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Literatur in Vezelay

 

 

 

 

Vezelay, einer der Orte, in denen nach einem Wort von Barres »der Geist weht«, ist der Geburtsort des Reformators und Rektors der Akademie von Genf, Theodore de Beze (1519 bis 1608), Freund und Nachfolger Calvins, der sich durch sein Werk »De Haereticis a civili magistratu puiliendis« (»Ober die Bestrafung von Ketzern durch zivile Gerichte«) gegen Castellio, den Gegner Calvins, auf Seiten der Intoleranz stellt.

Sein Geburtshaus, heute eine Fleischerei, steht in der Grande-Rue-Saint-Etienne links hinter dem Stadttor (vgl. Stefan Zweigs Roman »Ein Gewissen gegen die Gewalt«).

Romain Rolland zog sich 1938 nach Vezelay zurück. Im Hause Grande-Rue-Saint-Etienne Nr. 20 (Gedenktafel) beendete er seine Beethoven-Biographie und schrieb das Schauspiel »Robespierre« (1939) sowie »Le Voyage interieur«, 1943, (»Weg nach Innen«) und seine Biographie Peguys, die erst nach seinem am 30. Dezember 1944 erfolgten Tode veröffentlicht wurde.

Dank Prosper Merimee, der 1834 zum Inspektor des Staatlichen Amtes für Denkmalschutz ernannt worden war, konnte die Kirche Sainte-Marie-Madeleine, eine der größten und prachtvollsten Klosterkirchen Frankreichs, von Viollet-le-Duc in zwanzigjähriger Arbeit restauriert werden.

Marcel Proust unternahm, durch das Studium der Werke Ruskins angeregt, Fahrten zu französischen Kathedralen und Baudenkmälern. In einem Brief an Georges de Lauris schreibt er über Vezelay: »Vezelay ist ein Wunder, ist eine Art Schweiz und liegt mutterseelenallein auf einem alles überragenden Berg, der ringsum meilenweit sichtbar ist, in einer überwältigend harmonischen Landschaft.

Die Kirche ist riesengroß und erinnert sowohl an türkische Bäder als auch an Notre-Dame; sie ist umschichtig aus schwarzen und weißen Steinen gebaut und mutet wie eine herrliche christliche Moschee an.«

Paul Claudel, der mit Proust zusammen die Schulbank des Lycee Louis-le-Grand in Paris gedrückt hatte, traf ihn hier im April 1940.