Lamenti in Cargèse
Ein musisches Inselvolk
Jeder Korse ist von Natur aus Sänger, Musiker und Tänzer. Viele der schwermütigen oder auch fröhlichen Melodien, die einerseits an die arabische Musik, andererseits an die Gregorianischen Gesänge erinnern, wurden von Generation zu Generation mündlich weitergegeben.
Eine bewegte Vergangenheit wird wach, wenn man die „Lamenti" hört. Es sind die Klagelieder der Soldaten, die in den Krieg ziehen mußten.
Aber auch die Banditen sangen sie, wenn sie in der Macchia untertauchen mußten. Die „Ballate" ist der improvisierte Gesang der Frauen, der bei der Totenklage angestimmt wird.
Die „Voceri" -Rachelieder - wurden gesungen, wenn man die Angehörigen eines Opfers der Vendetta zur Rache anstacheln wollte.
Dreistimmige Männerchöre singen noch heute in „Paghiella", einem alten Tonsystem.
In Rusio (Castagniccia) und Sermano bei Corte werden an hohen kirchlichen Feiertagen (13. Juni, 15. und 28. August, 8. September) die Messen in Paghiella gesungen.
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