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Bericht über Angouleme

 

 

 

 

Tipps für eine Bootstour auf dem Oberlauf der Charente

von rewes geschrieben am 11.01.01

 

Die Charente ist ein behäbiges Flüßchen, das problemlos auch für Anfänger zu befahren ist, da kaum Strömung und wenig Schleusen zu bewältigen sind.

Der östlichste Punkt befindet sich bei der interessanten Stadt Angoulême. Der größte Nachteil dieser Stadt ist jedoch, daß für Boote kein vernünftiger Anleger vorhanden ist. Die einzige einigermaßen passable Anlegestelle befindet sich an der Pont d´Angoulême, einer kleinen Fußgängerbrücke neben einem Campingplatz auf der rechten Flußseite.

Wasser kann nicht getankt werden. Auf der anderen Fußseite gibt es Einkaufsmöglichkeiten, aber den Stadtkern werden Sie wohl besser mit einem Bus (Linie 5) oder einem Taxi ansteuern, denn er befindet sich noch ca 2km entfernt, wobei auch noch ein Höhenunterschied von 70m zurückzulegen ist.

Der Stadtkern ist sehenswert wegen seiner historischen Gebäude, der großen Anzahl von Kneipen und Restaurants, der schönen neuen Markthalle und der herrlichen Aussicht auf das Umland.

Verlassen wir jetzt Angoulême über eine kleine Schleuse Richtung Westen. Zuerst passieren wir eine langgestreckte Wasserskizone, die stark verkrautet ist, dann in einer langgestreckten Linkskurve eine Schiesspulverfabrik (die man nicht sehen, aber riechen kann) und gelangen dann an die Schleuse von Basseau.

Nach der Passage sieht man auf der linken Seite eine Papierfabrik, sonst ist hier nicht viel los, so daß wir uns gleich weitermachen auf den Weg zur Schleuse von Fleurac.

Hier sollte man rechts vor der Schleuse festmachen und sich auf die andere Seite begeben, um dort ein kleines Papiermuseum zu besichtigen.

Die Weiterfahrt führt uns an die Schleuse von La Motte, vor der wir wiederum auf der rechten Seite anlegen, um über einen kleinen Feldweg zur Ortschaft Troi Palis zu gelangen. Dort freuen sich alle Schleckermäuler auf die Besichtigung einer kleinen Schokoladenmanufaktur die nicht nur gratis ist, sondern bei der auch einige Gratisproben abfallen.

Kurz hinter der Schleuse von La Motte nach etwa 800m sieht man auf der linken Seite, noch vor der Brücke, ein kleines Ponton, an dem man für die Nacht anlegen sollte. Direkt daneben befindet sich das Restaurant de la Meure (war bei meinem Besuch leider geschlossen), oder man besucht die Ortschaft Nersac, einem typischen Landstädtchen, wo Sie auch Sonntagvormittag einen kleinen Markt gleich neben der Kirche finden können.

Verlassen wir am nächsten Morgen unseren Ankerplatz, nähern wir uns nach etwa 3 bis 4 km der Ortschaft Sireuil. Hier finden wir auf der rechten Seite den Liegeplatz eines Bootsvermieters wo man unbedingt seinen Wasserstand überprüfen sollte.

Nach Passage der örtlichen Schleuse kommt erst mal viel Landschaft und dann die Ortschaft St-Simeux in Sicht. Eine nette Madame hilft Ihnen an der Schleuse, sicher auch mit dem Hintergedanken, Ihnen die eine oder andere Flasche verkaufen zu können. Sie bietet einen ganz ordentlichen Cognac an (gebrannt von Ihrem Schwager) und auch ihr Pineau de Charente ist sehr schmackhaft.

Nach wenigen hundert Metern nähern Sie sich der Schleuse von Malvit. Halten Sie vorher rechts an, dann können Sie Ihre Mittagspause am dortige Pub machen. Nein, kein Bistro! Ein Angelsachse hat sich hier niedergelassen und beglückt die staunenden Mitbürger mit dunkelbraunem Bier und französischer Küche.

Nach 2 km und einer weiteren Schleuse nähern wir uns der Kleinstadt Châteauneuf-Sur-Charente. Gleich hinter der Brücke sieht man eine langgestreckte Insel mit der Möglichkeit festzumachen. Bei meinem Besuch lagen dort bis zu 20 Boote. Wasseranschluß ist ebenso vorhanden, wie Einkaufsmöglichkeiten (Supermarkt in Richtung Bahnhof). Die zwei, drei Restaurants im Ort sind eher belanglos.

Weitere 4 bis 5km weiter flussab gelangen wir an die Schleuse von Vibrac. Machen Sie vor der Schleuse auf der rechten Seite an den Bäumen fest, greifen Sie sich Ihre Kreditkarte, gehen Sie ein paar Schritte zurück zur Brücke, halten Sie sich links , überqueren die nächste kleine Brücke und biegen Sie in die Zielgerade ein. Hier ist das Hotel-Restaurant Les Ombrages zu finden, wo wir uns mal die hiesige Gänseleberpastete auftischen lassen.

Die nächsten Orte am rechten Ufer heißen St-Simon und Juac. Wir lassen sie rechts liegen, weil dort weder Restaurants noch Lebenmittelläden oder andere Geschäfte zu finden wären und fahren weiter über die Schleuse von Juac, bis wir auf der linken Seite einen kleinen Ort sehen, der sich les Aireaux nennt und aus höchstens zehn Gehöften besteht.

Hier suchen wir fieberhaft das Haus des Herrn Brillet, der in seiner kleinen Brennerei den besten Pineau herstellt, den ich bisher geschlabbert habe. Aber Achtung, alles sehr ländlich hier, selbst mit Englisch ist bei Madame nicht zu landen, von exotischen Fremdsprachen wie Deutsch ganz zu schweigen.

Es lohnt sich jedoch seine Französischbrocken herauszukramen, besonders der weisse Pineau hat es mir angetan, aber nur eiskalt servieren.

Beschwingt passieren wir die Schleusen von Saintonge und Gondeville um uns durch eine parkähnliche Landschaft der Kleinstadt Jarnac zu nähern.

Hinter der Brücke sieht man auf der rechten Seite einen sehr langer Bootsanleger, an dessem Ende sich auch ein Bootsverleih mit Wasseranschluß befindet. Vor hier kann man sehr gut zu Fuß die hübsche Innenstadt mit Fußgängerzone, das Museum Mitterrand (Jarnac ist der Geburtsort des toten Präsidenten) und die Brennerei von Courvoisier erreichen. Die Brennerei kann man gratis besichtigen und man erhält sogar noch ein kleines Probenfläschchen dazu.

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Die Charente mit dem Boot entdecken

von hansklein1 geschrieben am 07.01.01

 

Nach unseren positiven Erfahrungen des vorletzten Jahres wollten wir auch in 2000 einen Teils unserer Ferien wieder auf einem Hausboot verbringen. Frankreich: das war ja klar - für mich gibt's da gar keine Zweifel. Das Land des Rotweins, des Baguettes, des Lichts und der Lebensfreude. Nirgendwo sonst kann min sich so hängen lassen, die Seele so baumeln lassen. Für mich gibt es da gar keine Zweifel.

Aber wohin sollte es gehen, schließlich werden in einigen Regionen Boot angeboten. Letztes Jahr waren wir im Burgund, auf dem Canal du Nivernais. Wir dachten uns, dass vielleicht ein Fluss wegen des normalerweise besseren Wassers schöner sei und entschieden uns nach längeren Recherchen für die Charente, ein Fluss im Mittelfrankreich, der ab Angoùleme schiffbar ist und nach etwa 360 km bei Rochefort in den Atlantik mündet.

Die Region ist abgesehen von dem etwas größeren Angouleme nicht sehr dicht bevölkert, auch gibt es keine Industrien oder größere Wasserverschmutzer, so dass wir mit reinem Wasser im Fluss rechnen konnten, in dem unsere Kinder auch schwimmen konnten.

Wir sind zu viert, unsere Kinder sind 10 und 7, und wie in den letzten Jahren wollten wir auch dieses mal wieder mit einer befreundeten Familie Urlaub machen, die ebenfalls zu viert sind. Das Boot musste daher recht groß sein, schließlich wollten wir ausreichend Platz haben und auch nicht immer zur nacht Betten bauen müssen. Die Wahl fiel auf eine Tarpon 42, ein Boot von knapp 13m Länge, das bei Angoùleme seine Basis hatte.

Unser Fluss führte von dort an über Jarnac, den Geburtsort Francois Mitterands, berührte Cognac und schlängelt sich weiter bis zum Atlantik.

In einer Woche kommt man allerdings nicht so weit: Bis maximal Saintes, der dritten etwas größeren Stadt, kann man kommen, dann muss man aber auch spätestens zurück. Der Fluss ist nicht allzu wasserreich, etwa 30 bis 40m breit, nicht sehr tief, und durch eine Anzahl von Wehren und Schleusen schiffbar gemacht vor etwa 20 Jahren.

Das Wasser ist sehr klar, an den Ufern wechseln sich Angler mit Fischreihern ab. Kleine Dörfer werden passiert, in denen man sich bei der Boulangerie oder der Epicerie - wenn es eine gibt - verpflegen kann.

Man kann in dieser Region mit gutem, beständigem Wetter rechnen, so war es auch bei uns. Die ruhige Gangart des Schiffes - mehr als 10 km/h sind nicht erlaubt - trägt zu einem erholsamen Urlaub bei. Es war göttlich: die vier Kinder vertrugen sich wie immer ausgezeichnet, und benötigten keinerlei Unterhaltung, Entertainment oder dergeeichen.

Wir haten unendlich viel Zeit für ganz ruhige, erholsame Tätigkeiten wie Lesen, Schach spielen, angeln. Sicherlich ist das nicht jedermanns Sache, aber wir können uns bei so eben optimal erholen.

Ein wunderschönes Erlebnis, das ich für Familien mit Kindern jederzeit empfehlen kann.

Leider ist das Chartern eines solchen Bootes nicht so ganz preisgünstig, zumal in der Hauptsaison: Für eine Woche muss man schon 2.500,- Euro rechnen, die man sich dann allerdings durch zwei Familien teilen kann.