Bocognano
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Allgemeines zu Bocognano

 

 

 

 

 

Noch ein Dorf, das einen ausgezeichneten Luftkurort abgäbe!

Die Höhe (600-700 m), eine Lage mit schönem Ausblick, jedoch vor starkem Wind geschützt, der Wald (Kiefern und Kastanien), die Möglichkeit für zahlreiche Spaziergänge, die Nähe des Meeres (bis Ajaccio 40 km auf einer ausgezeichneten Straße und mit der Eisenbahn) würden die Errichtung eines Hotels mit rund hundert Betten rechtfertigen.

Die kleinen Pensionen mit ihren insgesamt 23 Zimmern sind nicht leistungsfähig. Die Eröffnung der Verbindungsstraße nach Bastelica über den Scallelapaß (1193 m) im Jahr 1968 hat die touristischen Chancen Bocognanos und des benachbarten Dorfes Tavera gesteigert, da dadurch eine sehr schöne Rundfahrt von Ajaccio aus ermöglicht wurde.

N. 196 bis Cauro, R.F. 1 bis Bastelica, D. 27 bis Bocognano; Rückkehr auf N. 193. 3,5 km von Bocognano entfernt führt die D. 27 unterhalb des höchsten Wasserfalls auf Korsika vorbei.

Am Ende einer tief bewaldeten Schlucht stürzt ein kleiner Gebirgsfluß in einer Länge von rund 150 m über mehrere Vorsprünge hinab. Es ist Le Voile de la Mariée (Der Brautschleier), im Frühling ein zauberhafter Anblick, und auch im Sommer führt er noch reichlich Wasser.

Ein ziemlich langer Ausflug zu Fuß (6 Stunden hin und zurück) begeistert die Liebhaber einer großartigen Natur und auch die Touristen, die wild auf Anekdoten sind.

Es handelt sich darum, einen Wildbach entlang am rechten Ufer der Gravone aufzusteigen: die Pentica. Die anfänglich erkennbaren Pfade verlieren sich sehr rasch in Wald und Gestein.

Es ist daher zu empfehlen, sich von einem einheimischen Jungen oder einem Bauern begleiten zu lassen, der Maultiere vermietet. Nachdem man wilde Schluchten hinaufgestiegen ist, gelangt man in eine kleine, früher landwirtschaftlich genutzte Mulde. Hier befand sich die Besitzung der Bellacoscia (die »Schönen Schenkel«), berühmte Familie von Banditen von Ehre, deren Chronik sich durch das ganze 19. Jahrhundert hinzieht.

»Am 25. Juni 1892 unterwarf sich Antoine Bellacoscia feierlich auf dem Bahnhof von Vizzavona, eine Unterwerfung, die der Präfekt des Departements, der Gendarmeriehauptmann Ordioni und der Abgeordnete Emmanuel Arène, künftiger Chefredakteur des Figaro, entgegennahmen.

Vom Schwurgericht freigesprochen, das sich damit begnügte, ihn nach Marseille zu verbannen, kehrte Antoine Bellacoscia, der letzte dieses Schlages, dennoch nach Korsika zurück, wo er 1912 im Alter von 95 Jahren und von der schönsten Legende überstrahlt starb: 64 Jahre eines Königtums in der Macchia!«

Dieser Text wurde 1890 von Roland Bonaparte geschrieben und in »Corsica Viva« nachgedruckt.

Eine andere Erinnerung, die sich mit Bocognano verbindet: Napoleon Bonaparte wurde, aus Corte zurückgekehrt, wo er sich um die Wahl als Oberstleutnant der Nationalgarde bewarb (1792), von den paolistischen Banden verhaftet und verdankte seine Rettung nur der Freundschaft des Bürgermeisters Santo-Riccio.

Die Bonaparte hatten ein kleines Landhaus im Weiler Poggiola; dort fand die aus Ajaccio verjagte Sippe eine Zuflucht.