Chenonceaux
 
 
 
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Besichtigung von Chenonceaux

 

 

 

 

VORHOF UND TURM DER DE MARQUES

Für den Bau von CHENONCEAU am CHER lässt Thomas Bohier im 16. Jahrhundert die Burg und DIE BEFESTIGTE MÜHLE der Familie de Marques abreißen, an die nur noch der Bergfried erinnert, bzw. :

DER TURM DER DE MARQUES, den er dem Geschmack der Renaissance entsprechend umbauen lässt.

Der Vorhof entspricht dem Grundriss der vormals von den Gräben begrenzten Burg aus dem Mittelalter.

Neben dem Turm ist auch der mit einer Schimäre und einem Adler - Emblem der Familie de Marques ­ verzierte Brunnen erhalten geblieben.

Wenn man auf das Schloss zugeht, DAS AUF DEN PFEILERN DER ALTEN BEFESTIGTEN MÜHLE ERBAUT IST, entdeckt man die MONUMENTALE EINGANGSTÜR aus der Epoche Franz I. Sie besteht aus skulptiertem und bemaltem Holz, trägt auf der linken Seite die Wappen von Thomas Bohier und auf rechten die seiner Frau Katherine Briconnet Erbauer von Chenonceau.

Darüber erkennt man den Salamander von Franz I. und die Inschrift «Francois, par la grace de Dieu, Roi de France et Claude, Reine des Francais ».

 

DER GARDESAAL

In diesem Raum hielten sich ursprünglich die Soldaten der königlichen Leibwache auf. Die Wappen von Thomas Bohier schmücken den KAMIN AUS DEM 16. JAHRHUNDERT.

Man findet auf der Eichentür aus dem 16. Jahrhundert, unter den Figuren ihrer Schutzpatrone (die hl. Katharine und der hl. Thomas), die Devise von Thomas Bohier und Katherine Briconnet - Erbauer von Chenonceau ­wieder: « S'il vient a point, me souviendra », bzw. : «Wenn es vollendet ist, wird es an mich erinnern ».

An den Wänden stellt eine Reihe FLÄMISCHER WANDBEHÄNGE AUS DEM 16. JAHRHUNDERT Szenen aus dem Schlossleben dar, einen Heiratsantrag und eine Jagd.

Die Truhen stammen aus der Gotik und der Renaissance. Im 16. Jahrhundert enthielten sie das Tafelsilber, das Geschirr und die Wandbehänge, mit denen der Hof von einem Wohnsitz zum anderen zog.

Die Balkendecke trägt die beiden miteinander verflochtenen « C » von Catherine de Midicis.

Auf dem Fußboden sind noch Reste von Majolikafliesen aus dem 16. Jahrhundert zu erkennen.

 

DIE KAPELLE

Vom Gardesaal aus betritt man die Kapelle durch eine Tür, die mit einer MADONNEN-STATUE gekrönt ist.

Die Flügel dieser eichenen Tür stellen Christus und den hl. Thomas dar und greifen die Worte des Evangeliums nach dem W. Johannes auf: « Reiche Deinen Finger her », « Mein Herr und mein Gott ».

Die modernen KIRCHENFENSTER - 1954 - stammen vom Glasermeister Max Ingrand, da die Originalfenster 1944 durch Bomben zerstört wurden.

In der Loggia rechts erkennt man eine MADONNA MIT DEM CHRISTUS KIND AUS KARRARA-MARMOR von Mino da Fielso.

Die das Schiff dominierende KÖNIGLICHE LOGE, in der die Königinnen an der Messe teilnahmen, trägt das Datum 1521. Rechts vom Altar ist eine verzierte Kredenz mit der Devise der Bohier geschmückt.

Man kann auf den Wänden noch INSCHRIFTEN sehen, die von der schottischen Garde der. Königin Maria Stuart hinterlassen wurden:

Rechts beim Betreten, datiert 1543 : « Der Zorn des Menschen vollbringt nicht die Gerechtigkeit Gottes» und aus dem Jahre 1546 « Laßt Euch nicht vom Bösen besiegen ».

An den Wänden hängen GEMÄLDE mit religiösen Themen: « Die Jungfrau mit dem blauen Schleier » von IL SASSOFERRATO, « Jesus predigt vor Ferdinand und Isabella» von ALONSO CANO und « Der hl. Antonius von Padua» von MURlLLO, « Mariä Himmelfahrt » von JOUVENET.

Die Kapelle wurde während der französischen Revolution dank der Idee der damaligen Besitzerin, Madame Dupin, gerettet, die daraus vorbeugend ein Holzlager machte.

 

SCHLAFGEMACH DER DIANA VON POITIERS

Dieser Raum war das Schlafgemach der Favoritin von König Heinrich II., Diana von Poitiers, der er Chenonceau schenkte.

1559, beim Tode von Heinrich II., der beim Zweikampf anlässlich eines Turniers vom Kapitän Gabriel Montgomery seiner schottischen Garde versehentlich getötet wurde, ließ sich seine Witwe, Catherine de Medicis Chenonceau von Diana zurückerstatten und gab ihr dafür Chaumont-sur-Loire.

DER KAMIN von Jean Goujon, französischer Bildhauer aus der Schule von Fontainebleau, trägt (wie auch die Kassettendecke) die Intitialen von Heinrich II. und Catherine de Medicis: H und C, die miteinander verflochten das D von Diana von Poitiers bilden konnten.

ZWEI FLÄMISCHE WANDBEHÄNGE AUS DEM 16. JAHRHUNDERT mit beträchtlichen Maßen stellen dar:

DEN TRIUMPH DER KRAFT, auf einem von zwei Löwen gezogenen Kampfwagen, umgeben von Szenen aus dem Alten Testament.

Der lateinische Spruch auf der oberen Bordüre lässt sich mit « Der von ganzem Herzen die himmlischen Gaben liebt, scheut nicht vor Taten zurück, die ihm die Barmherzigkeit diktiert ", übersetzen.

DER TRIUMPH DER BARMHERZIGKEIT, auf einem Kampfwagen dargestellt, in der Hand ein Herz tragend und die Sonne zeigend, ebenfalls von biblischen Episoden umgeben. Die lateinische Devise lässt sich hier folgendermaßen übersetzen: «Wer ein wackeres Herz in der Gefahr zeigt, erhält den Tod als Belohnung, das Seelenheil ».

Links vom Fenster eine « MADONNA MIT DEM CHRISTUSKIND » von MURILLO.

Rechts vom Kamin ein Gemälde der italienischen Schule aus dem 17. Jahrhundert: « Der seiner Kleider beraubte Christus ».

Unter diesem Gemälde enthält ein Bücherschrank DIE ARCHIVE VON CHENONCEAU, von denen ein in der Vitrine präsentiertes Exemplar die Unterschriften von Thomas Bohier und Diana von Poitiers erkennen lässt.

Die Sessel Heinrich II. sind mit Korduan-Leder bezogen.

 

GRÜNES KABINETT

Arbeitsraum von Catherine de Medicis, die nach dem Tod ihres Gemahles Heinrich II. Regentin des Königreichs wurde.

Sie regierte Frankreich von diesem Raum aus.

An der DECKE aus dem 16. Jahrhundert, die in ihrem Originalzustand erhalten geblieben ist, erkennt man die beiden miteinander verflochtenen « C ».

DER BRÜSSELER WANDBEHANG AUS DEM 16. JAHRHUNDERT, « OSTERLUZEI » genannt und zugleich gotisch und Renaissance, ist aufgrund seiner ursprünglich grünen Farbe, die sich in Blau verwandelt hat sowie aufgrund seines Themas bemerkenswert, das von der Entdeckung der amerikanischen Kontinente, ihrer Fauna und Flora inspiriert ist: Silberfasane aus Peru, Ananas, Orchideen, Granatäpfel, Tiere und Pflanzen also, die bis dahin in Europa unbekannt waren.

Die Tür wird von ZWEI ITALIENISCHEN KABINETTSCHRÄNKEN AUS DEM 16. JAHRHUNDERT eingefasst.

An den Wänden hängt eine Kollektion von Gemälden, von denen die wichtigsten sind:

TINTORETIO : " Die Königin von Saba » und « Porträt eines Dogen »

JORDAENS :«Trunkener Silen»

GOLSIUS : «Samson und der Löwe»

JOUVENET : « Jesus jagt die Händler aus dem Tempel »

SPRANGER: « Allegorische Szene ", auf Metall gemalt.

VERONESE: « Frauenkopf­ Entwurf »

POUSSIN : «Die Flucht nach Ägypten»

VAN DYCK : «Kind mit Früchten»

 

DIE BIBLIOTHEK

Von diesem kleinen Raum aus, der die Bibliothek von Catherine de Medicis war, hat man einen herrlichen Blick auf den Cher und den Garten von Diana.

DIE EICHERNE KASSETTENDECKE VON 1525 im italienischen Stil mit kleinen Schlusssteinen ist eine der ersten dieser Art, die in Frankreich bekannt ist. Sie trägt die Initialen der Erbauer des Schlosses: T.B.K. für Thomas Bohier und Katherine Briconnet.

Über der Tür eine « Heilige Familie» von ANDREA DEL SARTO sowie auf jeder Seite:

Szenen des Lebens von Sankt Benedikt von BASSANO

« Ein Martyrium » von CORREGIO

« Heliodore » von JOUVENET

Zwei Medaillons « Hebe und Ganymedes, die Mundschenke der Götter, in den Olymp entführt », französische Schule des 17. Jahrhunderts.

 

DIE GALERIE

Vom Schlafgemach von Diana von Poitiers aus gelangt man über einen kleinen Durchgang in DIE GALERIE.

1576 ließ Catherine de Medicis nach den Plänen von Philibert de l'Orme eine Galerie über der Brücke von Diana von Poitiers errichten.

Sie ist 60 Meter lang, 6 Meter breit, wird von 18 Fenstern erhellt, hat einen Fußboden aus Tuffstein und Schiefer sowie eine Balkendecke und stellt einen herrlichen Ballsaal dar.

Sie wurde 1577 anlässlich der von Catherine de Medicis zu Ehren ihres Sohns, König Heinrich III., gegebenen Feste eingeweiht.

An jedem Ende sieht man jeweils einen sehr schönen RENAISSANCE-KAMIN, von denen einer nur ein Dekor ist, der die Südtür einrahmt, die an das linke Ufer des Cher führt.

Die Medaillons an den Wänden wurden im 18. Jahrhundert hinzugefügt und stellen berühmte Persönlichkeiten dar.

Während des ersten Weltkriegs, ließ Monsieur Gaston Menier, Besitzer von Chenonceau, auf seine Kosten EIN LAZARETT einrichten: dessen verschiedene Abteilungen alle Säle des Schlosses einnahmen.

Während des zweiten Weltkriegs profitierten zahlreiche Personen von der vorteilhaften Lage der Galerie, deren Südtür den Zugang zur FREIEN ZONE erlaubte, während sich der Eingang des Schlosses in der Besatzungszone befand.

 

DAS VESTIBÜL

Die Decke des Vestibüls besteht aus einer Reihe Spitzbogen, deren von der Mittelachse abweichende Schlusssteine eine gebrochene Linie bilden. Die Logen sind mit Blattwerk, Rosen, Engelsköpfen, Schimären und Füllhörnern geschmückt.

Dieses 1515 gebaute Vestibül ist eines der schönsten Beispiele der Dekorativskulptur der französischen Renaissance.

Am Eingang, über den Türen, enthalten zwei Nischen Statuen: in der einen Johannes der Täufer, Schutzpatron von Chenonceau ; in der anderen eine italienische Madonna im Stil von Lucca Della Robia. Der Jagdtisch aus italienischem Marmor stammt aus der Renaissance.

Über der Eingangstür stellt ein modernes Fenster vom Glasermeister Max Ingrand aus dem Jahre 1954 die Legende des hl. Hubertus dar.

 

DIE KÜCHEN

Die Küchen von Chenonceau sind in den enormen Unterbauten untergebracht, die die beiden ersten, im Flussbett des Cher errichteten Pfeiler bilden.

DER ANRICHTERAUM ist ein niedriger Saal mit zwei Gewölben auf Spitzbogenkreuzen. Sein Kamin aus dem XVI. Jahrhundert ist der größte des Schlosses; daneben befindet sich der Brotofen.

Der Anrichteraum fuhrt zugleich in :

- DEN für das Schlosspersonal reservierten SPEISESAAL.

- DIE SCHLACHTEREI, in der man noch die Haken zum Aufhängen des Wilds und die Holzblöcke sehen kann, auf denen es zerlegt wurde.

- DIE SPEISEKAMMER

- und auf eine in die eigentliche KÜCHE führende BRÜCKE. Beim Überqueren von einem Pfeiler auf den anderen erblickt man eine Plattform, an der die Proviantschiffe anlegten (nach der Legende « Bad von Diana" genannt).

Die Renaissance-Küchen haben während des ersten Weltkriegs eine moderne Ausrüstung erhalten, die die Verwandlung des Schlosses in ein Lazarett bedingte.

 

SCHLAFGEMACH FRANZ I.

In diesem Saal befindet sich EINER DER SCHÖNSTEN RENAISSANCE-KAMINE. Auf dem Mantel findet man erneut die Devise von Thomas Bohier « S'il vient a point, me souviendra » - als Gegenstück zu seinen Wappen über der Tür.

Die Einrichtung besteht aus drei französischen Kredenzen aus dem 15. Jahrhundert und aus einem ITALIENISCHEN KABINETTSCHRANK AUS DEM 16. JAHRHUNDERT, der aufgrund seiner Einlegearbeiten aus federgraviertem Perlmutt und Elfenbein außergewöhnlich ist und ein Hochzeitsgeschenk für Franz II. und Maria Stuart war.

An der Wand das PORTRAIT VON DIANE DE POITIERS ALS RÖMISCHE GÖTTIN DER JAGD vom, der Schule von Fontainebleau angehörenden Maler LE PRIMATICE.

Das Bild wurde 1556 in Chenonceau gemalt; sein Rahmen trägt die Waffen von Diane de Poitiers, Herzogin von Etampes.

Auf beiden Seiten Gemälde von MIREVELT, RAVENSTEIN, Selbstporträt von VAN DYCK.

Daneben ein großes Porträt von GABRIELLE D'ESTREES ALS JÄGERIN DIANA von Ambroise Dubois.

Auf den Seiten des Fensters « ARCHIMEDES » von ZURBARAN « Zwei Bischöfe », deutsche Schule des 17. Jahrhunderts.

Rechts vom Kamin « DIE DREI GRAZIEN » von VAN LOO, die die Fräulein von Nesle darstellen. Drei Schwestern, nacheinander Favoritinnen von König Ludwig XV. : Madame de Chateauroux, de Vintimille, de Mailly.

 

SALON LUDWIG XIV

Als Erinnerung an seinen Besuch in Chenonceau vom 14. Juli 1650 schenkte viel spater Ludwig XIV. Seinem Onkel, dem Herzog von Vendome, sein PORTRÄT VON RIGAUD mit einem außerordentlichen RAHMEN von LEPAUTRE, der schlicht aus vier enormen Holzteilen besteht sowie mit Aubusson-Tapisserien geschmückte Möbel und eine Konsole im Boulle-Stil.

Auf dem RENAISSANCE­KAMIN erinnern der Salamander und das Hermelin an Franz 1. und die Königin Claude von Frankreich.

Die die Balkendecke umgebende Kranzleiste trägt die Initialen der Bohier (TB.K.).

Über der Konsole « DAS KIND JESUS UND JOHANNES DER TÄUFER» von RUBENS, erstanden 1889 beim Verkauf der Kollektion des Königs von Spanien, Joseph Bonaparte, Napoleons Bruder.

Der Salon bietet außerdem eine schöne Einheit von Gemälden aus dem französischen 18. Jahrhundert :

- VAN LOO, « Porträt des Königs Ludwig Xv. »

- NATTIER, « Prinzessin von Rohan »

- NETSCHER, « Porträt von Chamillard, Minister von Ludwig Xlv. »

- « Männer-Porträt » .

RANC, « Porträt von Philipp v., König von Spanien.

Ebenfalls ein großes Porträt von Samuel Bernard, Bankier von Ludwig XIV. von MIGNARD.

Der steinreiche Samuel Bernard war auch der Vater von MADAME DUPIN, deren Porträt von NATTIER die Anmut und Intelligenz unterstreicht.

Madame Dupin, durch Verschwägerung Vorfahrin von George Sand, war die Besitzerin von Chenonceau im 18. Jahrhundert. Als Freundin der Enzyklopädisten empfing sie dort Voltaire, Rousseau, Montesquieu, Diderot; d' Alembert, Fontenelle und Bernard de Saint-Pierre.

Ihre Güte und Großzügigkeit ersparten Chenonceau die Zerstörung während der französischen Revolution.