Cavaillon
 
 
 
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Juden in Cavaillon

 

 

 

 

Eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit ist die Synagoge, die im 18. Jh. gebaut wurde und durch ihre kostbare Rokoko-Innenausstattung eine Einmaligkeit in dieser Gegend darstellt.

In diesem Zusammenhang soll in wenigen Worten auf die Geschichte der Juden im Comtat Venaissin eingegangen werden.

Der Papst gestattete Ihnen, sich unter seinem Schutz und somit letztlich unter seiner Aufsicht in dieser Region niederzulassen. Als äußeres Kennzeichen mussten die Andersgläubigen gelbe Hüte tragen. Sie wohnten ausgegrenzt von der übrigen Bevölkerung im Ghetto, dem sogenannten carrier, das abends mit einer Kette abgeschlossen wurde.

Vier dieser Ghettos gab es in dieser Gegend: Avignon, Isle-sur-la-Sorgue, Carpentras und eben Cavaillon.

In den Händen der Juden lag der Geldhandel, der den Christen bei Strafe verboten war. Da aber am päpstlichen Hof von Avignon unzählige Ausländer verkehrten und von daher Geldwechsler zum Tagesgeschäft gehörten, kamen die Juden in dieser Hinsicht wie gerufen. Ließen sich anfänglich 200 Juden in Cavaillon nieder, wuchs ihre Gemeinde im 18. Jh. auf 2000 an. Da sich aber nicht im gleichen Ausmaß das Areal des Ghettos vergrößern ließ, mussten die Häuser mehr und mehr in die Höhe gebaut werden.

Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass der Umgang der beiden Glaubensgemeinschaften miteinander von einer Reihe von Auflagen bestimmt war. So besitzt zum Beispiel die Kathedrale von Carpentras an ihrer Südseite eine "port juive", eine Judenpforte, durch die Konvertiten die Kirche betreten durften.

Auf dem Vorplatz dieser Kirche war in Erinnerung daran, dass 1603 während der Karfreitagsprozession die Juden aus dem nahen Ghetto das Kreuz Christi durch die Strassen tragen mussten, dieses Symbol der Christenheit im Boden eingelassen.

Andererseits verlangt die Glaubensvorschrift vom gläubigen Juden, dass er nur ungesäuertes Brot zu sich nimmt, weshalb es im Erdgeschoß der Synagoge eine Bäckerei gab. Sie ist heute ein Museum.