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Notre-Dame-de-Sénanque in Gordes

 

 

 

 

Während der Mistral-Wind den Lavendel-Duft durch das Tal der Senancole trägt, ist für die fünf Mönche der Abtei Notre-Dame-de-Sénanque ein weiteres Gebet angesagt.

Vor den Toren des 850 Jahre alten Zisterzienser-Klosters in Südfrankreich versammeln sich derweil die weltlichen Besucher und warten geduldig auf Einlass.

Das Geheimnis von Sénanque
unweit der alten Vaucluse-Stadt Gordes liegt hinter den Mauern von Kirche, Schlafraum und Kreuzgang.

Während von außen die schlichte aber ausdrucksstarke Architektur der Zisterzienser fasziniert, wirkt im Inneren das Licht des Midi. Sein Schattenspiel an den kargen Mauern der Apsis verändert sich im Rhythmus der Tageszeiten.

Vom frühen Morgengebet bis zum Sonnenuntergang bezeugen Mönche ihren Glauben und füllen den erhabenen Kirchenraum zuweilen mit ihren Gesängen. Selbst der Rastlose verlangsamt in dieser Atmosphäre das Gehtempo und senkt die Stimme.

Immerhin finden sich an einem Sommertag bis zu 1.300 Touristen und Pilger aus aller Welt in Sénanque ein.

Fünf Mönche leben im Zisterzienser-Kloster Sénanque

Es waren die Zisterzienser, die den von den Griechen und Römern in das Land gebrachten Wein erstmals so richtig hegten und pflegten.

Sie versorgten sich mit dem Öl des Olivenbaums und nutzten die Wirkstoffe des Lavendels. Bis heute sind es diese Produkte der Provence, mit denen sich die Mönche von Sénanque ihren Unterhalt sichern.

1988 waren sie nach langer Unterbrechung hierher zurück gekehrt, um nach dem Ideal von Armut und Bescheidenheit des Heiligen Bernhard von Clairvaux zu leben.

Die Abtei von Sénanque
ist eine von drei "provenzalischen Schwestern".

Mit im Bunde sind das Kloster Silvacane, das südlich von Cavaillon erhöht in der Landschaft des Luberon liegt, und Le Thoronet am Südostzipfel der Provence bei Lorgues. Alle drei waren bewusst in die Abgeschiedenheit gesetzt worden.

In Le Thoronet
gibt es keine Mönche mehr. Allerdings ist die Abtei zur Attraktion geworden für Freunde der mittelalterlichen Gesangskultur. Die heiligen Hallen bieten einen perfekten akustischen und atmosphärischen Rahmen für die alljährlich in Frankreich stattfindenden "Begegnungen mittelalterlicher Musik".

Durch die wenigen Öffnungen der Kirchenräume dringt karges Tageslicht - ein beeindruckendes Spektakel, das selbst visuell überreizte Besucher der Postmoderne in Erstaunen versetzt.

Ganz in der Nähe lohnt sich ein kulinarischer Streifzug in die vielgelobte provenzalische Küche. In Lorgues regiert "Trüffel-König" Bruno, der diesen begehrten unterirdischen Schlauchpilz besonders delikat zubereitet. Zwischen Avignon und Arles laden die Märkte in Les-Baux-de-Provence. Erfrischung erlaubt ein Badeabstecher zu den bekannten Calanques-Felsen bei Cassis.

Aber auch die dritte der drei provenzalischen Schwestern
will noch besichtigt sein.

Die Fahrt führt in der Nähe von Aix-en-Provence an den Fluss Durance. Im Jahr 1144 hatten sich Mönche des Reform-Ordens an diesem sumpfigen Ort niedergelassen, der ihrem Kloster seinen lateinischen Namen gab - "Silva Cana", Schilfrohrwald.

Erste Kreuzrippengewölbe weisen auf die Ablösung der Romanik durch die gotische Baukunst hin. So wie Thoronet ist Silvacane längst ein "nationales Bauwerk", ein Museum.

Der deutsche und der französische Außenminister, Joschka Fischer und Hubert Vedrine, nutzten die Ruhe hinter den geschichtsträchtigen Mauern von Silvacane 1999 für ein "Kennenlern-Wochenende" jenseits des hektischen Alltagsgeschäfts.