ile Rousse
 
 
 
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Sehenswertes in ile Rousse

 

 

 

 

 


L'ile Rousse sollte eigentlich »Paoli-villa« heißen. Seine Gründung geht auf eine Entscheidung des Führers des unabhängigen Korsika zurück, der damit ein Gegengewicht gegen Calvi und Algajola schaffen wollte, Orte, die den Genuesen hoffnungslos treu blieben.

Der Anschluß Korsikas an Frankreich setzte dieser Rivalität ein Ende, und die aufblühende Stadt wechselte ihren Namen: Sie nannte sich nun »Vaux« zu Ehren des Marquis, der die königlichen Truppen 1769 befehligte; dann nahm die Republik klugerweise den Namen wieder auf, den die Römer diesem von einem kleinen Archipel aus ockerfarbenem Granit geschützten Ankerplatz gegeben hatten: Rubico Rocega, der rote Felsen, ile-Rousse.

Unabhängig von den Regimen entwickelte sich die Stadt schnell. Der Hafen, der in der Mitte der Balagne liegt, wurde zu ihrem natürlichen Absatzmarkt; er entsprach allzu sehr einer wirtschaftlichen Notwendigkeit, als daß er nicht hätte aufblühen können, öl, Obst, Weine und Schafskäse, Erzeugnisse der vom Regen begünstigten Täler und der von der Sonne beschienenen Hänge, die sich zwischen Belgodere und Lumio drängen, wurden hier handelsfähig gemacht, verarbeitet und weiterbefördert.

Der allgemeine Verfall Korsikas und seine Entvölkerung seit fünfzig Jahren haben diese Aktivität gedämpft. Trotzdem wirkt L'Ile-Rousse wie eine lebhafte Stadt, die man mit ihren schachbrettartig angelegten Straßen, ihrem von Platanen beschatteten großen Platz, ihren sauber verputzten Häusern, den Eisen- und Kurzwarenhandlungen, den Großhandelsgeschäften und Reparaturwerkstätten am ehesten mit einem kleinen Hafen im Roussillon vergleichen könnte.

Es gibt sogar alljährlich eine Handelsmesse, die Anfang September abgehalten wird. Eine Wiederbelebung der Landwirtschaft und vor allem die Anpflanzung von Obstbäumen in der Balagne - die man insbesondere von der Anlage eines Staubeckens im Hochtal des Regino und von der Übernahme einiger Domänen durch algerische Umsiedler erwartet - werden Stadt und Hafen aufblühen lassen.

Der Tourismus ist ebenfalls für L'ile-Rousse ein neues Ferment. Diese Stadt hatte vor dem Krieg einen Ruf als Winteraufenthalt, der von Leuten, die etwas galten, nicht verachtet wurde.

L'Ile-Rousse rühmte sich lange, »das einzige Luxushotel Korsikas« zu besitzen (das selbstverständlich nicht anders heißen konnte als »Napoleon Bonaparte«!).

Dieser Hotelpalast ist seit Sommer 1971 wieder geöffnet; aber »La Pietra«, das erste von der Setco erbaute Hotel mit »drei Sternen«, und das an seine Stelle treten sollte, ist zu Recht der Kritik ausgesetzt, nicht etwa wegen seines Komforts oder seiner Führung, auch nicht wegen seiner Küche, sondern wegen seiner allen Winden ausgesetzten Lage und seiner Entfernung vom Strand.

Außerdem können die Fähren der Transat nicht anlegen und LTle-Rousse ist nicht mehr der dem Festland nächste Ausschiffungshafen.

Indessen kann die Stadt von der Wiederbelebung des Tourismus nur profitieren. Ihre Trümpfe stechen. Im Winter ist das Klima wunderbar mild; im Sommer ist die Hitze niemals bedrückend; die Insel kann von Gewittern heimgesucht werden und von Wolken bedeckt sein, aber die Balagne bleibt oft davon verschont.

Die Einstufung von L'Ile-Rousse als »Luftkurort« ist amtlich. Dank eines dichten Netzes von guterhaltenen National- und Bezirksstraßen sind die Verbindungen zum Hinterland ausgezeichnet.

Die Eisenbahn ermöglicht eine schnelle Anreise über Calvi, Bastia und Ajaccio.

Der Flugplatz Calvi-Sainte-Catherine liegt 20 km entfernt und ist auf einer Schnellstraße zu erreichen. Der künftige Schiffsverkehr mit Tragflächenbooten, von dem viel geredet wird, sollte den Städten von mittlerer Größe wie dieser gute Dienste leisten. Diese günstigen, jedoch besonderen Bedingungen bedeuten, daß L'ile-Rousse wie es scheint, mehr auf einen Tourismus mit Zweitwohnsitzen als auf einen mit Hotelgästen setzen sollte.

Auf seinem Gelände entsteht eine der bedeutendsten und vielleicht der am besten geplanten und eine der schönsten Parzellenanlagen Korsikas: Die Domäne der marine de Davia (5 km westlich).

Andere Wohnanlagen, Apartmentklubs und einfache Landhäuser werden auf beiden Seiten außerhalb der Stadt gebaut. Stadtbewohner kaufen auch alte Häuser und restaurieren sie häufig mit Intelligenz und gutem Geschmack; so verändert zum Beispiel Monticello, ein herrliches Dorf, das 4 km von der Stadt entfernt auf der Höhe liegt, sein Gesicht.