Azay-le-Rideau
 
 
 
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Schlossbesichtigung von Azay-le-Rideau

 

 

 

 

Weg zu den königlichen Gemächern

Nach einem Vestibül und einem Treppenabsatz, die in das Hochparterre führen, geht man unter den Blicken der Könige und Königinnen von Frankreich, deren Profile im 19. Jahrhundert skulptiert wurden, die große Treppe hinauf und betritt dann das auf der linken Seite liegende Vorzimmer des Apartements des Königs.

Es empfangen uns dort einige der Persönlichkeiten, die die Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts geprägt haben.

Man erkennt in Nähe des Kamins Franz I. Neben einem großen Bildnis von Ludwig XIII. in ganzer Figur sieht man Heinrich III., Luise von Lothringen und auf dem Kaminsturz Jacques Louis de Beringhen, Oberstallmeister von Ludwig XIV., der für seine Tochter, die Marquise de Vasse, ab Versailles über den Besitz von Azay wachte.

Das große Schlafgemach wurde von Ludwig XIII. benutzt, als dieser 1619 Francoise de Souvre, Edeldame de Saint-Gelais de Lansac und zukünftige Gouvernante der Prinzen von Frankreich, aufsuchte.

Ein Möbel aus schwarz gefärbtem Birnenbaumholz, geschmückt mit in Elfenbein gravierten Kriegsszenen, eine Reihe von Wandteppichen, die die Geschichte von Renaud und Armide erzählen, stammen aus der Regierungszeit von Ludwig XIII.

Das auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurückgehende Bett hat einen aufgehängten Betthimmel.

Nach Rückkehr auf den Absatz der großen Treppe und nach einigen Stufen kommt man in die auf den Hof blickende Loggia nicht ohne die im 16. Jahrhundert im antiken Stil skulptierten Medaillons zu bewundern.

Die Profile der athenischen Jünglinge, der Krieger und weißbärtigen Pilosophen, aber auch die von zwei "Eindringlingen", Figuren der französischen Renaissance - vielleicht die von Gilles und seiner Gemahlin Philippe - lassen den Besucher nicht gleichgültig.

Die in die Wände gemeißelten Handläufe betonen durch einen optischen Effekt die Tiefe jedes Treppenstücks.

 

Festsaal und Privatgemächer

Nach Rückkehr auf den Treppenabsatz gelangt man in den großen Saal, in dem vormals Bälle und Festessen veranstaltet wurden.

Der aus der Bauzeit stammende Kamin wurde nicht beendet. Der als Augentäuschung gemalte Salamander wie auch das Blattwerkfries unter den Zierleisten, die den harmonischen Raum umgeben, erlauben dem Besucher, sich den Saal mit beendetem Dekor vorzustellen.

Wie im 16. Jahrhundert sind die Wände mit Teppichen geschmückt. Der älteste an der linken Wand weist den noch gotischen Stil der Weber aus Brüssel um 1500 auf.

Der Stil der anderen Wandteppiche - ebenfalls flämisch - geht auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Auf ihnen dominieren die Blau- und Schwarztöne, weil die früheren warmen Farbtöne mit der Zeit und dem zu starken Licht verblasst sind.

Zum Schutz der ausgestellten Gegenstände können Ihnen deshalb einige Säle etwas dunkel erscheinen.

Das Privatapartement hat intimere Maße. Es liegt zwischen Hof und Garten und wurde wahrscheinlich von Gilles Berthelot bewohnt. Während es früher vielleicht ein Vorzimmer des Apartements des Hausherren war, zeigt sich das blaue Schlafgemach heute so, wie es am Ende des 17. Jahrhunderts aussah.

Um das Bett aus besticktem Satin sind Wandteppiche aus der Epoche von Ludwig XV. angebracht. Zwei von ihnen mit bemerkenswert gut erhaltenen Farbtönen erinnern an die Jagden am Ende des 17. Jahrhunderts.

In dem folgenden engen Kabinett kann man eine" Bargueno " spanischen Ursprungs bewundern, eine Truhe aus dem 17. Jahrhundert, die zur Aufbewahrung wertvoller Schriftstücke diente.

Man kommt anschließend in das ehemalige Schlafgemach des Hausherren.

Es blickt auf den Hof und den Garten, und die nach alten Resten aus dem 16. Jahrhundert restaurierten Fenster haben in ihrem unteren Teil eine Gitterluke.

Wandteppiche und Möbel zeigen den von Italien beeinflussten Geschmack, der im 16. Jahrhundert im Wohnsitz eines Höflings des Val de Loire die Regel war. Man geht eine Privattreppe hinunter.

 

Der Empfang im 19. Jahrhundert

Im Erdgeschoß befinden sich die von den Marquis von Biencourt eingerichteten Empfangsräume.

Die Bibliothek: sie besitzt einen Kamin und einen aus Täfelungen und bemaltem Stoff bestehenden Wanddekor. Hier sind Stiche, Zeichnungen und Pläne zu sehen, die die im Laufe des 19. Jahrhunderts durchgeführten Restaurationsarbeiten zeigen.

Der Fußboden des ehemaligen Durchgangs zum Renaissance-Garten wurde aufgestockt, um eine neue Verbindung zwischen den Sälen zu schaffen. Die Spitzbogengewölbe liegen auf Sockeln mit skulptierten Figuren und Tieren auf.

Darauf folgt der kleine Speisesaal. Die Mahlzeiten wurden dort in Geschirr mit den Wappen der Biencourt serviert, von denen einige Stücke ausgestellt sind. Anschließend gelangt man in die ehemalige Küche .

Der Fußboden dieses Raums, dessen Kreuzrippengewölbe zu niedrig erscheint, war ursprünglich der des Schlosshofs. Bei der Restauration konnten der große Kamin sowie der Spülstein und der mit dem anschließenden Raum - der Vorratskammer - geteilte Brunnen freigelegt werden.

Dieser Raum führte im 16. Jahrhundert direkt in das Vestibül und diente für den Empfang und die Verteilung der Lebensmittel.

Nach Überqueren des Treppenabsatzes betritt man den Billardsaal, der mit flämischen Wandteppichen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts dekoriert ist, deren breite und überreich verzierten Borten kleine biblische Szenen einfassen.

Am Ende des Herrenhauses blickt man von allen Seiten des Salons Biencourt auf den Fluss und den im 19. Jahrhundert anstelle der sumpfigen Wiesen angelegten Park.

Die Fenster sind mit bleigefasstem Glas aus dem 16. und 17. Jahrhundert geschmückt. Der aus dem letzten Jahrhundert stammende Kamin, die zahlreichen Möbel, kleinen Schränke, Konsolen, Büffet, Sitzmöbel und Tische sowie die kleinen Porträts von Mitgliedern der Familie Biencourt schaffen ein angenehmes Ambiente.

Die großen Gemälde sowie einige Porträts von Königen weisen auf das Jahrhundert des Schlossbaus hin, nämlich das der Valois.