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Evian Sehenswertes in Evian-les-Bains

 

 

 

 

 

Evian DAS MITTELALTERLICHE SPITAL

Ein Testament aus dem Jahr 1355 liegt der Stiftung des Spitals von Evian zugrunde. Die Demoiselle Pernette Grenat, "eine in Evian gebürtige Bürgerin", vermachte ihr Haus und ihre Güter der Stadt zugunsten armer Bürger, Leprakranker und Pilger.

Die Stiftung, die als solche zu Ende des 14. Jh. offiziell anerkannt wurde, übernimmt somit die Nachfolge einer schon vorher bestehenden barmherzigen Einrichtung. Zahlreiche Vermächtnisse in Form von Gütern und Geldern tragen weiter zu ihrem Bestehen bei.

Der Wohltätigkeitsverband, der gleichermaßen weltlich wie religiös war, wurde von der Stadt verwaltet. Ein "Rektor" oder "Steuerbeamter" legte in jedem Jahr einen Rechenschaftsbericht vor. Die Einrichtung, die sowohl als Krankenstation und Haus der Barmherzigkeit diente, bot Durchreisenden einen Ort zum Übernachten, gab Armen und Pilgern, die um Aufnahme für drei Tage erbaten, einen Platz für Essen und Schlaf und bot pro Nacht sechs Armen der Stadt, die vom Stadtrat bestimmt wurden, eine Unterkunft.

Jeder wurde nach seinem 'Stand' untergebracht: Es gab getrennte Schlafräume für Männer, Frauen und Priester sowie ein 'Zimmer für Ehrengäste', wenn sich ein besonderer Gast ansagte.

Ein Kaplan leitete den Gottesdienst in der zugehörigen Kapelle. Die Stiftung, die über reichliche Mittel verfügte, stellte gelegentlich Gelder für Finanzierungen oder diente als eine Art Kreditbank.

Zu Beginn des 17. Jh. wurde das Gebäude von den burgundischen Handwerksgesellen erweitert, um dann 1865 von Viollet le Duc vollständig restauriert zu werden.

Auf der Vorderseite sind die Spitzbögen des Erdgeschosses erhalten, ebenso die Sprossenfenster mit ihren Eselsrückenbogen im ersten Stock, die aus dem 15. Jh. stammen. Der Uhrturm erhielt 1865 sein spitzes Giebeldach.

Nachdem das Spital 1860 verlegt wurde, dient das Gebäude als Rathaus, das dort bis Anfang des 20. Jh. seinen Sitz hatte.