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Radfahren in Frankreich - Tour de France

 

 

 

Doping oder,

Wer nichts nimmt, der bringt auch nichts"

Radprofi Didi Thurau sprach es 1978 offen aus. Und nichts geschah. Vor der diesjährigen Tour de France droht die Debatte um leistungsfördernde Präparate Frankreichs Sportereignis Nummer eins zu ruinieren.

Der erste Dopingtote in Frankreich war Arthur Linton. Ein Walliser, dem sein Manager beim Nonstop-Radrennen über 600 Kilometer von Bordeaux nach Paris das Stärkungsmittel falsch dosiert hatte. 1896. Sieben Jahre bevor die Tour de France an den Start ging.

»Alle großen Radrennfahrer«, schrieb der Spiegel 1978, »sind wegen Doping mindestens einmal bestraft worden. Kein Tourgewinner des letzten Jahrzehnts, der sich nicht irgendwann gedopt hätte.« Nichts anderes hat dieser Tage auch Willy Voet gesagt, der langjährige Betreuer des zeitweilig gesperrten französischen Rennstars Richard Virenque - nur dass der deutsche Radprofi und Toursieger von 1997, Jan Ullrich, ihn deshalb heute verklagen möchte.

»Das ist eine Riesenrufschädigung für mich. Wenn man gerichtlich dagegen angehen kann, mache ich das«, sagte Ullrich Mitte Juni. Wenige Tage zuvor hatte Ullrich erstmals den Saubermann gegeben: »Wer beim Doping erwischt wird, sollte nicht nach einem Jahr zurückkommen, sondern überhaupt nicht mehr zum Radsport gehören.«

1978 war die Zeit noch nicht so bigott. Ein Jungstar wie »Didi« Thurau konnte damals ganz kühl sagen: »Wer nichts nimmt, der bringt auch nichts« - und kein Jugendverband, kein Sportminister und kein Drogenbeauftragter meldete sich besorgt zu Wort. Thuraus Senior, der Deutsche Rudi Altig, hieß im Mannschaftsjargon »die rollende Apotheke«, weil in seinem Urin schon mal zwölf verschiedene Arzneistoffe identifiziert wurden. Verboten war zwar alles Mögliche, wie heute. Auf der jährlich herausgegebenen Negativliste des Internationalen Radsportverbands standen neben Heroin, Kokain und Morphium auch Herz-Kreislauf-Präparate wie Ephedrin und Amphetamin. Gesucht wurde aber nur nach dem Aufputschmittel Amphetamin.

1978 wurde auch auf der Alpe d'Huez ein Radfahrer beim Doping erwischt - ausgerechnet der Etappensieger Michel Pollentier. Unter der Achsel trug er einen Gummibeutel mit »sauberem« Urin. Nach seiner Disqualifizierung moserte er, die Tester hätten ihn wegen seiner Glatze als Bauernopfer ausgeguckt.