppelspitzen runden die Ausstellung ab.

Im zweiten Stock befindet sich die Germäldesammlung; ihre Schwerpunkte sind die nordischen Maler des 16. - 18. Jh. sowie ein Raum. mit Gemälden der Brüder Francois und der lokalen Schule im 17.Jh. Aus dem 19.Jh. stammen einige interessante Landschaftsdarstellungen unserer Region und staatliche Leihgaben von Monumentalgemälden.

Die naturgeschichtlichen Sammlungen (Zoologie, Mineralogie, Geologie, Botanik), findet man im dritten Stock, sie bildeten Anfang des 19. Jh. den Grundstock der Sammlungen des Museums.

Die paleontologische Sammlung bietet Fossilien aus der Haute-Loire; diese Fundstellen waren seit Mitte des 19.Jh. bekannt.

Musée Crozatier
Jardin Henri Vinay
43 000 Le-Puy-en-Velay
Tél. : 04.71.06.62.40
Fax : 04.71.06.62.49

mairie-le-puy-en-velay.fr

DER TURM PANNESSAC
Der Turm ist ein Teil des alten Stadttores, das 1850 zur Hälfte abgerissen wurde, um die Stadteinfahrt zu verbreitern: man kann die andere Hälfte des Tors noch in den Bodenplatten der anderen Straßenseite erkennen.

Dieses Stadttor hieß auch "Königstor", weil viele französische Könige, die auf Pilgerfahrt nach Le Puy en Velay kamen, durch dieses Tor in die Stadt zogen.

Man erwähnt heute noch den legendären Besuch Karl des Grossen und den Halt Ludwig des Heiligen im Jahre 1254 auf dem Rückweg vom Kreuzzug: er soll damals der Stadt das Recht verliehen haben, im Stadtwappen hinter dem Adler mit ausgebreiteten Schwingen die Lilienblüten auf blauem Grund zu führen.

Der letzte königliche Besuch war im Jahr 1533 : Franz I. hatte als Gefangener in Madrid nach der Niederlage von Pavia (1525) das Gelübde abgelegt zu der Muttergottes von Le Puy zu pilgern.

DIE STATUE DES GENERAL LAFAYETTE
Dieser Held (1757 - 1834) des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und wichtiger Mitstreiter der französischen Revolution wurde in der Nähe von Le Puyen Velay, in Chavaniac (etwa 40 km) geboren. Seine Statue schmückt diese Stelle seit 1893.

DIE KIRCHE ST. LAURENT
Seit 1221 befand sich hier eine Kirche der Dominikaner außerhalb der Stadtmauern.

Die aktuelle Kirche wurde im 14. Jh. im Stil der meridionalen Gotik erbaut.

Auf Schwemmland stehend ist das Gewölbe 1525 und 1644 eingestürzt. 1750 versuchte man durch äußere Stützmauern das Gebäude zu stabilisieren, 1966 wurden Stahlkabel zwischen den Pfeilern gespannt, um die Öffnung der Mauern zu verhindern. Letztendlich musste die Kirche von 1971 bis 1988 geschlossen werden und groß angelegte Restaurierungsarbeiten haben die Gewölbe und damit die Kirche stabilisiert.

Im Inneren der Kirche kann man im Chorbereich das Grabmal des französischen Heerführers Duguesclin, der 1380 vor Chateauneuf- du -Randon starb, bewundern. Einige Gemälde von Guy Francois (1578 - 1650) u a. eine Darstellung des ungläubigen Thomas, Holztäfelungen und Chorgestühl sowie Kirchenfenster aus dem 19. und 20. Jh. und die modernen Bodenplatten ergänzen die klaren Linien dieser gotischen Architektur.