Aber Wrac’h
 
 
 
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Allgemeines zu Aber Wrac’h

 

 

 

 

 

Aber-Wrac'h . . . für einen, der kein
Bretone ist, unaussprechbar!

Der Name bezeichnet eine Gemeinde dieses Küstenstriches von Nord-Finistère, den die Syndicats d'Initiative unter der schlagkräftigeren Bezeichnung »Küste der Sagen« anzupreisen versuchen.

Eine fragwürdige Bezeichnung, denn die diesem Gebiet zugeschriebenen Sagen sind nicht erstaunlicher als jene, die man sich woanders in der Bretagne erzählt.

Der außergewöhnliche Charakter dieser einsamen Küste wird vor allem durch die herbe Schönheit seiner Landschaften bestimmt.

Das Baufieber hat die rund hundert Kilometer dieser Küste noch nicht verschandelt, die von Brognogan bis zur Landzunge von Saint-Mathieu auf der Karte vorspringt und eine Art Stupsnase Frankreichs bildet.

Gott sei Dank sind die Gefahren nur gering, daß diese Situation sich ändern könnte. Mondäne Badeorte haben ebenso geringe Aussichten, sich hier zu entwickeln wie große Blocks mit Ferienwohnungen.

Die Mündung der Hexe
Hier ist das Reich des Windes, eines brandenden Meeres, einer ungeheuerlichen Wildnis, einer Heide ohne Bäume und des kurzen Grases, auf dem die Tangsammler ihre Ernte ausbreiten.

Die Strände bieten einen weißen oder rosigen Sand, häufig von äußerster Feinheit, aber das Meer, fast überall gefährlich, verhindert das Baden. Die Segler können nur unter Gefahr aus den schützenden kleinen Buchten auslaufen.

Tausende von Riffen haben zu allen Zeiten die Anlage von Häfen, die dieses Namens würdig waren, verhindert. Also kein »großer Badeort« und keine Stadt. Nicht selten legt man mehrere Kilometer an der Küste zurück, ohne auch nur ein Haus zu sehen.

Wer eine in unwahrscheinliche Farben getauchte Natur liebt, Küstenlandschaften, die, wie es scheint, seit dem ersten Schöpfungstag unverändert blieben, und auf der Suche nach einer Vision der Urschöpfung ist, fühlt sich hier wohl.

Einige Häuser klammern sich an der Spitze eines Kaps fest, andere, zu einem Weiler vereint, ziehen sich in der Tiefe einer Bucht entlang, den Rücken dem Wind zugewandt, weiße schimmernde Tupfen, in einer rotbraunen und blauen Unendlichkeit verloren.

Ein paar größere Orte haben sich an den tieferen Buchten und an den ››abers«, Wasser- und Schlammläufe, charakteristisch für diese Gegend, eingenistet.

Aber ist ein altbretonisches Wort und bedeutet »weite Mündung«. Es wird nur noch in dieser Gegend des Nord- Finistère verwendet, um weniger Flußmündungen (nur Bäche von geringer Größe laufen hier ins Meer) als Meeresarme zu bezeichnen, die bei Ebbe völlig vom Wasser entblößt sind.

Ihre von natürlicher und landwirtschaftlicher Vegetation bedeckten Ufer sind weniger steil als die meisten bretonischen Rias.

Drei dieser ein wenig außergewöhnlichen Fjorde schneiden in die Küste ein: Der Aber-Ildut (nach dem großen gallischen Heiligen des 5. Jahrhunderts benannt) ist der kürzeste und südlichste; der Aber-Benoit (››Gesegnete Mündung«) in der Mitte, 7 Kilometer lang; und der Aber-Wrac'h (››Mündung der Hexe<<), ein wenig weiter nördlich, der sich bis zu 10 Kilometer ins Land hineinwindet.

Der letztere ist der schönste und in gewisser Weise das Musterbeispiel für diese Launen der Natur.

Das Dorf Aber-Wrac'h nimmt nach und nach das Aussehen eines kleinen Badeortes an und hat mit seinen Segelschulen einen sportlichen Anstrich. Die Segelboote dümpeln in einer gut geschützten benachbarten Bucht, weit weg von gefährlichen Riffen und kleinen Inseln, die das Auslaufen auf hohe See verhindern.

Ein Blick auf dieses zerklüftete Felsengewirr, Zeuge des Einsturzes der Küste, ist von der Halbinsel Sainte-Marguerite aus, am linken Ufer des Aber oder von Lilia, am rechten Ufer, besonders eindrucksvoll.

Diese Gemeinde öffnet sich einem dieser Gegend angepaßten Tourismus. »Wildes Camping« findet man so ziemlich überall. Draußen im Meer auf der Ile Vierge erhebt sich der höchste Leuchtturm der Welt: 77 m. Eine neue Küstenstraße führt an einsamen Stränden entlang.

Weiter im Inland, fast am Ende des Mündungsgebiets, liegt am linken Ufer ein Schloß aus schwerem Granit, Château de Kerouartz, umgeben von Obstgärten und hohen Bäumen.