Asco
 
 
 
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Allgemeines zu Asco

 

 

 

 

 

Asco
»Korsikas Zermatt . . . « Die Übertreibung in dieser Bezeichnung zeigt immerhin, wie sehr diese Landschaft den Besucher fesseln und begeistern kann.

»Asco«, das ist eine Schlucht, ein Wildbach, ein Tal, ein Dorf, eine Straße (man spricht auf der Insel von der »Ascostraße«, wie man auch von der »Dolomitenstraße« spricht), ein hochgelegener Wald, ein von Bergen umgebener Kessel und ein Wintersportzentrum.

Mit anderen Worten, Asco ist ein unabhängiges, abgeschlossenes Gebiet, eine Art Naturschutzpark mit einer Länge von 25 km, von der übrigen Insel durch eine Krone von Gipfeln und scharfen Bergspitzen aus Granit getrennt, die keine Straße durchquert (ein Projekt der Erschließung in Richtung auf Calenzana besteht bisher nur im Entwurf).

Ohne die Wahrheit zu vergewaltigen, kann man auch behaupten, von Asco zu sprechen sei gleichbedeutend mit dem Namen eines Mannes: Jean-Vitus Guerrini, Bürgermeister seit über vierzig Jahren.

Vor vielen anderen hatte er begriffen, was der Tourismus Korsika einbringen könnte, aber er war sich auch über das Ausmaß an Phantasie, Willenskraft und Arbeit im klaren, die eine rationelle Erschließung, eine kluge Werbung und erstklassige Unterbringung erfordern. Für das isolierteste und ärmste aller Dörfer verantwortlich (nach der Überlieferung und der Etymologie ein Dorf von Geächteten), entriß er es der Vergessenheit.

Man begann damit, eine Schule zu bauen, ein großes Gebäude, das 150 m über dem reißenden Ge-birgsfluß lag, dessen unerwarteter Anblick den Besucher überrascht, der sich am Ende von 10 km wilder Schluchten dem Dorf plötzlich gegenübersieht.

Dann entstand das Hotel, ein »Logis de France«, das erste dieser Art in Korsika. Die Straße durch die Schluchten, eigentlich ein steiler Fußweg, der von den Herden und dem Frost unbefahrbar geworden war, etwas für Schwindelfreie, wurde hergerichtet, ausgebaut und geteert; sie bleibt selbstverständlich kurvenreich und schwierig, aber ist für jedes Fahrzeug - und für jeden Fahrer - benutzbar.

Schließlich erblickten die Jahre 1967-68 den Anfang des großen Werkes: den Ausbau des Hochtals zu einem Luftkurort im Sommer und zu einem Wintersportplatz. Bungalows auf Pfeilern von origineller Form und behaglich eingerichtet, ein Hotel, mehr eine Schutzhütte, mit 10 Zimmern und 2 Schlafsälen, ein Geschäftsraum, in dem Skier und Zubehör vermietet werden, und ein ebenes Gelände für Caravans bilden das Anfangsstadium eines Touristenortes, der sich auf einer Höhe von 1450 m fest eingenistet hat.

Ein erster Skilift führte zu dem nächsten Paß, 300 m höher, von wo mehrere Pisten abgehen. Dieser Ort heißt Stagno, aber auf der IGN-Karte 1:100 000 ist er unter dem Namen Asco-la-Neige angegeben.

Die Zufahrt besteht aus einer sehr schönen Strecke, einer Teerstraße von 7 bis 9 m Breite, die von dem Dorf, das 12 km weiter talwärts auf 640 m Höhe liegt, stetig ansteigt. Die Fremdenlegion hat sich in den Jahren 1967 und 1968 am Bau dieser Straße beteiligt, »um den Korsen nach der Rückkehr aus Algerien für ihren Empfang zu danken«.

Was diese technischen Einzelheiten nicht zu erkennen geben und was auch das Foto nicht sichtbar zu machen vermag, ist die großartige Schönheit dieses Ascotals. Schon der Anstieg durch die tief eingeschnittenen Schluchten, die mit Buchsbaum bedeckt und von unzähligen Felspyramiden überragt sind, ist sehr eindrucksvoll.

Das Hochtal ist völlig anders und bietet eine unerwartete Welt. Das Hochgebirge mit seinen Gipfeln, Pässen, schwindelerregenden Felswänden, dem Firnschnee und den Mulden, in denen der Schnee den ganzen Sommer hindurch liegenbleibt, bildet nacheinander abgeschlossene Bergkessel.

In der Tiefe des Tals erinnert ein Wald vonLaricio-kiefern daran, daß wir uns sehr wohl im Gebiet des Mittelmeers befinden. Wenn die Skiläufer auch noch nicht sehr zahlreich Stagno besuchen, kommen doch die erfahrensten Bergsteiger, ebenso wie viele Amateure dieses Sports, aus allen Ländern nach Asco, um dort ihr Können auf den von Michel Fabrikant in seinen Führern durch die korsischen Berge geschilderten Touren zu beweisen.

Die Punta Minuta, 2547 m, der Capo al Dente, 2032 m und die Colonnes de Mars gehören zu den schönsten Ausflügen. Der Cinto, der höchste Gipfel der Insel mit seinen 2707 m, bietet zwei klassische Touren.

Die Nordwand und den östlichen Kamm, die das Können eines geübten Bergsteigers erfordern; zahlreiche Gipfel in den Pyrenäen und in den Alpen von größerer Höhe bieten keine derartigen Schwierigkeiten (es gibt Leute, die nicht zögern, diese Ersteigung mit der des Pelvoux zu vergleichen).

Aber der Cinto ist für jeden, der ein tüchtiger Wanderer ist, zugänglich. Ein markierter Weg geht von der Schäferei von Manica aus, an einem Nebenfluß des Stranciacone (oder Haut Asco) gelegen: Eine sehr schöne Wanderung, jedoch ziemlich anstrengend und lang - acht bis neun Stunden hin und zurück von Manica aus - aber bei schönem Wetter ohne jede Gefahr.

Nach dem Aufbruch aus Manica droht ein Gestrüpp von Zwergerlen das Vorwärtskommen zu verzögern, wenn man den Pfad verloren hat. Man folgt dann einem felsigen Kamm, der das Tal des Manica in zwei Teile teilt. Ein kleiner Paß, auf den Karten unter dem Namen collu al Borba (2309 m) angegeben, verbindet das Tal des Manica mit dem des Stranciacone.

Zur Linken ein breiter, von Geröll übersäter Einschnitt, ziemlich steil, aber ohne Schwierigkeiten, der genau westlich vom Gipfel des Cinto an einem Paß endet, von dem aus man leicht Calacuccia erreichen könnte; weiter unten ein schöner kleiner See, nach dem Cinto benannt. Man folgt dem Kamm westlich des Cinto, den man in 20 Minuten erreicht.

Die Besteigung des Cinto ist nicht die einzige, die von tüchtigen Wanderern durchgeführt werden kann. Die des Monte Padro (2393 m) ist weniger anstrengend und etwas weniger lang: Vier Stunden vom Dorf Asco aus.

Die Aussicht ist ebenso eindrucksvoll wie die vom Cinto, und häufig freier. Von Asco aus ist der einfachste Weg der, der an den Schäfereien von Intrata und Tula vorbeiführt, von wo aus man auf sanften Hängen im Nordwesten die Bocca di Tula und den Kamm des Padro erreicht.

Einfache Spaziergänge im Wald werden durch die Straße, die heute die Strecke vom Dorf aus verkürzt, erleichtert.

Man sollte nicht versäumen, sich die Genueser Brücke unterhalb des kleinen Ortes anzusehen, ein altes Bauwerk, das allen zerstörerischen Hochwassern seit sieben oder acht Jahrhunderten getrotzt hat, während kein anderes Bauwerk aus jüngerer Zeit ihnen widerstand.

Unter der Brücke bildet der Wildbach ein natürliches Schwimmbecken, das die Urlauber ebenso schätzen wie die einheimische Jugend. Muß man noch darauf hinweisen, daß die Angler gleichfalls in den klaren Wassern des Stranciacone und seiner Zuflüsse auf ihre Kosten kommen können ?

Die Jäger machen Jagd auf Rebhühner, Hasen, Wildschweine usw. Nur die Jagd auf den Mufflon ist untersagt, denn das Hochtal ist auf einer Fläche von 3000 ha als Schongebiet ausgewiesen und gehört mit zum Naturschutzpark des Bezirks.

Asco ist nicht nur das Land für Sportler und Leute, die die Ruhe, die kräftigende Luft und die Weite der Natur suchen, es ist auch bei den Naturwissenschaftlern bekannt.

Die Fauna, die Flora und die Wälder locken Amateure und Gelehrte an. Unter den tausend Arten von Blumen kann man zum Beispiel die Tigerlilie pflücken. Und die sehr seltene Art des Wacholders - der Gymperus - könnte sehr wohl die Ursache jenes außergewöhnlichen Phänomens, nämlich des Manna aus Asco sein.