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Historie von Angouleme

 

 

 

 

"Angouleme ist eine alte Stadt, auf dem Gipfel eines Felsens erbaut, der die Form eines Zuckerhutes hat und die grüne Ebene beherrscht, durch die die Charente fließt", beschreibt Honore de Balzac in seinem Roman "Die Verlorenen Illusionen" (1843) die einst bedeutende Provinzmetropole auf dem Kalksteinplateau.

Die aus der Römersiedlung Encolisma hervorgegangene Bischofsstadt, die schon in vorrömischer Zeit als Fluchtburg gedient hatte, entwickelte sich im Mittelalter zu einem Hauptort der Jakobspilgerschaft auf dem Weg nach Santiago de Compostela.

Eine zweite Blütezeit erlebte die heutige Hauptstadt des Departements Charente während der Renaissance, als sie zu einem Zentrum der Literatur aufstieg. Francois I (1494-1547) aus dem Herrscherhaus Valois, der 1515 den Thron Frankreichs bestieg, und seine gebildete Schwester Marguerite (1492-1549) zogen Künstler und Dichter in die Stadt.

Bereits im 16. Jh. war die Region bekannt für ihre Papierproduktion, die hauptsächlich von den Hugenotten betrieben wurde. Angezogen von der toleranten Herrscherin Marguerite, die auch die Reformiertenkreise förderte, hatten nicht nur Literaten, sondern auch das Druck- und Papiergewerbe Einzug gehalten.

Über 100 Mühlen an den Zuflüssen der Charente stellten Filigranpapier her, das vor allem nach Holland exportiert wurde.

Mit der Einführung der maschinellen Produktion begann ab 1830 der Niedergang der alten Betriebe. In der Unterstadt entstanden die neuen Fabriken.

Hononre de Balzac, Literat des 19. Jh., der eine Zeitlang in Angouleme lebte, äußerte sich in seinem oben zitierten Roman "Die Verlorenen illusionen" über die soziale Kluft zwischen der Angoulemer Ober- und Unterstadt: "Auf den Anhöhen regierte der Adel, unten bestimmte der harte Alltag in den Papierfabriken das leben." Heute erinnert in der Umgebung nur noch eine Papiermühle an die alte Tradition. Die anderen produzieren nicht mehr, sind z.T. verfallen, abgerissen oder in moderne Gehöfte eingebunden worden.

 

DIE GESCHICHTE YON ANGOULEME
Die Besiedelung des Plateaus von Angoulême geht auf den Beginn der Bronzezeit zurück (2000 Jahre vor Christus), eventuell sogar auf das Neolithikum. Aber zu jener Zeit handelte es sich nur um sporadische Besiedlungen.

Die gallisch-römische Stadt erscheint erst im ersten Jahrhundert vor Christus. Sie umfasste das Vorgebirge, das die Täler der Charente und der Anguienne überragt.

Am Ende des III. oder zu Beginn des IV. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung umgibt sich die Stadt mit einer ersten Umwallung, die aus verzierten Blöcken, Kapitellen, Säulen und Statuen besteht, die von zivilen Bauwerken und zerstörten Bestattungsfeldern herkommen.

Die erste Stadtmauer, die schützt, läuft entlang eines felsigen Gebirgsvorsprungs und hat eine Länge von 2 280 Metern.

Das Ende der römischen Epoche und der Beginn des Mittelalters sind geprägt von der Einführung des Christentums, aber auch von den Völkerwanderungen der Barbaren (Wandalen, Gothen und Wikinger), die vom V. bis zum X. Jahrhundert die Stadt von Zeit zu Zeit überfielen und plünderten. Die Ordnung wurde dann endlich gegen Ende des X. Jahrhunderts dank der Dynastie der ersten Grafen von Angoulême, der Taillefer, wiederhergestellt.

Die Stadt macht im Mittelalter eine gewallige Entwicklung durch, die wesentlich von der Einführung des Christentums geprägt ist. Davon zeugen auch Teile der Stadlmauer, welche im XIII. Jahrhundert um zwei neue Umwallungen erweitert wurde.

Zu weiteren Zeugen kann man die kurvigen Gässchen zählen, die durch die Aufteilung in Parzellen im Mittelaller entstanden sind, aber auch prestigevolle Gebäude wie die Kathedrale des Heiligen Petrus, das alte gräfliche Schloss und heutige Rathaus, die Kapelle der Cordeliers, die Kirche des Heiligen André und andere...

Und wieder im Mittelalter, genau genommen im Jahre 1280, wird der Flusshafen Houmeau gebaut. Die Flussschifffahrt, die zu Beginn in erster Linie den Transport von Salz und Wein ausmachte, entwickelt sich dann ab dem XV. Jahrhundert weiter und umfasst auch den Transport von Papier, Weinbrand, Fayencen, Holz und schmiedeeisernen Artikeln.

Während der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts wird Angoulême unter dem Einfluss der Valois (Charles de Valois, Louise de Sovoie und deren Kinder François, der zukünftige König Franz I. , und Marguerite) ein wichtiges intellektuelles und künstlerisches Zentrum.

Aus dieser Epoche blieben in Angoulême einige Bauwerke der ersten französischen Renaissance erhalten: das Haus von Saint-Simon und die Überreste der Kapelle Saint-Gelais.

Die zweite Hälfte des XVI. Jahrhunderts ist gebrandmarkt durch die Religionskriege zwischen Katholiken und Protestanten. Angoulême, die katholische, wird zweimal von Truppen der Hugenotten belagert. Die religiösen Denkmäler werden dabei schwerwiegend beschädigt.

 

Angouleme Neuzeit

Im XVII, Jahrhundert und im Kontext der Gegenreformation lassen sich neue Orden in Angouleme nieder: Kapuziner, Minimer, Ursulinen, Karmeliter, Jesuiten usw.

Das XVIII, Jahrhundert ist die Epoche der Verschönerungsarbeiten unter der Autorität der Intendanten: Ausbau der Promenaden, Verbesserung des Zuganges zur Oberstadt, Schaffung eines neuen Viertels im alten gräflichen Schlosspark, Bau einer neuen Brücke (Saint-Cybard).

Das XIX, Jahrhundert entspricht für die Stadt einer Periode der intensiven Urbanisierung. Die Stadtmauern werden eingerissen, die Stadttore entfernt, Plätze werden angelegt, die Siedlung an der Präfektur wird geschaffen, zivile Gebäude werden errichtet (Präfektur, Justizpalast, Theater, Rathaus, Hollen usw.) und einige Kirchen werden wieder aufgebaut: (Saint-Cybard, Samt-Jacques.. Saint-Ausane, Saint Matial).

Zur gleichen Zeit entwickeln sich die Industrieviertel Saint-Cybard und Houmeau, am fluss gelegen, stark weiter. Am Fuße der nordwestlichen Stadtmauer erstreckt sich der 1860 vom Landschaftsgärtner Fischer aus Bordeaux geschaffene grüne Garten.

Die neue Kunst und die Dekokunst zu Beginn des XX. Jahrhunderts finden sich in Angouleme in Privathäusern und in öffentlichen Gebäuden wieder. Beispielsweise in der Bibliothek CCAS sowie der Grundschule Mario Roustan. Noch dem 2. Weltkrieg werden die Viertel neu strukturiert und große Wohneinheiten werden errichtet.

Seit dem Ende des XX. Jahrhunderts
werden die alten Viertel wieder erneuert und die Stadt erhält eine neue, zeitgenössische Architektur. Dazu gehören das Nationale Zentrum der Comics und Bilder des Architekten Castro (1985-1991), dos Gymnasium für üld und Ton Angouleme, ein Werk von Morisseau (1989-1990). Die alten Geschäfts- und Industrieviertel von Saint-Cybard und Houmeau werden in einem umfassenden Programm urbanisiert und die Magelis City wird hier integriert. Das Projekt stammt vom territorialen Entwicklungsprojekt aus dem Jahre 1997 und fördert die Schaffung von Bildern und neuen Technologien.

Die Stadt wird zudem mit zahlreichen bemalten Häuseraußenwänden verziert, die viele bekannte Figuren aus Comics darstellen und somit dauerhaft die Stellung Angoulemes als Hauptstadt der Comics unterstreichen.

Der Beginn des XXI. Jahrhunderts wird von wichtigen Bauarbeiten geprägt: Bau eines Viadukts über die Anguienne, der mit einer Gesamtlänge von 400 Metern das Tal mehr als 40 Meter überragt, Neuaufteilung des Platzes Champ de Mars, Bou eines Ausstellungsgeländes, Anlage eines Vorplatzes vor dem Rathaus usw...

Heute ist Angouleme eine beschauliche Kleinstadt, von der einstigen Betriebsamkeit ist nur noch wenig zu spüren. Mit der Krise der Papierindustrie an der Charente um 1970 verlor der wichtigste Industriezweig der Stadt stark an Bedeutung. Alle Fabriken mussten ihre Tore schließen; eine wurde zum Museum, das Besuchern die Papierherstellung und das alte Druckgewerbe veranschaulicht.