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Historie von Antibes

 

 

 

 

Antibes, heute die drittgrößte Stadt an der Cote d' Azur, ist aus der griechischen Stadt Antipolis entstanden, der "Stadt gegenüber" der älteren Siedlung Nizza. Die Griechen siedelten nur auf einem schmalen Streifen zwischen dem Meer und dem heutigen Cours Massena; die kleine Anlage bestand überwiegend aus Warenlagern und hatte nur ein Tor gegenüber dem heutigen Hotel de Ville am Cours Massena.

Die damalige Siedlung trieb Handel mit den ligurischen Stämmen an der Küste, erlaubte ihnen jedoch nicht, den Ort selbst zu betreten; der Handel wurde außerhalb der Stadtmauern abgewickelt. Die Markthalle am Cours Massena liegt heute noch an derselben Stelle. Doch sonst erinnert außer dem Namen und einigen Exponaten im Museum nichts mehr an diese Periode.

Die Römer bauten Antibes zu einer bedeutenden Stadt aus, und die Ruinen der Bäder, des Aquädukts, der Arena und des Theaters standen bis 1691, dann wurden die Steine in den Befestigungsanlagen von Vauban verbaut.

1898 wurden alle Festungswälle von Vauban außer dem an der Seeseite zerstört. Heute verläuft die Promenade Amiral de Grasse entlang der Wälle; an ihrem Anfang, ganz im Süden, liegt die Bastion St-Andre, wo das hervorragende Musee Archeologique untergebracht ist. Hier ist in zwei riesigen Sälen mit Tonnengewölbe eine gute Ausstellung griechischer, etruskischer und römischer Tonwaren und einiger schöner römischer Glasarbeiten zu sehen, darunter auch eine Sammlung von Amphoren, die so aufgestapelt sind, als lägen sie noch im Laderaum einer römischen Galeere.

Das erste römische Lager wurde auf den Ruinen der griechischen Akropolis auf einer Terrasse über dem Meer errichtet; an gleicher Stelle wurde im 12. Jahrhundert das Chateau Grimaldi gebaut. Es wurde im 16. Jahrhundert umgebaut, doch blieben viele romanische Merkmale erhalten, so die Rundbogenfenster und der viereckige Turm, der das Stadtbild der Altstadt beherrscht. Heute beherbergt das Chateau u.a. das Musee Picasso mit einer einzigartigen Sammlung von über 50 Werken, die Picasso hier geschaffen hat, als ihm 1946 das Chateau als Studio zur Verfügung gestellt wurde.

Picasso arbeitete fünf Monate ohne Pause, wie neu belebt, nachdem er sich während der Kriegsjahre auf sein Pariser Atelier hatte beschränken müssen.

Das Licht und die intensiven Farben des Südens fanden schnell in seine Arbeit Eingang, es entstand eine Serie von Zeichnungen und Gemälden mit Fischen, Seeigeln, Ziegen, Sternen und der Küste. Er war von den Altertümern des Mittelmeerraums gefangen. Wenn er auf der Terrasse der alten Festung malte, wo nacheinander eine griechische Akropolis, ein römisches Kastell, der Sitz des Bischofs von Antiboul und im 16. Jahrhundert das Chateau Grimaldi gestanden hatten, schuf er auf seinen Bildern und Zeichnungen mythologische Gestalten: einen Faun, oft mit der Hirtenflöte der Antike, einen bärtigen Zentauren (zweifellos er selbst) und eine wunderschöne Nymphe, die manchmal mit einem Tamburin tanzt.

Die Bilder und Zeichnungen dieser Figuren gipfelten in einer großen Arbeit, La loie de Vivre, einem Symbol für seinen Aufenthalt in dem Chateau. Eine andere Quelle der Inspiration waren die Fischer; schon vor dem Krieg hatten sie ihn zu dem großformatigen Bild Nächtlicher Fischfang vor Antibes inspiriert. Einige dieser Bilder sind auf Leinwand gemalt, und spätere Röntgenuntersuchungen zeigten, dass Picasso die Lager des Chateau geplündert und Bilder aus dem 19. Jahrhundert übermalt hatte, die er für mittelmäßig hielt. Hier entstand auch die Antipolis Suite, eine Serie stark stilisierter Akte, oft liegend.

In einem Akt ungewöhnlicher Großzügigkeit hinterließ Picasso praktisch alles, was er hier geschaffen hatte, dem Museum.

Ausgestellt werden gegenwärtig 27 Bilder, 44 Zeichnungen, zwei Skulpturen, 50 Stiche (die meisten von der Vollard-Suite) und 75 Original-Keramiken - eine bedeutende Sammlung und die erste ständige Ausstellung eines modernen Künstlers. Sie wird durch die Arbeiten anderer Künstler, durch Fotografien und Dokumente ergänzt.

Das Museum besitzt auch eine der größten Sammlungen der Arbeiten von Nicolas de Stael, der in Antibes lebte und ebenfalls im Chateau malte. Hinzu kommt eine Sammlung der modernen Ecole de Nice mit Werken von Cesar, Arman, Spoerri, Klein und anderen. Für Blinde sind einige Bilder in Braille dargestellt und kommentiert.

1925 hat die Stadt Antibes das Chateau gekauft und hier das Musee d' Art, d'Histoire et d' Archeologie eingerichtet. Eines der zahlreichen römischen Exponate gewährt einen interessanten Einblick in die Vergangenheit von Antibes. Es ist eine römische Grabsäule für ein Sklavenkind, einen Tänzer namens Septentrion, deren lateinische Inschrift übersetzt lautet: "Den Manen des Kindes Septentrion, das zwölf Jahre alt war und im Theater von Antibes zwei Tage tanzte und Freude spendete."

Auf der Terrasse oberhalb der Festungswälle stehen in einem mediterranen Garten vor dem spektakulären Hintergrund des Meeres Skulpturen von Germaine Richier, Cesar und Miro.