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Abtei Saint Philibert in Tournus

 

 

 

 


KURZER GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK

175 : Tournus ist ein kleiner Marktflecken. Hier haben die Römer ein befestigtes Lager errichtet, Stützpunkt für die Legionen und Kuriere des Reiches.

Juni 177: Die Christen werden grausam verfolgt. In Lyon, wo die Kirche schon Fuß gefaßt hat, sterben viele für ihren Glauben. Einigen gelingt es, nach Norden durch das Saonetal zu entkommen ; unter ihnen war ein gewisser Valerian.

177 — 179 : Nachdem Valerian das Evangelium in Tournus verkündet hatte, wurde er von den Römern enthauptet und an der Stelle der heutigen Krypta begraben. Die Grabstätte des Märtyrers wird zu einer heimlichen Kultstätte der Christen.

4. Jahrhundert : Wahrscheinliche Erbauung des ersten öffentlichen Oratoriums über dem Grabmal des Heiligen.

6. Jahrhundert : Das Vorhandensein einer Kirche von bescheidenem Ausmaße wird uns von dem Historiker Gregor von Tours überliefert. Sicherlich zu jener Zeit hat der König Gontrand von Burgund an diesem Ort eine kleine Klostergemeinschaft gegründet. So entstand das erste Kloster als königliche Stiftung und damit unabhängig von jeglichen örtlichen (religiösen oder weltlichen) Einflüssen.

731 : Einfallende Araber beschädigen wohl diese ursprünglichen Gebäude.

19. März 875 : Die Abtei Saint Valerien und deren Niederlassungen, sowie die Stadt Tournus und deren Festung werden der Mönchsgemeinschaft von Noirmoutier von König Karl dem Kahlen überlassen (im Jahre 676 vom Heiligen Philibert gegründet).

Diese Gemeinschaft besaß tatsächlich kein Kloster mehr, nachdem sie im Jahre 836 ihr Kloster unter dem Druck der normannischen Einfälle hatte verlassen müssen; ihre Wanderung dauerte 39 Jahre, bis sie sich endgültig in Tournus niederlassen konnte.

Mai 875 : Die « Philibertisten » von Noirmoutier lassen sich nicht weit von den « Valerianisten » nieder. Sie bringen mit sich die Reliquien des Heiligen Philibert (616-685), ihres Gründers. Diese befinden sich heute noch in der Kirche.

Der König bestätigt den Mönchen das Vorrecht, ihren Abt selbst zu wählen.

936 — 937 : Ungarische Einfälle beschädigen die Bauten.

Ende des 10. Jahrhunderts : Die heutige Abtei wird in mehreren Abschnitten gebaut. Nach zahlreichen Unterbrechungen sind die Arbeiten zur Errichtung der Kirche im 12. Jahrhundert abgeschlossen.

949 : Erstes Konzil von Tournus: Es erlegt allen Familienvätern der burgundischen Diözesen Autun, Chalon und Mäcon das Gebot auf, einmal pro Jahr (am ersten Freitag nach Christi Himmelfahrt), eine Wallfahrt nach Tournus zu machen.

960 : Der Abt Stephan wird gewählt. Häufig durch die Überlieferungen als der « Wiederaufbauer „ erwähnt. Da die Abteikirche zu einem bedeutenden Wallfahrtsort wird, erscheint es notwendig, eine größere Kirche zu bauen.

979 : Umbettung der Reliquien des Heiligen Valerian vom Sarkophag zum Altar, im hintersten Teil der Krypta.

16. Oktober 1006 : Ein zufälliger Brand verwüstet die Abtei und verursacht den Tod von zwei jungen Mönchen. Neue Bauten werden notwendig, sowie die Restaurierung der Apsis.

29. August 1019 : Einweihung des Chors der Kirche durch die Bischöfe von Chalon und Macon.

1028 — 1056 : Saint Ardain ist Abt von Tournus ; er verkörpert das Bild eines vollkommenen Dieners der Nächstenliebe, gegenüber den Ärmsten in einer besonders schmerzhaften Epoche im 11 Jahrhundert.

1066 —1108: Überwölben des Mittelschiffes, das bis jetzt nur mit einer einfachen Decke abgeschlossen war.

1120 : Neue Bauarbeiten fuhren zu verschiedenen Einweihungsfeierlichkeiten. Papst Calixte der Zweite kommt am 11. Februar zu diesem Anlaß nach Tournus.

1140: Überführung der Reliquien des Hl. Ardain vom Kloster in die Kirche.

1245 : Ein Brand verwüstet einen Teil der Klostergebäude. Wiederaufbau des Kapitelsaals.

1339 : Bau einer Kapelle im linken Seitenschiff (die heutige Kapelle des Allerheiligsten) von Geoffroy de Berze.

1425 : Erbauung der zwei anderen Kapellen im selben Seitenschiff (Schenkung des Kardinals von la Palu) sowie der Kapelle Saint-Vincent (heutige Sakristei).

1498 : Die Abtei von Tournus wird Ordenspfründe: Die Äbte werden unmittelbar vom König ernannt und nicht mehr von der Gemeinschaft gewählt.

August 1562 : Die Hugenotten plündern die Abtei: Verschiedene Zerstörungen, so auch der unersetzliche Verlust der Mönchsbibliothek.

1627 : Schließung der Abtei. Die Mönche werden durch ein Kollegium von Kanonikern ersetzt. Das Amt des Abtes wird durch einen weltlichen Abt fortgeführt, der die gleichen Vollmachten besitzt.

1719: Das Innere der Kirche erhält einen weißen Verputz.

1722 : Der Boden der Kirche wird höher gelegt und neu gestaltet. Zahlreiche Grabplatten werden in den neuen Belag eingelassen.

1778 : Die Kanoniker haben die Absicht den Vierungsturm abzutragen. Das Vorhaben unterbleibt wegen fehlender finanzieller Mittel.

1785 : Ludwig XVI. hebt den Titel eines Abtes von Tournus auf, ebenso die damit verbundenen Rechte und Vollmachten. Die Gerichtsbarkeit geht auf den Bischof von Chalon über.

1790 : Die letzten Mönche werden verjagt. Die Kirche wird Eigentum der Gemeinde und dient als Kultstätte der « Verfassung » (im Sinne der französischen Revolution).

1793 —1794: Die Kirche wird verweltlicht und ihrer Glocken beraubt.

1802 : Durch das Konkordat wird die Abteikirche wieder zum Gotteshaus. Sie wird Sitz der Pfarrgemeinde in Tournus.

1841 — 1851 : Die Kirche wird unter Denkmalschutz gestellt und vom Architekten Questel restauriert. (Man verdankt ihm die « Wiederherstellung » verschiedener Bauteile).

20. Jahrhundert : Abnahme des Verputzes und Durchführung zahlreicher Restaurationen. (Kreuzgang, Kapitelsaal, Refektorium und Vorratskammer). Gründung in Tournus des » Internationalen Zentrums für Studien der romanischen Kunst ».