Cahors
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Historie von Cahors

 

 

 

 

Schon im ersten vorchristlichen Jahrhundert schmiegt sich die Stadt Cahors in diese von Hügeln umgebene Flußschleife des Lot. Ihr damaliger Name Divona Cadurcorum geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf ein Heiligtum an der Divonaquelle der heutigen "Chartreuse" zurück. Allein der "Dianabogen" und die Grundfeste des Theaters (unter der heutigen Landwirtschaftskammer) sind uns aus dieser Epoche noch erhalten.
Die großen Barbareninvasionen vom 5. bis zum 8 Jh. ändern das Gesicht der Stadt völlig.

Während des Bischofsamtes des Heiligen Dieter (Saint Didier), der als der eigentliche Neugründer der Stadt angesehen wird, erhält Cahors einen starken Stadtwall, der den Ostteil der Flußschleife um die heutige Kathedrale abschließt, um die sich die mittelalterliche Stadt bildet.

Im 13. Jh. dehnt sich Cahors vor allem durch das rege Treiben der "Caorsins", lombardischer Bankiers, Händler und Kaufleute aus aller Welt äußerst rasch aus. Ihre Macht im 13. und 14. Jh. ist auch heute noch an den Hausfassaden der Hauptachsen der Altstadt (Rue Nationale, Rue du Château du Roi und Rue des Soubirous) erkennbar. Breite Arkaden für die Geschäfte und Werkstätten und in den oberen Stockwerken hübsche Reihen von Doppel-, Zier- oder dreilappigen Fenstern. In dieser Zeit wird vor allem mit Ziegeln gebaut, während der Stein den Bogen der Geschäfte und den gemeiselten Bauteilen vorbehalten ist. 1316 wird der "Cadurcien" Jacques Duèze zum Papst Johannes XXII gewählt. Er gründet nicht nur ein Kartäuserkloster, sondern auch eine Universität in Cahors, der sich 1353 das Pélegry-Kollegium zugesellt. Er veranlaßt überdies den Bau verschiedener Schleusen, Staudämme, Mühlen als auch den der Valentré-Brücke und bringt dem Stadtleben dadurch großen Aufschwung.

Um das Jahr 1345 werden die bestehenden Stadtmauern verdoppelt und durch ein neues Verteidigungsbollwerk im Norden vervollständigt, welches mit seinen 11 Wachtürmen und zwei Stadttoren die Flußschleife des Lot abschließt.

Drei befestigte Wehrbrücken führen über den Fluß:

Die älteste, der "Pont Vieux" stellt mit seinen fünf Wehrtürmen die Nord-Süd-Verbindung her. 1291 sichert der "Pont Neuf" die Ostseite und die Valentré-Brücke schließlich auch die Westseite. Letzterer ist uns mit seinen drei Wehrtürmen und sechs spitz zulaufenden Pfeilern bis heute als herausragendes Beispiel mittelalterlicher Verteidigungsarchitektur erhalten. Die Verzögerungen während des Baus (1378 war der Bau trotz des Beginns im Jahr 1308 noch immer nicht abgeschlossen) ließen die Teufelslegende entstehen: Der des langsamen Baufortschritts überdrüssige Architekt hatte dem Teufel als Preis für seinen Beistand die Seele versprochen. Kurz vor Abschluß des Baus kam dem Architekten die Idee, seine Seele zu befreien, indem er dem Teufel auftrug, ihm in einem großen Sieb Wasser für den letzten Mörtel zu bringen. Als Vergeltung für die verlorene Seele brach der Teufel jede Nacht den Schlußstein des Mittelturms heraus, den die Maurer jeden nächsten Tag wieder einsetzen mußten. Bei der Restaurierung der Brücke 1879 ließ der Architekt Paul Goult einen kleinen Teufel an den berühmten Schlußstein klammern, um an diese alte Legende zu erinnern.

In der Kathedrale überlagern sich Bauelemente und Stilrichtungen der verschiedenen Epochen zwischen dem 11. und 17 Jh. Die Restaurationsarbeiten aus dem letzten Jahrhundert verstärken überdies diesen etwas disparaten Eindruck. Das Schiff (1120) gehört zum ursprünglichen romanischen Bauwerk, welches 1112 begonnen wurde. Es wird aus zwei Kuppeln gebildet, die auf 16 m breiten Hängebögen ruhen. Das Nordportal gehört mit Moissac, Beaulieu und Souillac zu den großen romanischen Tympanons. Die im 12 Jh. begonnene Apsis wurde zwischen 1285 und 1293 vollendet.

Dieser neue gotische, Jean Deschamps zugeschriebene Chorstuhl gehört zu den großen Werken südeuropäischer Gotik. Zwischen 1308 und 1316 wird die Westmauer errichtet und verleiht dem Bauwerk eine neue Fassade, die den neuen Kirchplatz (Place Chapou) beherrscht, der durch den Abbruch der Häuser entstand, die einst die Kathedrale umringten. Im 15. und 16. Jahrhundert entstehen Seitenkapellen und der hübsche spätgotische Kreuzgang (1506).

Gegen Ende des 15. Jh. werden die Fassaden mit besonderen Stilelementen geschmückt, die das erste Mal 1484 in der Notre-Dame-Kapelle der Kathedrale auftauchen: Die Friese sind durch Äste mit gestutzten Zweigen, Rosen und Sonnen verziert. Diesen Stil der "Rosen und getrimmten Äste" treffen wir an den verschiedensten Gebäudeteilen wieder (Türrahmen, Nischenverkleidungen und Kamine): Haus Heinrich IV., Pélegry-Kollegium, Hotel Alamand. Im 16 Jh. wird auch in Cahors der italienische Einfluß spürbar, der vor allem im Fensterdekor zum Ausdruck kommt. Intellektuelle Kreise entstehen um die Universität (Clément Marot, Olivier de Magny). Im 17. Jh. entstehen Rundfenster in den oberen Etagen. Das Barock kommt lediglich in den Schnörkeln, den Frucht-, Blatt- oder Fratzenmustern, den ausgekehlten Pfeilern und den Gesimsen einiger Torbögen zum Ausdruck.

Im 19. Jh. nimmt die Stadt die gesamte Flußschleife ein, wobei der ehemalige Stadtgraben, der heutige Gambetta-Boulevard, zur Hauptachse wird. Die Gebäude, die seit 1680 am Fuße der Stadtmauern entstanden, werden Anfang des 19. Jh. durch ein Edikt der Stadt auf das Erdgeschoß beschränkt, wodurch es zu den Terrassen entlang des Boulevards kommt. Nun entstehen auch die städtischen Bauwerke, die heute noch den Boulevard säumen: Das neue Rathaus (1837-1847), das Theater (1832-1842), der Justizpalast (1857), und die Bibliothek (1890). In der Zeit zwischen Ludwig XVIII. und der III. Republik werden weitere große Arbeiten getätigt: Kanäle und Leitungen werden verlegt, Straßen begradigt und durchbrochen. Die Uferpromenaden entlang des Lot, die weiten Spazierwege und Gärten verschönern nun auch das Bild der Stadt.