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Hotel de la Mirande in Avignon

 

 

 

 

Nur wenige haben ihre persönlichen Vorstellungen über die Provence so konsequent, ja geradezu heroisch umgesetzt wie Hannelore und Achim Stein, die eines Tages nach Südfrankreich gingen, um sich dort eine "interessante" Beschäftigung zu suchen.

Das Ergebnis dieser Bemühungen ist an einem stillen Platz in Avignon zu bewundern, verborgen hinter einer honigfarbenen Fassade aus dem Jahre 1688.

Alles andere haben die Steins geschaffen - aus einer Ansammlung verschiedener verfallener Häuser aus allen Epochen, manche von ihnen sogar älter als die Fassade. Die Nahtstellen sind nicht mehr auszumachen und man glaubt, das Hotel de la Mirande habe schon seit Jahrhunderten hier im Schatten des Papstpalastes gestanden und sich natürlich über die Zeitenläufe entwickelt.

Der Ethos der Authentizität, den die Steins bei der Restaurierung an den Tag legten, war erstaunlich. Nachdem sie sich das nötige Wissen aus alten Büchern angelesen hatten, machten sie sich mit ihrem Sohn Martin auf die Suche nach Häusern, die noch im ursprünglichen Zustand waren.

Unermüdlich suchten sie nach alten Bodenfliesen, Kacheln oder Balken für ihr Hotel. Zu Beginn der Umbauarbeiten zogen sie eigens Dozenten aus der Ecole d' Avignon hinzu, der einzigen Schule Frankreichs, die traditionelle Baumethoden lehrt. Und die Maurer wurden mit längst vergessenen Methoden vertraut gemacht - wie man Kreidefarbe aufträgt oder wie man Gips anrührt, der nicht bereits vorgefertigt in Säcken geliefert wird.

Bei den Tapeten in den Schlafzimmern handelt es sich um originalgetreue Kopien der handbedruckten Tapeten aus dem 18. Jahrhundert. Jede einzelne Glasscheibe wurde mundgeblasen. Der Parkettboden, der im Erdgeschoss Diele für Diele abgelöst und im selben Muster im Obergeschoss wieder verlegt wurde, ächzt förmlich unter der Last der Zeit.

Die Einrichtung stammt aus den verschiedenen Jahrhunderten, in denen das Hotel theoretisch schon hätte existieren können. Im Speisesaal ist zum Beispiel eine bemalte Balkendecke aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Einer der Salons weist eine mit chinesischen Motiven verzierte Tapete auf, die im 18. Jahrhundert nach abendländischem Geschmack bemalt wurde. Im Frühstücksraum hängen provenzalische Landschafts und Genrebilder aus dem 19. Jahrhundert, und im Esszimmer der Steins steht eine riesige Glasvitrine mit Porzellan, das Napoleon III. einst seinem Patenkind schenkte.

Als die Steins 1990 ihr Hotel eröffneten, warnten leidgeprüfte Hoteliers die Steins, ihre Gäste nicht durch lauter schöne Dinge in Versuchung zu führen. Beschädigung und Diebstahl würden an der Tagesordnung sein. Doch bisher ist noch nichts abhanden gekommen. Die Steins sehen darin die Belohnung dafür, etwas Zeitloses, etwas wirklich Einzigartiges geschaffen zu haben.

Das zu den Small Luxury Hotels gehörende "La Mirande" in Avignon (DZ ab 260 Euro) veranstaltet von September bis Dezember sowie Februar bis Juni Kochkurse in der hoteleigenen Kochschule "Le Marmiton". Es geht um Kräuter und Gewürze, Klassiker der französischen Küche und Desserts; Lehrer sind namhafte provenzalische Küchenchefs. Ein Kurs kostet ab 70 Euro pro Person und Tag inkl. anschließender Verkostung.

LA MIRANDE
4, place de la mirande
F-84000 Avignon
tel.: 0033 4 90859393
fax.:0033 4 90862685
e-mail: mirande@la-mirande.fr