Cervione
 
 
 
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Allgemeines zu Cervione

 

 

 

 

 

Cervione
Der nur sehr kurz regierende König Theodor hatte Cervione zu seiner Hauptstadt erkoren, nach seiner »Salbung« im Kloster von Alesani (siehe Angaben unter Valle d'Alesani).

Es trifft zu, daß, verglichen mit den benachbarten, im Grün der Castagniccia verstreuten Weiler, diese gewaltige Anhäufung von Häusern, die sich um die Kuppel ihrer Kathedrale drängten, wie eine große Stadt wirkte.

Hohe Gebäuderagen empor, am Hang des Berges verankert; 300 m über der Ebene und der Küste, wie das Vorderkastell eines Schiffes, das sich über das Meer erhebt. Die Straße ist wie ein Kabinengang, auf den aber hier die Häuser und die Cafes mit ihren Terrassen hinausgehen.

Die Kathedrale verlangt einen kurzen Besuch, in erster Linie wegen der Bedeutung der Dekoration; sie gehört zu jenen Arbeiten, die auf optische Täuschung abzielen, und bedeckt Gewölbe und Mauern.

Vor allem aber sollte man die Täfelung und das aus rotem Kastanienholz mit wunderbarer Patina geschnitzte Chorgestühl besichtigen. Diese Kathedrale, die dem heiligen Erasmus, dem Schutzherrn der Seeleute, geweiht ist, wurde um 1580 auf Anweisungen Alexander Saulis (der später seliggesprochen wurde), des Bischofs von Aleria, erbaut; er sah sich gezwungen, die verödete, ungesunde Stadt zu verlassen.

Dieser heilige Mann, der aus Mailand stammte, muß sehr reich gewesen sein, denn er finanzierte den Bau mit seinem eigenen Geld, wie wir von einer 1964 angebrachten Tafel erfahren.


42 Tonnen Zitrusfrüchte
Der Strand von Cervione liegt 6 km von der Stadt entfernt (auf N. 197), an einem Ort mit Namen Prunete. Der Weiler wird von einem dürftigen Kiefernwald und einem eher schmalen Strand eingeengt. Er besteht aus einigen Häusern, einem Campingplatz (angenehm) und einem hüttenähnlichen Restaurant-Bistrot, in dem es nach Aperitif und Fischsuppe riecht und das von einem jovialen Wirt geführt wird.

Ein künstlerisch-kunsthandwerkliches Paar - Yonne-Zuccarelli - hat aus einem von Blumen überwucherten korsischen Haus eine Werkstatt gemacht, in der Yonne prächtige Wollstoffe mit der Hand webt und ihr Mann zahlreiche dekorative oder nützliche Gegenstände von sehr gutem Geschmack vorzeigt.

Prunete-Cervione hat, wie man behauptet, eine großartige Entwicklung vor sich. Monegassisches Kapital interessiert sich für das Projekt der Errichtung eines »Komplexes« von 10000 Betten (zehntausend!) und den Ausbau eines Hafenareals von 2 ha mit 500 m Kaianlagen.

Die D. 152 ist zwar eine weniger direkte Verbindung als die N. 197, aber sie hat den Vorzug, den Touristen, der an die Küste gelangen will, durch üppige, neu angelegte Gärten zwischen dem Dorf San Giulano und der Straße nach Aleria zu führen.

1967 wurde in San Giulano ein Kongreß der Erzeuger von Zitrusfrüchten abgehalten: Daran erkennt man den Ehrgeiz dieses Nestes. Die Kulturen sind vielversprechend. Auf manchen Pflanzungen stehen abwechselnd Reihen von Rebstöcken und jungen Orangen- oder Mandarinenbäumen.

Ein wohlverdienter Erfolg
Moderne Mittel und eine genau durchdachte Bewässerung, diese durch den Bau der großen Talsperren am Alistro und am Alesani ermöglicht, haben es der bekannten Zähigkeit der algerischen Siedler erlaubt, dieses »Wunder« zu verwirklichen, das heute fast die gesamte östliche Ebene einnimmt.

Der Kontrast zwischen diesen erst kürzlich unter Kultur gebrachten Böden und den Macchiaflächen, die noch übrig sind, wie man es hier und dort von der Küstenstraße (N. 198) von der Höhe einiger Bodenerhebungen aus beobachten kann, ist auffallend.

Eine romanische Kirche in der Nähe von Cervione bietet ein interessantes Ausflugsziel: Die Kapelle Sainte-Christine, im Gemeindegebiet von Valle di Campoloro gelegen, ein Dorf 400 m vom nördlichen Ortsausgang Cervio-nes entfernt, an der Abzweigung der N. 848 von der N. 197.

Man kann den Schlüssel vom Bürgermeister erbitten (am Platz, links von der Kirche). Ein von Gestrüpp befreiter, gut unterhaltener Pfad, der zumeist eine Art Treppe bildet, führt nach rund zwanzig Minuten (30 bis 35 Minuten beim Aufstieg!) bis zu einem schlichten, weiß getünchten Gebäude hinab, das inmitten von Unkraut und Blumen auf halbem Hang in der Nähe einer alten Wassermühle verborgen liegt.

Die Besonderheit dieser Kapelle beruht auf der Anlage einer Zwillingsapsis, einer sehr seltenen Erscheinung. Diese Zwillingsapsis bildet im Innern eine Doppelwölbung und ist völlig von Fresken bedeckt. In jeder Apsis thront eine majestätische Gestalt des Christus Pantokrator; an anderen Stellen erkennt man verschiedene Heilige und Szenen wie die der Verkündigung und der Kreuzigung.

Diese Bilder stammen aus dem Jahr 1473; in ihrer Ausführung sind sie mit der Schule von Siena verwandt.