Canyons in Frankreich
 
 
 
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Canyons in Frankreich - Verdon

 

 

 

 

 

Canyon Verdon in Frankreich

 

Franzosen sprechen liebevoll von ihrem »Grand Canyon«.

Vor 2 Millionen Jahren hat sich der Verdon sein heutiges Bett durch den geologischen Bruch eines Kalkplateaus gegraben. Kajakfahrer, Schluchtler, Wanderer und Kletterer schätzen die gewaltige Landschaft im Ostrand der Provence.

Die Wasserführung durch die 30 Kilometer lange Schlucht wird von einem Kraftwerk bei Castellane gesteuert. Am Ende des Canyons liegt der tiefblaue Stausee von Sainte Croix, umgeben von duftenden Lavendelfeldern.

Bei aller Kritik gegen Wasserkraftwerke: Hier wurde ein akzeptabler Kompromiß geschlossen. Der Wasserablaß des E-Werks läßt meist auch im Sommer eine Kajakbefahrung zu, in Trockenperioden ist ein Durchschwimmen der Schlucht möglich.

Wanderer finden zahlreiche Weganlagen, auf denen man die Schönheiten der Schlucht ausgiebig kennenlernen kann.

 

Charakter

Die Quellen des Verdon entspringen nahe dem Col d‘ Alias in 2500 Meter Höhe. Zwischen Castellane und Ste.-Croix-Stausee befindet sich die 24 Kilometer lange und bis zu 700 Meter tiefe Kalkschlucht. Nach weiteren Stauseen mündet der Verdon in die Durance.

 

Anfahrt

Wer über Grenoble von Norden kommt, wird über Sisteron-Digne nach Castellane gelangen. Auf der D 952 erreicht man »Le Point Sublime« — den Schluchteingang.

Über La Palud fährt man zum Schluchtausgang am Stausee (Pont.du-Galetas).

 

Wandern

Zahlreiche Wege führen durch Teilstücke der Schlucht. Am Point Sublime beginnt der Sentier Martel.

5 Stunden benötigt man bis zum Fußgängersteg in der Schluchtmitte. Dieser leicht begehbare Weg führt über eine Eisenleiter an der Baumes Feres.

Ein steiler Aufstieg endet linksufrig beim Restaurant Les Cavaliers. Der Sentier TCF führt weiter bis zum lmbut und berührt den spektakulären Teil des Canyons nach dem Eisensteg (Passarelle).

2 Stunden sind für diese Strecke ab dem Steg erforderlich. Als Rückweg empfiehlt sich der Sentier Vidal, der steil zur Aussichtsstraße D71 (Corniche Sublime) hinaufführt. Der Aufstieg dauert 45 Minuten, der Rückweg zum Restaurant Les Cavaliers 15 Minuten.

 

Kanuten

Eine Kajaktour erfordert 12 bis 40 Kubikmeter Wasserdurchlauf. Die genaue Abgabemenge kann bei der Touristik-Information in Castellane ab 17 Uhr für den Folgetag eingeholt werden.

Mit der Wassermenge verändern sich die Schwierigkeiten ganz erheblich. 15 bis 18 Kubikmeter gelten als leichter Wasserstand (WW III-VI). Zwischen der Pont de Carrejuan und dem Point Sublime kann man starten.

Dazwischen befindet sich mit dem »Großen Lulli« eine berüchtigte Gefällestufe. Nach der Baou-Mündung beginnt der sportliche Reigen mit Stellen wie »Schlüsselloch« und »Tor ohne Wiederkehr«. Im Couloir Samson scheint der Verdon im Felschaos zu verschwinden, doch es gibt immer wieder einen Durchschlupf.

Nach 3 1/2 Kilometern wird es leichter, es folgt ein offener Abschnitt bis kurz vor dem Eisensteg. Die beiden schwierigen Stellen im Bereich der Passarelle können links umtragen werden.

Auch die Folgestrecke ist mit klangvollen Namen versehen:
»Le Niagara«, »Labyrinthe du Menhir«, »La Guillotine« — jede Stelle ist im Verdonführer von Roger Verdegen registriert. Vorsicht ist geboten im »Labyrinthe« das im »Styx« endet, einer höhlenartigen Grotte.

Die Einfahrt zum lmbut ist wegen Unterspülungen gefährlich, in der Höhle selbst müssen Felsbarrieren überhoben werden, Das Wiedereinsetzen erfolgt per Klippenstart. Dieser spektakulärste Abschnitt der Kajakfahrt kann linksufrig sehr mühsam umtragen werden. Nachdem das Tageslicht wieder erreicht wird, kommt eine leichtere Etappe, landschaftlich einmalig schön.

Doch dann wird es wieder ernst: Nach einem Felsen, der aussieht wie ein umgedrehter Champignon, folgen der »Vorhang«, ein Siphon, die »Totenkopfstraße« und der »Hick-Hack«. Dieser Abschnitt birgt zahlreiche Gefahrenstellen; je nach Wasserstand ist mehrmaliges Umtragen notwendig.

Nach einer Fahrtdauer von 6 bis 10 Stunden erreicht man das stehende Wasser des Stausees. 3 Kilometer später ist man an der Pont-du-Galetas (Brücke).

 

Canyoner

Bei einem Wasserstand von 2 bis 3 Kubikmeter kann die Verdonschlucht im Flußbett wandernd und schwimmend durchquert werden.

Wer keine Erfahrung hat, sollte sich einem einheimischen Führer anvertrauen. Hauptschwierigkeiten sind die vielen Prallwände und Unterspülungen sowie die Kälte des Wassers.

Startpunkt ist der Point Sublime, Endpunkt der Beginn des Ste.-Croix-Rückstau. Eine Aufteilung auf 2 Tagesetappen ist angebracht. Bei höherem Wasserstand kann die Tour nicht durchgeführt werden. Nur starke Schwimmer in einer Gruppe sollten überhaupt diese Transversale wagen. Streckenpläne findet man im Führer von Roger Verdegen.

 

Ausrüstung

Wander- und Regenbekleidung, griffige Schuhe (Wanderer)

WW-Ausrüstung mit Helm, Schwimmweste, Ersatzpaddel und Sicherungsgerät (Kanuten)

Neoprenbekleidung (7 Millimeter), griffige Schuhe, Schwimmweste (gegebenenfalls Riverboogie) und Helm (Canyoner)

 

Übernachten

Zahlreiche Campingplätze zwischen Castellane und der Schlucht in La Palud sowie am Ste.-Croix- Stausee.