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Sehenswertes in Avignon

 

 

 

 

Avignon Dom

Der genaue Name des Avignoner Doms lautet Notre-Dame-des Doms. Der Zusatz «des Doms» kommt vermutlich von dem lateinischen 'Domnus', der alten Bezeichnung für Bischof.

Die vollständige Übersetzung von Notre-Dame-des-Domes ist demnach 'Unsrer lieben Frau der Bischöfe'.

Die Entstehungsgeschichte der Kirche liegt ziemlich im Dunkeln. Vielleicht wurde sie bereits im 4. Jahrhundert gegründet. Im 11. Jahrhundert entstand ein romanischer Bau, der 1069 feierlich eingeweiht wurde.

Die heutige Kirche aber ist späteren Datums: sie stammt aus der Zeit von 1140-60 und war ebenfalls ein romanisches Bauwerk, das im Laufe der Jahrhunderte aber zahlreiche Veränderungen erfuhr.

Während der Revolution wurde sie aufgegeben und erst 1822 wieder dem Kult zugeführt. Ihre Geschichte ist reich an besonderen Ereignissen.

Im Jahre 1333 empfing hier Papst Johannes XXII. die Kreuzfahrer Philipp VI. von Frankreich, Philipp von Na-varra und Johann von Böhmen, um ihnen vor Antritt ihres Kreuzzuges gegen die Türken jenes Kreuz zu übergeben, das ihren 'heiligen' Krieg segnen und sie beschützen sollte.

1388 wurde hier Ludwig II. von Anjoü, König von Sizilien und Jerusalem, in Gegenwart Karls VI. gekrönt. Die Kathedrale wird von einem 39 Meter hohen Glockenturm überragt, der 1341 nach seiner Zerstörung im Verlauf einer Belagerung des Papstpalastes wiederaufgebaut wurde.

Seit 1859 bekrönt seine Spitze eine kolossale Madonnenfigur aus vergoldetem Gußeisen. Das Äußere der Kathedrale ist reich an Kunstwerken. Unter dem Portikus, der mit seinen kannelierten Säulen und ihren korinthischen Kapitellen eindeutig an römischen Vorbildern ispiriert ist, findet man zwei Werke des senesischen Malers Simone Martini, der hier in Avignon im Jahre 1334 starb: es handelt, sich um die Darstellungen einer von Engeln umgebenen Jungfrau und eines Segnenden Christus.

Inneres
Die ursprüngliche Anlage des Kirchenraums war einschiffig mit einem Tonnengewölbe und einer Kuppel über der Vierung. Im Laufe des 14.-16. Jahrhunderts kamen die verschiedenen Seitenkapellen hinzu; 1675 wurde der Chor erweitert, und im selben Jahrhundert erhielt der Bau nach dem Projekt von Louis-Francois de la Valfeniere eine neue Apsis mit fünf rundbogigen Fensteröffnungen.

Dieser Teil hätte seine ursprüngliche romanische Form sicher beibehalten, wenn nicht im Jahre 1672 sein radikaler Umbau, unter Hinzufügung der barocken Empore, ein Werk von Pierre Peru, erfolgt wäre.

Am Anfang des 23 m langen, 8,50 m breiten und 15 m hohen Langhauses befinden sich die beiden Statuen der hl. Maria (rechts) und der hl. Maria Magdalena (links), die aus dem Kloster Saint Benezet stammen und Pierre Mignard dj. zugeschrieben werden.

Unter den zahlreichen Kunstschätzen verdienen besondere Erwähnung: der Bischofssitz aus dem 13. Jahrhundert aus weißem Marmor mit den Symbolen der vier Evangelisten an den Seiten (der Löwe für Markus und der Stier für Lukas).

Ein rührender Christus aus farbig gebrannter Terrakotta (14. Jh.), dessen Züge verhaltenen Schmerz aussprechen; ein 1422 datiertes Fresko mit der Taufe Jesu und Johannes dem Täufer in der Chapelle St. Jean Battiste.

Andere Malereien, die überwiegend von Eugene Deveria (1838) stammen, schmücken die übrigen Kapellen des Doms, der außerdem als Grabkirche berühmt ist.

Er enthält 157 Grabstätten von Kardinalen und Prelaten sowie zwei Papstgräber: in der Apsis, das vermutliche Grabmal Benedikts XII., das in seiner ursprünglichen, einfachen Form 1342-45 von Jean Lavenier geschaffen wurde.

Später aber kamen andere Dekorationen hinzu, so daß im Laufe der Zeit ein Ensemble verschiedenster Elemente entstand. Eine andere Kapelle birgt das Grab von Johannes XXII., von dem man auf Grund seiner Ähnlichkeit mit den zeitgenössischen Bischofsgräbern Südenglands annimmt, daß es von dem Engländer Hug Wilfred, dem Erbauer der Grabkapelle desselben Papstes, ausgeführt wurde.