Cagnes-sur-Mer
 
 
 
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Allgemeines zu Cagnes-sur-Mer

 

 

 

 

Cagnes-sur-Mer, in dessen Umgebung sich mehrere Schnellstraßen kreuzen, besteht aus drei unterschiedlichen Ortsteilen: dem modernen Badeort Cros de-Cagnes, der neuen Stadt Cagnes-sur-Mer mit Geschäften, Supermarkt, Grünanlagen und einer Markthalle sowie dem berühmten, traditionsreichen Haut-de-Cagnes mit dem Chateau aus dem 14. Jahrhundert.

Die Geschichte des Ortes beginnt mit den Mönchen von Lerins, die im 5. Jahrhundert bei Saint-Veran, wo heute die Rennbahn steht, eine Abtei gründeten.

Im 14. Jahrhundert ging Cagnes in den Besitz der Grimaldi über.

Der Ort war immer von der Landwirtschaft abhängig, vor allem von Oliven, Wein und Blumen. Im 19. Jahrhundert. ließen sich Fischer aus Menton an der Küste nieder, und zwischen Küste und Burg entwickelte sich der Ort. Heute ist Cagnes ein bedeutendes Kunstzentrum, ein beliebtes Reiseziel und ein bekanntes Zentrum der Blumenzucht. In jedem Frühling beherrscht die Exposition Internationale de Fleur (Internationale Blumenmesse) den Ort, das Chateau und die Rennbahn.

Vor der Altstadt steht das Erste voll computerisierte Parkhaus der Welt - eine typische Cote d'Azur-Verbindung von moderner Technologie und alter Geschichte.

Die Chapelle Notre-Dame de-la-Protection ganz in der Nähe gehört zu den ältesten Bauwerken, ein Schmuckstück aus dem 14. Jahrhundert mit einigen wunderbaren Fresken von 1530, das den Schutz vor Seuchen und Pest erflehen sollte. Die große Vorhalle bietet einen weiten Blick nach Süden über Cagnes-sur- Mer auf das Mittelmeer und den Flughafen von Nizza. Rund um die Apsis und den Hügel schlängelt sich ein versteckter schmaler Pfad.

Wenn man sich in Haut -de-Cagnes nur das Chateau und den Hauptplatz anschaut, kann man den Ort leicht als hoffnungslos touristisch abtun; doch tatsächlich leben hier - wie in so vielen anderen vielbesuchten Ortschaften - die meisten Einwohner so, wie sie es schon immer getan haben. Die engen, verwinkelten Straßen und die kleinen Plätze werden ebenso sorgfältig gepflegt wie das eigene Wohnzimmer und mit Jasmin- und Geranientöpfen geschmückt. Feigen und Glyzinienhängen von Dachgärten herab, und immer noch werden die potagers (Gemüsegärten) begeistert gepflegt.

Die Montee de la Bourgade ist die Restaurantstraße von Haut-de-Cagnes.

Linker Hand führen ein paar Stufen in die Rue du Portis Long, die an der Innenseite der Wälle verläuft - dort ist es in der Sommerhitze angenehm kühl. Cagnes besitzt viele Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert, und nahe der Burg stehen Renaissancebauten mit Arkaden.

In der Eglise St-Pierre kann man die Gräber der Grimaldi und das gotische Kirchenschiff bewundern. Das Chateau Grimaldi wird auf beiden Seiten von Plätzen flankiert; an der Place du Chateau drängen sich Cafes und Nachtklubs, nach Norden gibt sie den Blick auf die fernen, oft schneebedeckten Berge frei.

Ein mittelalterlicher Bogengang führt hinüber auf die Place Grimaldi und zum Eingang des Musee Grimald:

Im Inneren liegt ein kühler Innenhof mit Schatten spendenden Bäumen; hier war innerhalb der Verteidigungsmauem der einzige helle, luftige Ort. Das Musee Grimaldi ist ein Provinzmuseum im besten Sinne des Wortes: regionale Geschichte und Gebrauchsgegenstände, schlechte Bilder in wunderbaren Räumen und mitten in dem Durcheinander ein oder zwei wirkliche Glanzstücke.

Zu der Ausstellung über die Olive und ihre Bedeutung für die Region gehört eine Sammlung alter Ölpressen und Werkzeuge.

Ein wunderschöner Kamin, eine großartige Decke und der rote Ziegelboden, den die Tritte der Menschen im Laufe der Jahrhunderte auf Hochglanz poliert haben, bilden das Ambiente.

Die Bildersammlung enthält wenig Bedeutendes - bis auf die Sammlung Suzy Solidor.

Die Sängerin Suzy Solidor besaß in den Dreißigerjahren in Paris einen berühmten Nachtklub, das "Vie Parisienne". Die moderne junge Frau mit dem Bubikopf verkehrte in Künstlerkreisen und kam auf die Idee, sich von jedem ihrer zahlreichen Künstlerfreunde malen zu lassen. Zum Schluss besaß sie 224 Portraits, von denen 47 hier ausgestellt sind. Es ist faszinierend zu sehen, wie verschieden sich die einzelnen Künstler dem gleichen Objekt näherten: Van Dongen malt Suzy im Matrosenanzug; Foujita zeigt eine orientalische Suzy, der ein Hund zu Füßen liegt; Lydis behandelt sie wie ein Pin-up von Vargas; Kisling malt sie naiv, Francis Picabia steuert ein merkwürdiges, wenig sorgfältig ausgeführtes Werk bei; Raoul Dufy und Jean Cocteau haben sie gezeichnet, und das Glanzstück der Sammlung ist ein Akt vor einer kubistischen Stadtlandschaft von Tamara de Lempicka.

Allein wegen dieses Bildes lohnt sich der Eintrittspreis.

Das Museum arrangiert im Obergeschoss auch Sonderausstellungen, und zu seiner eigenen Sammlung gehören Werke von Dufy und anderen angesehenen Künstlern aus der Region.

Der Bau, ein kompaktes viereckiges Burgverlies, das um 1300 als Gefängnis erbaut wurde, ist durch Umbauten verschandelt. Man hat ihn als schönstes Beispiel einer mittelalterlichen Festung in diesem Teil Frankreichs bezeichnet, doch an einigen Stellen hat man große, moderne Fenster durch die dicken Mauem gebrochen und dabei teilweise sogar die Pechnasen entfernt, die zu den schönsten Details dieses Bauwerks zählen.

Ein Deckengemälde von Carlone (aus dem 17. Jahrhundert) in der Haupthalle zeigt den Fall des Phaeton. Es musste restauriert werden, weil 1815 Soldaten aus Piemont das Schloss besetzt hatten, die auf den Divanen herumlümmelten und sich einen Spaß daraus machten, auf den Kopf des Phaeton zu schießen.

In den Zwanzigerjahren unseres Jahrhunderts wurde Cagnes zu einem Künstlertreffpunkt; es war auch Schauplatz von Cyril Connollys einzigem Roman The Rock Pool, hieß dort allerdings Trou-sur Mer. Der Roman beschreibt die Aktivitäten "des verlorenen Stammes" gescheiterter Künstler, "die mysteriöse Dschungelatmosphäre '" das intensive Nachtleben ...wo fatalistisch die Hoffnungslosigkeit des Kampfes eingestanden wurde, obwohl alle weiterkämpften."