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Prominente in Avignon

 

 

 

 

Avignon ist durch das alte Lied »Sur le pont d'Avignon« wie durch das provenzalische Sprichwort »Quau se levo d'Avignon se levo de la resoun« (Wer von Avignon weggeht, hat den Verstand verloren) weltberühmt geworden.

Der Troubadour Guilhem Figueira (13. Jh) zitiert Avignon in einem Sirventes.

Im alten Stadtviertel Les Roues, in der Kirche Sainte-Claire, traf am 6. April 1327 der italienische Dichter und Gelehrte Francesco Petrarca, der 1326 in Avignon, die niederen priesterlichen Weihen empfangen hatte, Laura de Novis, die ihn zu seinen berühmten Liebes-Sonetten anregte, aber nie erhörte, zum ersten Mal. Sie war seit 1323 mit Graf Hugues de Sade, einem Vorfahren des Marquis de Sade verheiratet. Abgestoßen von der Sündhaftigkeit und Gottlosigkeit, die in der Stadt herrschten, verließ er nach wenigen Jahren Avignon, das er eine »Abfallgrube« nannte, und zog sich in die Einsamkeit der Fontaine-de-Vaucluse zurück.

Moliere spielte mit seinem Illustre Theatre 1655 und 1657 in der Stadt.

Der 1801 in Berlin verstorbene französische Literat und Journalist Rivarol beendete in Avignon seine Studien im Priesterseminar Sainte-Garde, das er als Abbe verließ.

Auf der Rückreise von seinem in Paris verbrachten Urlaub zu seinem Posten als Konsul in Civita Vecchia im Dezember 1833 traf Stendhal auf dem Dampfer, mit dem er die Rhone hinunter von Lyon nach Avignon fuhr, George Sand mit ihrem Geliebten Alfred de Musset auf ihrem Wege nach Venedig. Am Musee Calvet erinnert eine Gedenktafel an den Besuch des Schriftstellers in der Stadt und im Museum (»Memoires d'un Touriste«).

Maurice Barres besuchte auf dem Friedhof Saint-Veran das Grab des am 8. Mai 1873 in Avignon verstorbenen englischen Nationalökonomen und Philosophen John Stuart Mill, der in einem dem Friedhof benachbarten Haus an der Route du Pont-des-deux­ Eaux gewohnt hatte. Am Eingang des Friedhofs ist eine Gedenktafel angebracht, die an den Besuch des Schriftstellers erinnert und eine lyrische Beschreibung des Friedhofs enthält.

Stephane Mallarme , der von Avignon so begeistert war, dass er dort sein ganzes Leben verbringen wollte, war Englischlehrer am Städtischen Gymnasium und wohnte von 1867 bis 1871 im Mietshaus Nr. 8 des Portail Matheron (Gedenktafel).

Merimee besuchte Avignon im Jahre 1834 (»Notes d'un Voyage«) und setzte sich für die Erhaltung der Befestigungsanlagen ein.

Die Stadt selbst spielt eine Rolle in Alphonse Daudets »La Mule du Pape« und in Alexandre Dumas' »Les Massacres du midi«.

Frederic Mistral ist der mit Avignon am engsten verbundene Dichter (seine Büste steht auf der Place Louis-le-Cardonnel). Am alten Städtischen Gymnasium, dem ehemaligen Königlichen Kolleg, erinnert eine Tafel daran, dass Mistral hier zur Schule ging. In der Schulkapelle, dem heutigen Lapidarium, empfing der kleine Frederic seine Preise. Er war Pensionär bei Millet in der Rue Petramale und später bei Dupuy im Stadtviertel Pont- Troua.

Mireille, die Heldin des gleichnamigen Romans von Mistral, wurde am 21. Februar 1859 in Avignon geboren, wie die Widmung des Autors für Francois Seguin, seinen Drucker in der Rue Bouquerie, bezeugt (Gedenktafel).

Weitere Impressionen von Avignon finden sich in Mistrals »Nerto«, in »Le Poeme du Rhone« und vor allem in seinen »Memoires«.

Bei Avignon steht die Ruine des Stammschlosses der Familie de Sade, La Coste. Als Vierjähriger kam der junge Marquis de Sade von Paris hierher in die Obhut seiner Großmutter und Tanten. Im Alter von zehn Jahren wurde er von La Coste auf das College Louis-le-Grand in Paris geschickt. Später kam er wiederholt auf den Familienbesitz zurück, so 1765 mit einer seiner Geliebten, mit Madame Beauvoisin, einer bekannten Kurtisane der Zeit. Im Theatersaal des Schlosses veranstaltete er Feste und Theateraufführungen, zu denen er den Adel der Umgebung einlud und Schauspieler aus Lyon kommen ließ. Hier wurde am 20. Januar 1772 sein erstes Schauspiel aufgeführt, und auf dem Schloss spielten sich sexuelle Orgien aller Art ab, von denen der »Skandal der kleinen Mädchen« besonderes Aufsehen erregte und zu einer erneuten Inhaftierung führte. Während seiner zwölfjährigen Haft im Gefängnis von Vincennes und in der Bastille verkam das Schloss immer mehr, bis es schließlich im Zuge der Revolution geplündert wurde und de Sade es im Oktober 1796 endgültig verkaufte.

Rainer Maria Rilke zählt die Provence zu den Landschaften, die »stärker und bestimmender. . . als alles übrige« auf ihn eingewirkt haben. Vom 25. bis zum 30. Mai 1909 unternahm er seine »kleine Reise durch die klare Provence«. Im Herbst des Jahres war er in Avignon und Les Baux, und zwei Jahre später durchreiste er die Landschaft wiederum mit der Prinzessin Marie von Thurn und Taxis, der er seine »Duineser Elegien« widmet, im Wagen.