Argeles sur Mer
 
 
 
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Flüchtlinge in Argeles sur Mer

 

 

 

 

Vor über 80 Jahren gab es eine besonders dramatische und schwierige Phase, als die Besiegten des spanischen Bürgerkriegs, viele davon Katalanen, plötzlich in Massen über die Pyrenäen ins Roussillon flohen.

Eine halbe Million Menschen! Wohin mit diesen Massen? Die total überforderte, ohnehin chaotische französische Bürokratie reagierte wirr und unentschlossen.

Diese Leute von drüben galten als gefährlich , das waren Kommunisten, Anarchisten, die man auf keinen Fall frei herumlaufen lassen konnte. So wurden an mehreren Stellen, unter anderem auf den Stränden zwischen Le Barcares und Argeles, einfach große Areale mit Stacheldraht umzäunt, als Lager für hunderttausend Menschen.

Wie Tiere waren sie auf dem Sand zusammengepfercht, bewacht von senegalesischen Scharfschützen.

Zunächst gab es da keine Behausungen, keine sanitären Einrichtungen. Es war Winter zu jener Zeit, da pfeifen auch hier kalte Winde, und viele, die den Franco-Schergen entkommen waren, gingen an den Stränden des Roussillon jämmerlich an Lungenentzündung zugrunde oder fielen einer Ruhr-Epidemie zum Opfer.

Von den Orten des Schreckens ist nichts mehr übrig. Aus dem Lager von Rivesaltes im Landesinneren ist die Jndustriezone «Nord Roussillon» geworden, und auch die Strände wurden inzwischen gewerblichen Zwecken zugeführt.

Die lange Zeit brachliegende Sandküste wurde in das Erschließungsprogramm für den westlichen Teil der französischen Mittelmeerküste einbezogen, das gaullistische Technokraten in den sechziger Jahren ausheckten.

Nun ist sie bestückt mit Urlaubszentren aus der Retorte, Marinas und Aqua- Ländern mit Riesenrutschbahnen.

Ein alter, auf den Sand gesetzter Musikdampfer, die «Lydia», wird als Spielkasino genutzt, die einstmals melancholischen Lagunen sind zum Tummelplatz der Windsurfergemeinde geworden.