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Bericht über Carcassonne

 

 

 

 

 

Ich fühlte mich in eine andere Zeit versetzt

Ich habe beschlossen einen Bericht über die Stadt Carcassonne in Frankreich zu verfassen. Da mich diese Festungsanlage noch immer beschäftigt und beeindruckt.

Letztes Jahr machten wir Urlaub in Gruissan (ein kleines Dorf in der Languedoc-Roussillon Region/Südfranfrankreich) und besuchten einige Sehenswürdigkeiten in der Gegend.

Wir wurden durch unseren Reiseführer auf die Mittelalterliche Festungsstadt Carcassonne aufmerksam gemacht. Da ich Burgen und alte Schlösser liebe, wollte ich dort unbedingt hin. Von Gruissan braucht man über die Autobahn ca. 1 Stunde.

Ich hatte keine Vorstellung was genau mich erwartet. Aber als ich die alte Stadt sah, war ich sofort verliebt.

Carcassonne besteht sozusagen aus zwei verschiedenen Orten. Zum einen kommt man in einem ganz normalen Ort an. Normale Häuser, normale Strassen, halt eben so wie man es kennt. Dann fährt man auf einen Parkplatz, steigt aus und entdeckt eine komplett erhaltene äussere Festungsmauer mit einem kolossalem Tor und einer doppelten Zugbrücke, viele kleine und grosse Türme. Dieser Anblick alleine ist schon eine Reise wert.

Man will nicht glauben, das in diesem alten Gemäuer (Baubeginn im 4.Jh) tatsächlich Menschen leben. Zwischen den ganzen Touristen und Souvenirläden. Die Gassen dort sind sehr schmal.

Ich wunderte mich im Inneren der Festung, was die Ampeln sollen. Bis plötzlich ein Auto kam. Als wir so durch die Burg spazierten, entdeckten wir eine Kirche. Ich wollte sie natürlich besichtigen, doch das ging nicht, dort wurde tatsächlich gerade eine Messe für einen Verstorbenen abgehalten und kurze Zeit später wurde der Sarg zum Friedhof gebracht, der direkt neben der Festung liegt (übrigens auch sehr empfehlenswert einfach über den Friedhof zu schlendern und sich die alten liebevoll gepflegten Gräber anzusehen).

Diese Stadt (die Cité) ist wirklich bewohnt und wer möchte und das nötige Kleingeld besitzt, kann dort sogar übernachten.

Ich glaube auch durch meine Erzählung kann sich niemand vorstellen wie es dort ist, man muss dort gewesen sein.

Der äussere Umkreis misst 1650m, die inneren Festungsmauern messen 1250 m. Es gibt insgesamt 52 Türme und Schiessscharten.

Die vier Tore der Stadt liegen in den vier Himmelsrichtungen.

Das Haupttor (Porte Narbonnaise)wird von zwei grossen Zwillingstürmen geschützt, vor dem äusseren Festungsring ist auf einer Seite ein Wassergraben (der heute allerdings leer ist). Auf der anderen Seite machte ein Steilhang das passieren der Burg unmöglich.

Im Inneren der Festungsanlage steht das Grafenschloss (Château Comal). Dieses wird von der Innenstadt durch einen Graben abgetrennt. Überqueren kann man diesen Graben über eine im 18. Jh gebaute Steinbrücke. Das Grafenschloss kann gegen eine Gebühr (5,50? pro Person) besichtigt werden. Ich war leider nicht drinnen, werde dies aber im Oktober nachholen.

Im Schloss befindet sich das so genannt Lapidarium (Steinschneider-Museum).

Dann gibt es in der Stadt noch eine riesige Kathedrale, die Basilika St. Nazaire (Baubeginn im Jahr 1096). Diese Kirche habe ich besichtigt und war von der Schönheit beeindruckt. Dort kann man wunderschöne Kirchenfenster, verzierte Säulen und Statuen bewundern.

Ausserdem befinden sich zahlreiche alte Häuser dort, die wie schon erwähnt entweder bewohnt sind, oder in denen Souvenir-Läden eröffnet wurden.

Um die komplette Stadt (mit zwei kostenpflichtigen Rundgängen) zu besichtigen braucht man schon ca. 4 Stunden. Wir haben uns nur auf die kostenlosen Rundgänge beschränkt, da wir unsere damals 4 jährige Tochter dabei hatten und es für sie zuviel geworden wäre.

Ich kann nur sagen, es war für mich wie in einem Märchen. Ich denke sehr oft an Carcassonne und beneide die Bewohner manchmal. Denn wenn es Nacht ist und die Besucher weg sind, muss es einmalig sein in einem Haus zu wohnen, das so alt ist. Ich hatte dort das Gefühl, das mich mehrere tausend Jahre alte Erinnerungen nur so durchströmten. Ich war, ich kann es nur so ausdrücken, wie high, nicht ich selbst. Die ganze Zeit, die ich in diesem Gemäuer verbracht habe, war ich nicht ich selbst. Und auch heute überkommt mich noch eine Gänsehaut wenn ich an Carcassonne denke.

Die Türme sind nachts beleuchtet. Das muss auch traumhaft aussehen. Ich kenne diese Bilder leider nur von Fotos und aus Büchern.

Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, der dort in der Nähe Urlaub macht einen Abstecher nach Carcassonne zu machen. Ihr werdet nicht enttäuscht sein.