Bandol
 
 
 
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Surfen in Bandol

 

 

 

 

 

Brutal Beach

Ricard und Wasser gehören in der Provence zusammen. Das muss sich auch der Anisette-König und Wasserfreund Paul Ricard gedacht haben, als er beschloss, auf seiner Privatinsel Bendor, die dem Seebad Bandol vorgelagert ist, ein Urlaubsparadies zu stiften.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der pittoreske Privatbesitz kaum von der übrigen Cote d'Azur. Nur ist hier alles etwas kompakter, gepflegter. Ein Mini-Kurort mit viel Kunst in den Ausstellungsräumen und Parks und mit Raum für kulturelle Begegnungen, die unter der Obhut der "Paul Ricard Foundation" stehen.

Eine typische Konferenzinsel würde man fast sagen. Aber auf der Insel befinden sich auch großzügige Sportanlagen, darunter ein sehr gemütliches Tiga-Funboardcenter. Obwohl die Brandung hier nicht die Ausmaße erreicht wie auf dem "Brutal", hat die Insel den Vorteil, dass sie bei jedem Wind richtig liegt.

Frankreichs Spitzensurfer, die hier trainieren, wissen davon Gebrauch zu machen.

Hinter dem Casino von Bandol treffen sich bei Ostwind Funboard Einsteiger. Wenn der Mistral bläst, fahren sie um die Bucht herum zum Le Lido-La Roche Taille, wo sie auf dem glatten Wasser der Leeseite auch bei kräftigem Mistral problemlos üben können. Doch die Ehrgeizigen zieht es beim Mistral fünf Kilometer weiter, zu dem berühmtesten Spot an der ganzen Küste: Brutal Beach in Sanary/Six-Fours.

Als es hier noch keine "high surf area"-Graffiti auf den Verkehrsschildern gab, hätte man die Plage de Bonnegrace, wie "Brutal" ganz zivil heißt, übersehen können. Und zu Recht, denn bei wenig Wind stört höchstens Möwengeschrei den ruhigen Strand am Stadtrand von Sanary.

Bei Mistral verändert sich jedoch schlagartig die Szenerie: Der felsige Seeboden vor der Küste produziert bereits in den ersten Mistralstunden meterhohe Wellen. Für die Wellenreiter und Windsurfer beginnt die Stunde der Wahrheit. Die sichelförmige Bucht bietet eine Auswahl an Startmöglichkeiten. Einen etwas geschützten Strand für Brandungseinsteiger und für die echten Cracks die radikalste Brandung gleich neben dem gefährlich aussehenden Wellendamm, wo sich auch Wellenreiter tummeln.

In den kleinen Hotels und Studios entlang der Straße hat man sich langsam darauf eingestellt, dass die Saison hier im September nicht endet und bereits früh, im März, wieder beginnt. Der Strand am Ende der Promenade verfügt über eine Infrastruktur, wie man sie sonst nur aus den Skigebieten kennt: ein bestens ausgerüstetes Funcenter, Parkplätze direkt am Ufer, Shops; auch Frankreichs renommierteste Board Designer leben hier.

Wer sich nicht in die Brutal-Brandung traut, kann sich die Wellenvorstellung beim Kaffee von einer der kleinen Strand-Terrassen live anschauen. Es gibt hier viel zu sehen, denn in der Brandung geben sich die besten Surfer Frankreichs ein Stelldichein. Kurzum, wenn der Wind nicht ausbleibt, bleiben keine Wünsche mehr offen.

Vom Wind hängt am Mittelmeer alles ab. Er bestimmt hier über den Schwierigkeitsgrad der Strände, über die Wellen. An manchen Tagen, wenn der Mistral aus dem Norden über die Hügel in die Bucht hineinfällt, pendelt der Zeiger des Windmessers zwischen fünf und acht Beaufort - so turbulent kann der Wind werden. Das Segel mal zu klein, dann wieder zu groß, die Wellen schlecht - nichts passt da zusammen. Zum Glück gibt es solchen Mistralfrust hier nicht allzu oft. Und selbst dann kann man zu einem günstigeren Strand wechseln.

Zu den besten Mistralmonaten zählen März/April und Oktober / November.

Im Frühling ist der Wind besonders heftig: 9 bis 10 Beaufort an mehreren Tagen, da ist manchmal nur Weißwasser zu sehen. In den Sommermonaten bläst der Mistral hier zwar auch, nur sind die Windbedingungen unsicher und die Strände der Provence zu voll, um hier mit einem Surfbrett durchzukommen.

Das Wasser ist besonders im Spätherbst angenehm warm. Wassertemperaturen um 19 Grad Celsius in der ersten Novemberwoche sind nicht ungewöhnlich. Auch im Winter bleibt die Wassertemperatur über 12 Grad Celsius, und in der Sonne sind Temperaturen um 20 Grad Celsius auch in den Wintermonaten keine Seltenheit.

Der Frühling beginnt in der Provence sehr früh. Bereits im Januar sind die Mimosen-Bäume in voller Blüte, und im März hat die Sonne die volle Frühlingsstärke. Dann ist es hier ruhig, aber nicht menschenleer wie auf manchen anderen Ferienplätzen, denn die Küste kennt keinen Winterschlaf.

Surfen Cote d' Azur