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Schulen in Frankreich

 

 

 

 

Der zentralistisch organisierte französische Staat hat auch im Bildungswesen deutliche Spuren hinterlassen. Eine dezentralisierte Verantwortlichkeit für die Bildung, wie sie das Grundgesetz für die Bundesländer vorsieht, ist dem französischen Staatswesen fremd. Die Prüfungsfragen für das Baccalauréat (Abitur) werden zentral gestellt und die Liste mit den besten Abiturienten des Landes später in den Tageszeitungen veröffentlicht.

Sich in diesen Listen wiederzufinden, ist für die spätere Karriere von großer Bedeutung, da sich in Frankreich Auswahlverfahren (concours) großer Beliebtheit erfreuen, um die große Anzahl an Studenten kanalisieren zu können. In den concours werden anspruchsvolle Fragen zum Allgemeinwissen genauso getestet wie analytische, mathematische und rhetorische Fähigkeiten. Weil es den Auswahlverfahren und Abiturnoten eine derart große Bedeutung beimißt, trimmt das französische Schulsystem die Eleven schon im jungen Alter auf Wettbewerb. Der schulische Erfolg bestimmt die späteren Lebenschancen der Schüler und damit ihre spätere gesellschaftliche und berufliche Stellung.

Nur wer die jeweiligen Auswahlverfahren erfolgreich abschließt, wird in die bestehenden Elitehochschulen (Grandes Ecoles) des Landes aufgenommen. Die wenigen Schüler mit einem exzellenten Abitur können sich an einigen dieser Hochschulen das Auswahlverfahren ersparen und werden direkt aufgenommen. Die Absolventen der Grandes Ecoles haben später Zugang zu den Führungspositionen in Staat und Wirtschaft. Ein betriebsinterner Aufstieg ist dagegen vergleichsweise selten.

Der auf Wettbewerb getrimmte Charakter der Schule ist natürlich nur ein Merkmal des französischen Bildungssystems. Im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland verfügt Frankreich über eine flächendeckende Versorgung mit Ganztagsschulen und Kinderkrippen. Frauen, die nach der Geburt ihres Kindes wieder zurück in ihren Beruf wollen, gelingt dies in Frankreich viel leichter als in Deutschland. Die Kindergärten nehmen die Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr auf. In der Grundschule erstreckt sich der Unterricht über den ganzen Tag.


Zahlen zum Schulsystem
Die Ausgaben im französischen Bildungssektor beliefen sich im Schuljahr 1999/2000 auf 96,65 Milliarden Euro und entsprechen damit rund sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im gleichen Zeitraum haben ca. 12,3 Millionen Schüler die verschiedenen Schulformen besucht. Sie wurden von 843.000 Lehrern an 71.200 Schulen unterrichtet. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis lag damit bei eins zu 16. Die Erfolgsquote beim Abitur lag 1999 bei 78,3 Prozent.

(Quelle: Bildungsministerium, Paris)