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Manna aus Asco

 

 

 

 

 


DAS MANNA AUS ASCO
Diese Bezeichnung »Manna aus Asco« findet sich auf dem Deckel der Honigtöpfe (die Qualität des Honigs ist berühmt), deren Inhalt aus den Bienenwaben des Tals stammt.

Im Gegensatz zu dem, was man annehmen könnte, stellt diese Bezeichnung kein Werbeschlagwort dar; es hängt mit einem außergewöhnlichen, wie es scheint, in Europa einzigartigen Phänomen zusammen, das man schon von alters her kennt und das alljährlich von den Zeitungen in Bastia und Ajaccio erwähnt wird.

Es handelt sich um den Niederschlag eines »himmlischen Manna« im ganzen Ascotal oder in einem Teil desselben; dieses Manna ähnelt genau dem in der Bibel beschriebenen Manna, mit dem das auserwählte Volk während der Durchquerung der Wüste gespeist wurde!

Das Manna schlägt sich einmal, zweimal, seltener dreimal im Jahr in der Dämmerung über dem Dorf und im Wald nieder, im allgemeinen Ende Juni, Anfang Juli.

Bei Sonnenaufgang ist alles — Pflanzen, Steine, Dächer und Wagenkarosserien — von einer Art weißen Gelees, oder genauer, von einer Art Schaum bedeckt, einer schleimigen Ausscheidung von aromatischem, sehr süßem Geschmack.

Es ist »ganz fertiger Honig«, erklären die Bienenzüchter, die sich freuen, denn sollte die Blüte mittelmäßig gewesen sein, das Manna hingegen reichlich fallen, wird die Qualität ausgezeichnet und die Ernte ergiebig sein.

An diesem Tag sind die Tiere wie verrückt; sie fressen gierig sogar die Pflanzen, die sie in normalen Zeiten verschmähen, zum Beispiel Buchsbaum und Farnkraut. Die Jungen des Dorfes lecken die flachen Steine am Wildbach ab.

Man muß sich beeilen, denn die kleinen weißen Kristalle schmelzen schnell unter der heißen Sonne, halten sich aber im Schatten eine Zeitlang.

Im Jahr 1967 hielt der Jagdhüter Joseph Vitti gegen 19 Uhr einen sensationellen Einzug im Dorf, denn sein kleiner Citroen war völlig weiß, wie von Reif bedeckt.

Er hatte seinen Wagen in einem besonders kühlen, schattigen Unterholz stehen lassen, und das am Morgen gefallene Manna bedeckte ihn noch immer. Berichte über diese Erscheinung wurden an wissenschaftliche Zeitschriften geschickt.

Chemiker, die sich vorübergehend in Asco aufhielten, haben sie beobachtet, aber man müßte Apparate zum Messen und Analysieren am Ort haben, um diese flüchtige Erscheinung mit Erfolg zu untersuchen.

Mehrere Erklärungen konnten nicht aufrecht erhalten werden. Die wahrscheinlichste Hypothese liefert der Bürgermeister von Asco: Die einzige Besonderheit im Ascotal besteht im Vorhandensein eines kleinen Gehölzes der Wacholderart Gymperus oder Wacholder thurifera, der auch noch als »Stahlbaum« bezeichnet wird.

Eine Art, die man schon seit Jahrhunderten in Europa als ausgestorben ansah, während sie in Asco überlebt hat, wie es wissenschaftliche Kommissionen 1937 und 1967 haben feststellen können.

Man findet diesen Wacholder auch im Sinai und im Orient!

Könnten nicht diese Beerenpflanzen süße, aromatische »Ausdünstungen« hervorbringen, die sich dann unter Mitwirkung der Winde und besonderer atmosphärischer Bedingungen auf glatten Flächen und auf Pflanzen niederschlagen? ...

Wie die Dinge sich auch verhalten mögen, der Honig aus Asco hat einen köstlichen Geschmack.