Aigues-Mortes
 
 
 
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Historie von Aigues-Mortes

 

 

 

 

König Ludwig IX. von Frankreich, dem Tugendhaftigkeit und Sittenstrenge den Beinamen "der Heilige" einbrachten, gelobte im Jahr 1244, nach Genesung von einer schweren Malaria, einen Kreuzzug einzuberufen.

Wie eine Fatamorgana ragte die Stadt mit ihren von Steuerfreiheiten und Privilegien angelockten 15.000 Einwohnern (heute sind es knapp 4 000) aus Sand, Sümpfen und Lagunen auf, einzig von der runden Tour de Constance geschützt.

Als der Hafen jedoch verschlammte und schießlich austrocknete, zerrann auch der Wohlstand. Heute liegt der Ort 5 km vom Meer entfernt, und die Bevölkerung ist auf ein Drittel von damals geschrumpft.

Was aus den glorreichen Tagen blieb, ist jedoch äußerst eindrucksvoll

LOUIS IX WÄHLTE AIGUES-MORTES
Im Jahre 1240 ruft Papst Innocenz IV die Herrscher Europas zum Kreuzzug auf, um Jerusalem zurückzuerobern. Louis IX (Ludwig der Heilige) übernimmt das Kommando für die Expedition.

Da sein Königreich jedoch über keinen Einschiffungshafen am Mittelmeer verfügt, erhebt er Anspruch auf den Hafen von „Aquae Mortuae". Zu dieser Zeit gehört die Provence zum „Empire Germanique" (Römisches Reich) und das Languedoc-Roussillon zu dem Reich der Könige von Aragon (Spanien).

AiguesMortes der „toten Wasser" befand sich damals an den Ufern einer großflächigen Lagune, die durch Kanäle mit dem Meer und durch weite Moore mit den westlichsten Rhönearmen verbunden war. Im Jahre 1246 gewährt Louis IX den Einwohnern eine handelsrechtliche Charta (politische Vorteile, Handelsmonopole, Steuerbefreiung, Erlass des Wegzolls und der Hafengebühr), um eine Bevölkerung in diese von dreckigen und Krankheiterregenden Sümpfen umgebene Stadt anzulocken.

Er veranlasst auch den Bau einer Hufgedämmten Fernstraße, die den einzigen Zugang zwischen Aigues-Mortes und dem Festland darstellt, der später vom "Tour Carbonniere" (Gemeinde Saint Laurent d'Aigouze) aus verteidigt wird.

Saint Louis bricht im Jahre 1248 zum 7. Kreuzzug auf. Die Planung der Stadt und ihre Erbauung sind schon fast fertig gestellt. Aigues-Mortes wird ein bedeutendes Zentrum des Austauschs mit dem Morgenland. Im Jahre 1270 schifft der Herrscher während des 8. Kreuzzuges erneut in Aigues-Mortes ein. Wenig später stirbt er an Typhus.

LA TOUR DE CONSTANCE
Es lässt sich jedoch bestätigen, dass die Konstruktion des Turms auf Anordnung des Königs zu seinen Lebzeiten zwischen 1241 und 1250 in Angriff genommen und vollendet wurde. Im Jahre 1249 wird er in einem Vertrag unter dem Namen „Tour du Seigneur du Roi" erwähnt. Mit seinem massiven, unerschütterlichen Mauern und von „bewundernswerter Stärke" ragt der Turm als ansehnliches Symbol königlicher Herrschaft über noch unerschlossenes Land empor.

DER EVANGELISCHE GLAUBE
Der Widerruf des Edikts von Nantes erweckt 1685 die Verfolgung der Hugenotten zu neuem Leben. Ein Teil der Türme der befestigten Stadtmauer wird damals dazu verwendet, Protestanten einzusperren. Dem Chef der Camisarden (protestantische Widerstandsbewegung), Abraham Mazel, gelingt es 1705 aus dem „Tour de Constance" zu fliehen. Marie Durand bleibt allerdings 38 Jahre (1730 bis 1768) in Gefangenschaft - nur aufgrund ihres protestantischen Glaubens.

LES REMPARTS - DIE STADTMAUER
Im Jahre 1268 wird eine Besteuerung von einem Denar pro Warenpfund eingeführt, um die Stadtmauer zu finanzieren. Als Louis IX stirbt, besteht das Fundament der Stadtmauer noch aus Teilentwürfen. Sein Sohn Philippe le Hardi (Phillipp der Kühne) veranlasst die Wiederaufnahme der Bauarbeiten im Jahre 1272 und zieht später gegen das Königreich Aragon in den Krieg.

Die katalanische Flotte zieht daraus ihren Nutzen, um die Kontrolle über die gesamte Küste des Languedoc-Roussillon zu übernehmen. Die Bauarbeiten, die von den Kämpfen unterbrochen wurden, werden 1285 auf Wunsch Philippe le Bel (Phillipp der Schöne) wieder aufgenommen.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird die Stadtmauer fertig gestellt. Es handelt sich um ein nahezu perfektes Viereck, das von Türmen strotzt und von Toren durchdrungen ist.

Die Pläne dafür wurden von Louis IX und seinem Architekten Eudes de Montreuil aufgestellt. Das gesamte Fundament ruht auf einer Plattform aus Holz, die von bis auf den harten Grund eingekeilten Eichenpfählen gestützt wird. Die Stadtmauer erstreckt sich über 1634 Meter.

AIGUES-MORTES – EIN HAFEN
Die ungeheure Menge der von der Rhöne angeschwemmten Ablagerungen verändert in kurzer Zeit die Küstengestalt. Der Binnenhafen der Stadt befindet sich damals zwei Kilometer südlich des Stadtweihers und steht mit dem Seehafen in Verbindung. Bedeutende Arbeiten werden zu Beginn des 15. Jahrhunderts unternommen:

Die Fahrrinne von Grau-de-la-Croisette ersetzt diejenige von Grau-Louis und der Binnenhafen wird der Hafenzugang zur Stadt. Doch die Anbindung Marseilles an die Krone Frankreichs im Jahre 1481 verursacht den Verfall des Hafens von Aigues-Mortes.

Da er sich des fortschreitenden Problems der Versandung bewusst ist, veranlasst Francois I (Franz I) im Jahre 1532 die Aushebung des Canal de Peccais, der die Salinen mit dem Meer verbindet.

Dieser Meereszugang, „Grau Henry" genannt, wird schließlich gesperrt und erst 1725 löst die Fahrrinne von Grau-du-Roi das Problem, indem sie die Stadt mit dem Meer verbindet.

Dank des „Canal-du-Rhone-a-Sete", der 1806 fertig gestellt wird, erhält die Stadt einen Flussschifffahrtshafen.

AIGUES-MORTES - DAS SALZ
Die in nächster Nähe von Aigues-Mortes gelegenen „Salins du Midi" erinnern uns daran, dass die Camargue für Frankreich der Hauptort der Meersalzgewinnung ist.

Die ersten Salinen stammen, so sagt man, aus der Antike. Die „Salins von Aigues-Mortes" erstrecken sich heute über 10.800 Hektar unkultiviertes Land.

L'EGLISE NOTRE DAME DES SABLONS - DIE KIRCHE
Die erste Kirche, die der „Beata Maria de Sabulo" geweiht ist, besteht aus Holz und Schilf und stammt aus dem Jahre 1183. Im Jahre 1246 wird sie aus Stein wieder aufgebaut. Ab 1248 finden in der Kirche Gottesdienste statt. Alte Aufzeichnungen überliefern uns, dass Saint Louis in die Kirche kam, um zu beten, bevor er zum 7. Kreuzzug aufbrach. Die zeitgenössischen Kirchenfenster wurden von dem Maler Viallat gestaltet und 1991 eingebaut.