Der französische Film
 
     
   
     
     
     

 

 

    Film-Historie      


 

Die 60er Jahre

 

Um 1960 hatten etwa 18 Regisseure ihren ersten Spielfilm gedreht; außer den bereits Erwähnten waren dies Alexandre Astruc, Jacques Demy, Jacques Doniol-Valcroze, Franju, Marcel Hanoun, Pierre Kast, Louis Malle, Chris Marker, Jean-Pierre Mocky, Gerard Oury, Resnais, Jacques Rivette, Roger Vadim und Agnes Varda.

Diese Regisseure hatten nicht viel gemeinsam, außer dass sie ungefähr zur selben Zeit Spielfilme zu inszenieren begannen und neue Ideen vertraten.

Die meisten von ihnen behielten, als sich ihre Karrieren während der 60er Jahre entwickelten, ihren unabhängigen Stil bei, wie sich in Filmen wie Demys LES PARAPLUIES DE CHERBOURG (1964), Godards PIERROT-LE-FOU (1965), Resnais' MURIEL (1963), Rivettes La Religieuse (1965) und Vardas LE BONHEUR (1964) zeigte.

Die CINEMA - VERITE - Bewegung, angeführt von Jean Rouch, schlug Theorien und neue Stilmöglichkeiten für den Dokumentarfilm vor.

Eine andere wichtige Bewegung während der 60er Jahre war die Begegnung von Film und Literatur durch die Filme solcher nouveaux romanciers wie Alain Robbe-Grillet L'Immortelle, 1963; Trans-Europ Express, 1966) und Marguerite Duras (Detruire dit-elle, 1969).

Der Erfolg der Methode der CNC, unabhängigen Produzenten durch Vorschüsse auf zu erwartende Einnahmen zu helfen, lässt sich durch das Auftauchen vieler anderer neuer Regisseure in den 60er Jahren beweisen.

Die politischen Ereignisse vom Mai 1968 hatten Rückwirkungen auf die Filmindustrie. Die Filmfestspiele von Cannes wurden gesprengt, und in Paris schlugen Filmemacher verschiedener Herkunft in dem Dokument «Les Etats-Generaux du Cinema» gemeinsam eine vollständige Neugestaltung der Filmindustrie und ihre Verstaatlichung vor.

Obwohl keine dieser Ideen verwirklicht wurde, spiegelten sie doch das politische Bewusstsein vieler französischer Regisseure wie Rene Allio, Marin Karmitz, Malle, Resnais und anderer wider.

Schließlich wandten sich einige Regisseure völlig neuen, streng politischen Filmen zu wie Marker, der mit der Slon, und Godard, der mit der Gruppe «Dziga Wertov» zusammenarbeitete.