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Tour de France und La-Mongie

 

 

 

 

 

La Mongie liegt nur wenige Kilometer unterhalb des Gipfels des berühmten Tourmalet, den die Tour bereits seit 1910 überquert.

In der langen Geschichte der Tour, gab es dort bisher nur eine Etappenankunft: 1970 siegt dort ein junger Franzose bei seiner ersten Tour und verdient sich den Respekt des "Kannibalen" Eddy Merckx.

2001 schreibt der Baske Roberto Laiseka ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Tourmalet.

Nur vier Tage nach seiner unerschrockenen Attacke auf dem "Riesen der Provence", dem Mont Ventoux, ist Bernard Thevenet in der Abfahrt vom Aspin weit abgeschlagen. Doch der junge Bauernsohn aus der Charolles kämpft sich nach vorn.

In St. Marie de Campan - berühmt durch die Schmiede, in der Eugene Christophe einst "einkehrte" - schliesst der 22-Jährige wieder zur Spitzengruppe auf.

Ein Motorrad nähert sich ihm. Auf dem Sozius ein Berichterstatter der Presse - Victor Cosson, 1938 selbst Dritter der Tour - und flüstert Thevenet zu: "Du bist der Frischeste von allen, Du musst attackieren!". Der Bourgogner fasst sich ein Herz und tritt erneut kühn in die Pedale.

Begegnung mit der Legende
Beflügelt vom Bewusstsein und der Ehre, auf den "heiligen Bergen" der Tour de France zu fahren, schafft der junge Franzose den Etappensieg in La Mongie.

Später sagt er: "Das sind Orte, mit denen ich aufgewachsen bin, die den Mythos der Tour begründen: Tourmalet, Ventoux, Galibier.

Meine Generation hat die Erzählungen, die Legenden verschlungen. Das hat mich unglaublich motiviert."

Eddy Merckx, 1970 auf dem Weg zu seinem zweiten Tour-Sieg, ist beeindruckt: "Der Franzose war schon weg - aber er ist wieder gekommen und hat uns alle distanziert.

Für einen 22-jährigen Fahrer ist das nicht schlecht. Er wird noch weit kommen". 1975 und 1977 kann Thevenet dann die Frankreich-Rundfahrt gewinnen - aber das ist eine andere Geschichte...

2001 ist der Baske Roberto Laiseka Erster in La Mongie. Er hält dort aber nicht an, sondern kämpft sich weitere viereinhalb Kilometer auf den Gipfel des Tourmalet - vorbei an der Bronze-Büste Jacques Goddets, um nach einer halsbrecherischen Abfahrt bei der Bergankunft in Luz Ardiden über den Tagessieg zu jubeln.

Orangene Festtage im Baskenland
Die ganze Etappe wird zur Triumphfahrt für den Basken, durch ein orangenes Meer von in Teamfarben drapierten Fans seiner Euskadi-Mannschaft aus dem nahegelegenen Baskenland, ohnehin eine Region mit ungeheurer Radsport-Affinität und vielen talentierten Fahrern.

Bereits Tage vorher haben sich die ersten Anhänger auf den Flanken des Tourmalet eingefunden und ausgelassen eine Fiesta gefeiert. Sie teilen Salami, Rotwein und heiße Begeisterung - bei bitterer Kälte in den Höhen der Pyrenäen während der Nacht.

Am Tag nach seinem Etappengewinn erzählt Roberto Laiseka, wie sein Vater in den fünfziger Jahren als glühender Verehrer des "Adlers von Toledo", Federico Bahamontes, sein Idol, bei einer Bergetappe vom Rad stieß: Er war wütend, dass Bahamontes sich nicht genug anstrengte und wanderte für sein "Schelte" zwei Tage ins Gefängnis.

Laiseka junior war erleichtert: "Für einen bescheidenen Fahrer wie mich, der nicht einmal zu träumen wagte, jemals die Tour zu fahren, ist der Etappensieg natürlich das Größte. Mein Vater ist hoffentlich auch zufrieden."