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Seefahrerkapelle von Antibes

 

 

 

 

Für Frühaufsteher: ein Besuch der Seefahrerkapelle Chapelle de la Garoupe am Cap d'Antibes

Wenn die Sonne gerade hinter dem Fort Carre aufgeht und ihre Strahlen allmählich die Pinien und Zypressen vergolden ­ dann ist es genau die richtige Zeit, sich zu der Seefahrerkapelle Chapelle de la Garoupe, auf dem Cap von Antibes, zu begeben.

Die Aussicht ist wundervoll, besonders an klaren Tagen. Ganz still sollte man stehen, und nur auf Zehenspitzen gehen, denn dies ist ein magischer Ort.

Die Kapelle steht an der höchsten Stelle der Halbinsel, 79 Meter hoch, und die ganze Stadt Antibes liegt ihr zu Füßen. Hier «wohnt» Maria, die Wächterin und Beschützerin. Sie hat etwa ab dem zehnten Jahrhundert die Nachfolge dreier ebenso verehrter Damen angetreten, die in frühchristlicher Zeit hier zu Hause waren: die ägyptische Göttin Isis, die besonders als Patrona der Schifffahrt verehrt wurde, die griechische «große Mutter> Kybele und ihre Landsmännin Selene, die Mondgöttin. Dass diese drei hier Wurzeln schlagen konnten, hängt wohl mit der Ausrichtung des Mittelmeerraums auf Handel und Seefahrt zusammen.

Schließlich ist Antibes eine alte griechische Niederlassung.

Auf dem Plateau de la Garoupe betreten bereits Ligurer, Griechen und Römer zu ihren Göttern. Aus dieser Zeit sind jedoch keine Überreste erhalten geblieben. Die Invasionen der Westgoten, Burgunder, Lombarden und Sarazenen zerstörten alles.

Im fünften Jahrhundert nach Christus erbauten die Einheimischen der Heiligen Helena eine Kapelle. An der gleichen Stelle entsteht 981 das erste Marienheiligtum. Dann tritt die Mutter Gottes, Maria, die Nachfolge als Schutzpatronin der Seefahrer an.

Der heutige Bau umfasst zwei Schiffe: Die ältere Kapelle und den im 16. Jahrhundert von Augustinermönchen geschickt angelegten Erweiterungsbau. Im älteren Schiff befinden sich zahlreiche Motivtafeln mit Seefahrermotiven und die vergoldete Holzstatue der Notre-Dame de Bon-Port.

Diese wird alljährlich Anfang Juli an einem Donnerstag von barfüßigen Seeleuten hinunter in die Kathedrale von Antibes getragen, von wo sie dann am Sonntag in einer feierlichen Prozession wieder in ihr Heim auf der Anhöhe der Garoupe zurückgeleitet wird. Auch in der Hauptkapelle sind die Wände mit zahlreichen Motivbildern dekoriert, deren Stifter um die Hilfe der Jungfrau gefleht und sie erhalten haben. Das älteste stammt aus dem Jahr 1779. Auf den Beistand der Madonna hoffen wohl auch zahlreiche frisch vermählte Paare, die hier gerne heiraten.

Alljährlich am 15. August steigen die Gläubigen aus Antibes und Juan-les­Pins abends unter Gesängen, den Kreuzwegstationen folgend, zur Kapelle hinauf, um Notre-Dame-de-la­Garde, die Wächterin, zu ehren. Ihre Statue befindet sich im Hauptschiff.