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Ein Rundgang durch Grenoble

 

 

 

 

Vom Fremdenverkehrsamt "Office de Tourisme" biegen Sie links in die "Rue de la Republique" ein und nehmen dann die "Rue Lafayette" auf der rechten Seite.

Die römische Stadtmauer

Am Eingang der Fußgängerzone erhebt sich das bedeutendste Relikt der ersten Stadtbefestigung von Cularo, wie Grenoble bis zum 4. Jh. hieß.

Als Brückenlokalität an der Isere wurde Cularo etwa dreihundert Jahre v. Chr. zwischen Drac und Isere, an der Straße zwischen Vienne, der Hauptstadt des Allobrogengebietes und Rom, gegründet.

Die auf Befehl der Kaiser Diokletian und Maximian zwischen 286 und 293 n. Chr. erbaute Mauer war 8 Meter hoch, hatte eine elliptische Form und wurde von etwa 40 halbrunden Türmen aufgelockert.

Über zwei monumentale Stadttore, "Traine" und "Viennoise", gelangte man in die Stadt, also intra muras. Heute hat die Stadtmauer ihr schönes Blendwerk aus Stein verloren.

Zu beachten sind die großen Nägel auf dem Boden "Rempart Culara lIIeme siecle"; sie zeigen den Verlauf der Stadtmauer um die Altstadt.

Jean Jacques Rousseau Strasse.

Diese Straße hieß früher Straße der alten Jesuiten. Ihr krummer Verlauf deutet auf die Präsenz der römischen Stadtmauer hin, gegen die linkerhand allmählich Häuser angebaut wurden. Im Sommer 1768 wohnte der Philosoph Jean-Jacques Rousseau einen Monat in dieser Straße, Haus Nr. 2.

Er unternahm während dieser Zeit lange Spaziergänge in die Umgebung von Grenoble und sammelte Kräuter.

Stendhal, Grenobler Schriftsteller

Im zweiten Stock des Haus Nr.14 wurde der berühmte Schriftsteller Henri Beyle, besser bekannt unter dem Namen Stendhal, geboren (1783-1842). Er war einer der größten romantischen Romanschreiber und Autor von berühmten Werken wie "Rot und Schwarz" oder "Die Kartause von Parma".

In seinem autobiographischen Roman "Leben des Henry Brulard" beschreibt er die schwierige Kindheit und Jugend im Kleinbürgertum der Provinz, das er hassen lernte. Der junge Mann verlässt ohne Schmerz und Bedauern seine Stadt und zieht im Alter von 17 Jahren nach Paris.

Besuchen Sie das Maison Stendhal, Grande Rue und das Musee Stendhal im Jardin de Ville).

Das Patrizierhaus Coupier de Maille

An der Nr. 16 erhebt sich die beeindruckende Fassade des Patrizierhauses der Familie Coupier de Maille.

Beachtenswert sind die Balkone mit ihrem feinen Zierwerk aus Schmiedeeisen, die für das 18. Jh. typisch sind.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, an der Nr. 15, befand sich einst die Wohnstätte der einflussreichen Familie Rabot, die dem Parlament des Dauphine mehrere Berater und Präsidenten stellte.

Das Patrizierhaus wurde im 15. Jh. gebaut und im 16. und 17. Jh. verändert. Es hat ein elegantes Erkertürmchen im Stil der Renaissance behalten. Im Herzen des Buchladens kann man eine schöne Treppe mit steinernen Geländerpfosten sehen.

Der Grenette Platz.

Bereits im Mittelalter wurde außerhalb der römischen Stadtbefestigung eine Esplanade angelegt, auf denen Jahrmärkte und Viehmärkte stattfanden.

Am Ende des 16. Jh. integriert der Herzog von Lesdiguieres diesen Platz in die Stadt, die er mit neuen Festungsanlagen und Bollwerken umgibt.

Sie wird damit zum wichtigsten Platz von Grenoble, auf dem öffentliche Hinrichtungen und ein großer wöchentlicher Kornmarkt abgehalten werden.

Der heutige Name des Platzes geht auf diesen Kornmarkt zurück.

Während der Revolution wird der provisorisch in "Place de la Libel umgetauft und dort die Guillotine errichtet.

Aber während der Zeit des Terrors tritt sie nur für zwei aufsässige Priester in Aktion.

In der Mitte des Platzes steht der 1826 erbaute Wasserspeicher La Valette, oder Fontaine aux Dauphins, ein Werk von Sappey.

In der historische Altstadt ist dies die gelungenste Platzverschönerung des19. Jh.

Über die Pasage am Eingang der Rue Montorge erreicht man den Jardin de Ville.

Jardin de Ville

Bis zu Beginn des 19. Jh. war der Stadtgarten die einzige Grünfläche der Altstadt.

Er besteht aus zwei Teilen. Sie gehen zunächst durch den "Bois", das ist der Wald mit seinen sehr schönen und über 100 Jahre alten Platanen und Linden, vorbei an der Brunnenskulptur "Le Torrent" (1878), ein Werk des Grenobler Bildhauers Urbain Basset.

Sie gelangen anschließend zum französischen Garten des Herzogs von Lesdiguieres, einer bedeutenden Persönlichkeit in der Geschichte des Dauphine.

Lesdiguieres nahm Grenoble in der Zeit der Religionskriege im Jahr 1590 an der Spitze der Hugenottentruppen ein und wurde zum Statthalter der Provinz. Er veranlasste die Vergrößerung und Verschönerung der Stadt und ließ sich eine schöne Residenz errichten, die Sie auf Ihrer rechten Seite, von Blumenrabatten umgeben, sehen können.

Der "Tour de la Tresorerie" (Schatzkammerturm) ist sehenswert. Dieser alte Turm der römischen Stadtmauer wurde im 14. Jh. aufgestockt und in die Wohnung des Herzogs von Lesdiguieres einbezogen.

(Am Ende des Gartens, hin zur Uferstrasse, nehmen Sie die "Bulles", die Grenobler Seilbahn und fahren hoch zur Bastille, um von den Wehranlagen des 19. Jh. aus das einmalige Panorama zu genießen).

Die "Rue Berlioz" in Richtung "Place Saint-Andre" einschlagen.

Platz Saint-Andre

Dieser historische Platz symbolisiert die politische Macht Grenobles im Mittelalter.

Hier wohnten die Grafen von Albon, die das Prinzenhaus Dauphin begründeten.

Der Platz wird abgegrenzt von der Stiftskirche Saint Andre ( 1228 ), ein Bauwerk aus Ziegel, das der Dauphin Guigo VI errichten ließ und von einem imposanten gotischen Kirchturm aus Tuffgestein einer Höhe von 56 Metern 14. Jh.) abgeschlossen wird.

Gegenüber der Stiftskirche liegt das Parlamentshaus, wo der Justizpalast untergebracht ist.

Das Parlament wurde 1453 von Ludwig II (dem späteren König Ludwig XII gegründet. Er ist der einzige königliche Thronfolger seit dem Anschluss an Frankreich 1349, der in die Dauphine-Provinz kam, um diese zu regieren.

Die Gebäudefassade lässt drei Bauperioden erkennen.

Der mittlere Teil ist hoch gotisch (1510). Die Wappen der Provinzstädte wurden im 19. Jh. über der Türe angebracht. Ganz oben erkennen Sie das Wappen von Grenoble, mit den drei Rosen.

Sie symbolisieren die drei Gewalten der Stadt: die Herrschaft der Bischöfe, die Herrschaft der Dauphin und die der Konsule. Der alte, aus goldenem Echaillon-Stein (Vercors) gebaute Teil bildet einen schönen Kontrast zum blauen Fontanil-Stein (Chartreuse), die für den rechten Renaissance­Flügel (1540-1590) verwendet wurde.

Der linke Gebäudeflügel, aus dem 19. Jh., ist eine gelungene Kopie des Renaissance-Stils und ersetzt das ehemalige Gefängnis.

Beachten Sie ebenfalls das romantische Werk des Bildhauers Raggi, nämlich die Statue des Bayard, des Ritters ohne Furcht und Tadel, und das zweitälteste Wirtshaus Frankreichs, das Cafe de la Table Ronde (1739).

Der Kräuter Platz

Der ehemalige und früher "Platz des schlechten Rate Rats" genannte Versammlungsplatz des Gemeinderates war vor der Zeit des Herzogs von Lesdiguieres der wichtigste Platz und die Hinrichtungsstätte von Grenoble.

Sein aktueller Name erinnert daran, dass hier sehr früh bereits ein lebhafter Obst ­und Gemüsemarkt abgehalten wurde.

Die heutigen Markthallen stammen aus dem 19. Jh. und nehmen den Markt jeden Vormittag auf.

Man nimmt an, dass der Platz an der Stelle liegt, an der sich die ersten Grenobler zwischen Drac und Isere niederließen. Mit seinen 214 Metern über dem Meeresspiegel ist der Platz der höchste Punkt der "flachsten Stadt Frankreichs".

Gehen Sie links in die Rue de Lionne zu den Uferstraßen.

Die aktuelle Hängebrücke über der Isere wurde 1837 ungefähr an der Stelle gebaut, wo die römischen Truppen unter der Befehlshabe des Statthalters Lucius Munatius im Jahre 43 v. Ch. die erste Brücke über die Isere schlugen, und damit den Grundstein für die offizielle Stadtgeschichte legten.

An der Stelle, an der die zu Füßen des Chartreuse­ Gebirges zurückgedrängte Isere ihren Flusslauf nicht mehr ändert, wurde eine Brücke gebaut.

Die zunächst aus Holz gebaute Brücke wich im 11. Jh. einer Steinbrücke. Doch verheerendes Hochwasser zerstörte die Brücke mehrmals.

Das Hochwasser von 1651 riss sie mitsamt seinem malerischen Turm und Glockenschläger in die Tiefe.

Rive Droite und das Saint-Lorent Viertel.

Auf der Plae de la Cimaise symbolisiert die "Fontaine au Lion" (1843, Victor Sappeyl den zerbrechlichen Sieg von Grenoble dargestellt durch den König der Tierel über die zerstörerischen Fluten der "Ysara", der Schlange, die dank der Uferanlagen nun gebannt sind.

Rechts am Brunnen vorbei kommen Sie in die steile Montee Chalemont, deren Stufen Sie zum Musee Dauphino is führen (im ehemaligen Kloster der Visitandinen aus dem 17. Jh.). Von hier aus haben Sie einen schönen Blick auf die Stadt.

Dann schlendern Sie durch die malerische Saint Laurent Strasse und das italienische Viertel".

Im 17. bis 19. Jh. befanden sich hier die einstigen Werkstätten der Gerber und Handschuhmacher aus Grenoble, die es im 19. Jh. zu internationalem Ansehen brachten.

Das Haus Nr. 97 beherbergte früher die Münze die bis 1732 im Dienst war.

Am Haus Nr. 34 erblicken Sie das gotische Schild eines Schmiedes.

Die Fontaine Saint-Jean (1746) war der einzige Trinkwasserbrunnen in Grenoble.

An der Nr. 2 der Strasse steht das Geburtshaus von Xavier Jouvin, Handschuhmacher und Erfinder der eisernen Hand, ein Verfahren, das die Industrialisierung des Handschuhzuschnitts ermöglichte.

Sein Standbild schmückt den nahen Square Jouvin.

Am Ende der Strasse erreichen Sie die Place Saint-Laurent, links davon liegt das archäologische Museum und die Kirche Saint-Laurent.

Es handelt sich um die ehemalige Kirche eines benediktinischen Priorats (1150), das über einer Grabstätte aus der spätrömischen Kaiserzeit (307 bis 425 n. Chr.! errichtet wurde, und der Krypta einer Grabeskirche aus dem 6. Jh.

Beides sind schöne Kunstzeugnisse aus der Zeit des frühen Christentums.

Am Platz ist in den Bollwerksanlagen vom Typ Haxo aus dem 19. Jh. das befestigte Stadttor (17. Jh.) als Relikt der ersten Grenobler "Wehranlage" von Lesdiguieres erhalten geblieben.

Die alten Kasematten (1830) nehmen heute das "Wissenschaftliche und technische Kulturzentrum der Isere" auf.

Gehen Sie über den "Quai Jouvin" zurück.

Auf dem anderen Isere-Ufer können Sie die modernen Bauten des Grenobler Museums erkennen und die mächtige Tour de I'Isle (14. Jh.).

Das ist alles, was von der mittelalterlichen Schutzmauer des Vorortes ,,Isle", im Osten der Stadt, übrig geblieben ist. Dieser Turm nahm bis zum Ende des 16. Jh. den Ratssaal und die Stadtarchive auf.

Die Passerelle Saint-Laurent, die "Rue de Lionne", dann links...

Die Chenoise Strasse.

Sie erhielt ihren Namen durch die Verformung des Familiennamens der reichen Familie Chaulnais, die in Grenoble viele Ländereien besaß.

Die Strasse folgt dem Verlauf der römischen Stadtmauer, gegen die die Häuser auf der rechten Seite angebaut wurden, als der gesamte Vorort Isle eine neue Schtadtmauer erhielt.

In dieser Straße stehen viele alte Häuser aus dem 14. bis 18. Jh. Vor allem die schönen Innenhöfe sind sehenswert:

An der Nr. 8 das sog. "Hotel Vaucansol - nach dem Namen des berühmten Spielautomatenbauers, gebürtiger Grenobler, der in diesem Haus wohnte.

Vergessen Sie nicht, das Musee des Automates zu besichtigen.

Die Treppe und die Steinbrüstung aus dem frühen 17. Jh. sind wunderschön.

Der Hof des Hauses Nr. 10 wurde vor kurzem restauriert.

Platz Notre Dame

Als Mittelpunkt der religiösen Macht in Grenoble stehen auf diesem Platz seit dem 4. Jh. die Domgruppe und die bischöfliche Residenz.

Cularo bekam 379 vom Kaiser Gratian das Stadrecht und wurde Bischofsstadt. Ihm zu Ehren nannte sich die Stadt Gratianopolis und der heutige Name Grenoble geht etymologisch darauf zurück.

Die verschiedenen Bauwerke zeugen nach ihrer Restaurierung vom originellen Profil der Gruppe, wie sie sich zur Zeit der ersten Christen zeigte: die "Cathedrale Notre-Dame" mit ihrem Glockentor, an das die Gemeindekirche Saint-Hugues (13. Jh.) angelehnt ist.

Der ehemalige Bischofspalais beherbergt heute das "Musee de I'Ancien Eveche" in dem man insbesondere die Reste des Taufbeckens der frühchristlichen Taufkapelle (4. - 11. Jh.1 sehen kann.

Bis ins Jahr 1804 umschlossen die römische Mauer und das "Viennoise" Stadttor den Platz. An einer im Boden eingelassene Steinmarkierung kann man ihren Verlauf ablesen.

Auf der anderen Seite des Platzes können Sie hinter der monumentalen Fontaine des Trois Ordres (1888), die dem 100. Jahrestag der Revolution im Dauphine gedenkt, eine außergewöhnliche Gebäudefassade im Haussmann-Stil betrachten.

Die Schmuckmotive sind aus gegossenem Beton.

Wegen der Gründung der zweitälteste Zementfabrik Frankreichs (1842) und den Arbeiten von Louis Vicat über das Prinzip der hydraulischen Bindemittel (1817) wurde dieser Werkstoff in Grenoble bereits frühzeitig verwendet.