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Radfahren in Frankreich - Tour de France

 

 

 

Eddy Merckx, der beste Radsportler aller Zeiten

Sie nannten ihn den »Kannibalen«

Früher stellte man die Frage, was Eddy Merckx von einem Linienbus unterscheidet? Die Antwort: Beide haben einen Fahrplan, aber der Bus hat Haltestellen! Mit über 600 gewonnenen Rennen, darunter fünf Tour-Siegen, ist Eddy Merckx eine Klasse für sich und gilt nach wie vor als bester Radsportler aller Zeiten.

Es existiert keine Siegerliste eines bedeutenden Rennens, wo der Name Eddy Merckx nicht auftaucht. Der Kannibale gewann alles und fraß dabei Rennen und Rivalen förmlich auf. Er fuhr so lange, bis die Gegner schlichtweg platt waren. Eine ganze Generation von Spitzenfahrern scheiterte an dem Ausnahme-Sportler, dessen robuster Körper von Urkräften angetrieben schien. Absoluter Höhepunkt seiner Karriere war das Jahr 1974: Er gewann den Giro d'Italia, die Tour de Suisse und die Tour de France und wurde zum Saisonabschluss in Montreal Weltmeister.

Gegen den Willen seiner Eltern brach Merckx 1961 die Schulausbildung ab, um Radprofi zu werden. Die Befürchtung seiner Mutter, er sei zu schwach für diesen anstrengenden Sport, sollte sich sehr schnell als komplette Fehleinschätzung herausstellen. Als Amateur gewann Merckx über 70 Rennen, darunter die Straßen-WM 1964. Im Jahr darauf wechselte er zu den Profis und gewann auf Anhieb den Klassiker Mailand - San Remo. 1969 musste er bei der Italien-Rundfahrt nach der 12. Etappe wegen eines angeblichen Dopingvergehens die Heimreise antreten. Der Belgier sah sich als Opfer eines Komplotts. Im Zorn fuhr er seine Kollegen bei der Tour de France dann in Grund und Boden. Dabei überquerte er vier Pyrenäenpässe im Alleingang und erreichte den Etappenort mit fast acht Minuten Vorsprung.

"Unbesiegbar" war Vergangenheit
Mitte der siebziger Jahre versuchte Merckx, den von ihm eingestellten Rekord Jacques Anquetils von fünf Tour-Siegen sogar noch zu übertreffen, doch er scheiterte jeweils. Der Raubbau, den er über ein Dutzend Jahre an seinem Körper betrieben hatte, begann sich langsam zu rächen. Er gewann zwar noch eine Reihe von Klassikern, doch der Nimbus des Unbesiegbaren war dahin.

Der große Schweiger konnte sich ein Leben ohne Radsport nicht vorstellen und zögerte das Ende seiner Laufbahn immer weiter hinaus. Erst 1978 sah er ein, dass er seinen Zenit überschritten hatte und stieg mit 33 Jahren für immer vom Sattel. Mit Hilfe seiner Frau Claudine begann er eine zweite erfolgreiche Karriere als Geschäftsmann. In seiner Fabrik nahe Brüssel werden edle Rennräder hergestellt.