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Stierkampf zu Arles / Gegendarstellung

 

 

 

 

Salut, Gerda und Wolfgang Krapohl!

Eigentlich wollten wir Ihnen zu Ihrer Internetseite www.frankreich-sued.de gratulieren.

Als wir in Ihren Seiten herumblätterten, waren wir sehr angetan! Ihre Informationen sind sehr umfangreich und sachkundig. Wer verspürt dabei nicht die Lust, sofort die Koffer zu packen und in den Süden Frankreichs zu reisen.

Wir, die wir im Midi leben, werden oft um die Gunst, in diesem Landstrich ständig zu weilen, beneidet. Allerdings sehen wir nicht alles so rosig wie unsere Landsleute, die hier nur kurz ihre Ferien verbringen.

Der Tourismus hat in den 21 Jahren, die wir schon in Südfrankreich leben, nicht immer positive Spuren hinterlassen. Vom Tourismus einmal abgesehen, muss man sich als Zugereister hier mit einigen Dingen abfinden, die man in Deutschland nicht akzeptieren würde und leider in einigen Werken der Reiselitteratur vernebelt oder gar verschönt beschrieben werden.

Damit kommen wir auf den Punkt, der uns an Ihrer Webseite nicht gefällt und bei uns einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat, nämlich der Stierkampf .

Zuerst klickten wir bei Ihnen auf das Stichwort "Stierkampf" und waren sehr gespannt, was dort erscheint. Doch vergeblich, denn Sie scheinen, dieses Thema noch zu bearbeiten. Dass Sie den "Stierkampf" unter  "Sport" einreihen, finden wir jedoch sehr bedenklich und lässt Schlimmes erahnen.

( Haben wir geändert , anmerk der Redaktion )

 Danach waren wir natürlich neugierig, was Sie wohl zu diesem Thema bei den einzelnen Hochburgen des Stierkampfes in Südffrankreich zu berichten haben. Wir wurden fündig und waren darüber entsetzt, mit welcher Leichtigkeit Sie diese grausamen Veranstaltungen behandeln und damit von der entsetzlichen Tierquälerei bei der Corrida ablenken.

In Ihren Ausführungen über Arles stellen Sie die "sanften" courses camarguaises in den Vordergrund und erwähnen nur am Rande den tödlichen Stierkampf, welcher der eigentliche Anziehungspunkt in dieser Stadt ist.

In einer Corrida werden jedes Mal sechs Stiere zu Tode gequält. Diese unter unwürdigen Umständen abgeschlachteten Tiere werden nicht  "aufrecht begraben, mit dem Kopf Richtung Meer" , sondern krepieren elendig, werden unter dem Beifall hysterischer Zuschauer durch den Dreck aus der Arena gezogen und anschliessend zum Verzehr angeboten.

Übrigens ist Letzteres nach den hygienischen Vorschriften der EU verboten. Davor sollten Sie die Besucher unserer Region unbedingt warnen!

In Nîmes ist es keineswegs "nach Protesten auch französischer Tierschützer, um die Stierkämpfe (stiller) geworden". Nîmes ist die Hochburg des Stierkampfes in Südfrankreich, wo sich während der Feria entfesselte Menschenmassen unter Alkoholeinfluss dem Blutrausch in der Arena hingeben und wo die Corrida-Gegner tapfer dagegen demonstrieren.

Wussten Sie übrigens, dass die Mehrheit der Südfranzosen die Corrida ablehnt, jedoch untätig zusehen muss, wie eine Mafia aus Politikern, Züchtern und Geschäftsleuten, unterstützt durch Subventionen, Profit aus der öffentlichen Tierquälerei zieht.

Unglaublich ist die Tatsache, dass die Züchter ausserdem noch  für Stiere, die sie teuer an die Corrida-Veranstalter verkaufen, Subventionen aus dem EU-Agrartopf kassieren.

Diese Gelder kommen aus Ländern, die in ihrer Verfassung den Tierschutz verbrieft haben! Was die Stadt Béziers anbetrifft,  verlinken Sie unter dem Stichwort "Stierkampf " gleich direkt die Webseite der Tierquäler, ohne selbst über die Corrida zu berichten.

Die Stadt Beziers rühmt sich einer Besonderheit der Perversität: Sie leistet sich eine Stierkampfschule, in der sich schon Kinder im Alter von 10 Jahren im Töten von Kälbern üben können!

 Wir müssen Ihnen wohl nicht schildern, welch ein Gemetzel dort stattfindet und welch prägender Einfluss diese Erziehung auf die Heranwachsenden ausübt. 

Würden Sie auch darüber berichten und einen Link zu den Webseiten der Corridagegner einrichten, die Sie und Ihre Webbesucher über die entsetzliche Kulturschande in unserem schönen Landstrich auf dem Laufenden hält?

Hier sind ein paar Adressen:

www.anti.corrida.free.fr  
www.antistierkampf.de  
www.anticorrida.org

Die Fotos, die Sie vom Stierkampf in Ceret veröffentlichen, bleiben von Ihnen unkommentiert. Vielleicht sollten Sie das von uns hier beigefügte Bild ebenfalls veröffentlichen. Auch bei diesem Foto ist ein Kommentar überflüssig!

"Torturer un taureau pour le plaisir, pour l'amusement, c'est beaucoup plus que torturer un animal, c'est torturer une conscience." schreibt Victor Hugo.

Der Satz würde sich gut in Ihre Zitatensammlung einfügen. Dann könnten Sie auch gleich  Ihre Kurzbiografie von Brigitte Bardot damit ergänzen, dass sie eine entschlossene Gegnerin des Stierkampfes ist. Wir haben uns erspart, Ihre Webseite auf weitere Hinweise zu dem unerfreulichen Thema der Corrida durchzusehen.

Wir finden es bedauerlich, dass Ihre sonst so gut recherchierten Berichte hinsichtlich der Corrida eine starke Schlagseite aufweisen und es uns dadurch unmöglich ist, mit Berichten aus unserer Gegend, dem Minervois, zu Ihrer Seite beizutragen.

Mit freundlichen Grüssen!

Anke und Karl Daerner
17, rue des Faubourgs
F-11160 Villeneuve Minervois