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Prominente in Korsika

 

 

 

 

 

   
Joigny
  Seneca im Exil
   
   

Eine seiner zahlreichen Liebesabenteuer brachte Seneca seine Verbannung nach Korsika ein.

Der Philosoph hatte in Rom eine Schule eröffnet, die bald von den obersten Gesellschaftskreisen besucht wurde, unter ihnen auch Julia, Tochter des Germanicus und Nichte des Kaisers Claudius, die voller Eifer dem Unterricht folgte.

Man beschuldigte jedoch den Lehrer, die Schülerin verführt zu haben, und so wurde Seneca verbannt. Trotz seiner Bitten mußte er acht Jahre, von 42 bis 49 n. Chr. dort bleiben.

Wahrscheinlich lebte er damals in Aleria. Aber es heißt auch, er habe in einem alten Turm gewohnt, der jedoch nichts Römisches an sich hat und von den Pisanern oder Genuesen erbaut wurde . . .

Die Brennessel, die rings um den Turm wächst, heißt dort ortica di Seneca, weil, der gleichen Uberlieferung nach, korsische Bauern den stoischen Philosophen und Liebhaber hübscher Mädchen mit Brennessel auspeitschten, weil er es sich erlaubt hatte, eine junge Bäuerin zu küssen.

Der Verbannte schrieb über die Insel, auf der zu wohnen er gezwungen war, sehr strenge Urteile, die dazu bestimmt waren, seine Feinde zu besänftigen . ..

»Gibt es etwas Unfruchtbareres, etwas Isolierteres als den Felsen, auf dem ich wohne?« schrieb er in seiner »Tröstung für Helvia«. »Wo gibt es ein an natürlichen Schätzen ätmetes Land?

Welche barbarischen Bewohner? Welch abscheulicheren Anblick? Der Boden, auf dem ich lebe, bringt keine nützlichen oder lieblichen Bäume hervor; er wird kaum von Flüssen bewässert; er trägt nichts, was fremde Völker anziehen könnte, und reicht kaum für die Ernährung seiner Bewohner aus . . .«

Nach CLEMENT ALZONNE
»La Corse« (Fernand Nathan, 1951)