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Allgemeines zu Wissembourg

 

 

 

 

Auf den ersten Blick sieht man dieser Stadt im Lautertal nicht an, dass sie auf eine lange und ruhmreiche Vergangenheit zurückblickt.

Hier, am Ostrand der Nordvogesen, haben schon die Römer eine Siedlung errichtet.

Die eigentliche Blüte Weißenburgs begann aber etwa zu der Zeit, als das Benediktenkloster am Ort zur freien Reichsabtei wurde.

St-Pierre-et-St-Paul, die Kirche der ehemaligen Abtei, ist übrigens nach dem Strasbourger Münster die größte gotische Kirche des Elsass.

Eine Entdeckung für Gotikspezialisten sind die auffallend tief angesetzten Maßwerkfenster des Kirchenschiffs; die Glasmalereien sind zum großen Teil sehr gut erhalten.

Das schönste an der Kirche ist der Kreuzgang (man erreicht ihn durch eine kleine Pforte vom nördlichen Kirchenschiff aus); seine Maßwerkornamente in ihrer raffinierten Schlichtheit können als beispielhaft für die gotische Fensterarchitektur überhaupt gelten.

Nach der Rückkehr vom Kreuzgang in die Kirche sollte man sich im Chor die Statue des Königs Dagobert anschauen.

Mit diesem hat es nämlich eine besondere Bewandtnis: Dagobert galt lange Zeit als Gründer der Abtei Weißenburg, bis sich eines Tages herausstellte, dass die schlauen Mönche die angeblich aus dem Jahr 623 stammende Gründungsurkunde 500 Jahre später dreist gefälscht hatten.

Das war übrigens im Mittelalter eine beliebte und weit verbreitete Methode, um sich und das eigene Territorium - egal, ob Klosterbesitz oder kleine Grafschaft - wirkungsvoll gegen die begehrliche Einverleibungspolitik der umliegenden Landesherren abzusichern.

Nur wer das verbriefte Recht auf weitgehende rechtliche und wirtschaftliche Unabhängigkeit vorweisen konnte, hatte wenigstens einen Anspruch darauf, von seinen womöglich stärkeren Nachbarn in Ruhe gelassen zu werden.

Nur ein paar Dutzend Schritte geht man von der Kirche zur Lauterbrücke, von der aus man einen schönen Blick auf das Bruch-Viertel hat - ein auf den ersten Blick verwirrendes, aber gerade deswegen höchst malerisches Durcheinander von Häusern des 15. und 16. Jahrhunderts, die teils im Fachwerkstil errichtet, teils mit Giebeln und Dachfirsten aus der Zeit der Frührenaissance verziert sind.

Der Weg von der Lauter zum Rathaus (Hotel de Ville) lohnt sich ehrlich gesagt weniger wegen des Amtsgebäudes selbst (das alte Rathaus wurde 1677 durch die Franzosen niedergebrannt; der Neubau stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts) als vielmehr deshalb, weil es von hier nur noch ein Steinwurf zum alten Dominikanerkloster und zum kleinen Restaurant "Au Petit Domini­cain" (an der Ecke Rue nationale Rue des Dominicains) ist.

Man esse hier einen Zander und lasse sich den Riesling aus dem nahen Cleebourg dazu gleich zweimal schmecken - einmal in der Sauce zum Fisch und zum zweiten­ mal selbstverständlich als das passende Getränk.

Die Regel lautet: Man entscheidet sich für denselben Wein, der bei der Zubereitung des Gerichts Verwendung gefunden hat.

Die Elsässer Köche haben das umgedreht: Weil sich ihr Riesling als Tafelwein unbedingt anbietet, setzen sie ihr ganzes Können daran, diesen Wein und sein Aroma auch für den Kochtopf zu nützen.

Für Freunde des Bieres, aber nicht nur für sie, noch ein anderer Tip: Das an der Place Poincare zwischen Rathaus und Kirche gelegene Gasthaus "Au Saumon" (Zum Salm) ist ein kleines Stück Bayern mitten im Elsass: Es besitzt einen richtigen Biergarten unter schattigen Kastanienbäumen.