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Bericht über Straßburg und das Elsaß

 

 

 

 

 

ELSASS: wo Klapperstörche noch munter klappern
Erfahrungsbericht von newsboard über Elsaß
17. Januar 2002.

Das Elsass ist ein historisches europäisches Stammland, durch die Geschichte hin und her gerissen zwischen Franzosen und Deutschen, heute verschmitz-lächelnd ein Herzland des geeinten Europa. Das Mittelalter kannte da den Unterschied noch nicht, Karl der Große, Charles le Magne auf Französisch, wurde auf Schloss Ulmen an der Mosel geboren, und regierte hauptsächlich aus seiner stolzen Hauptstadt Aachen, Aix-La-Chapelle auf gut Französisch, der Kaiserstadt im Dreiländereck, der EUREGIO zwischen Benelux und dem heutigen Deutschland.

Während ein Gebiet wie Luxemburg irgendwie seine Unabhängigkeit retten konnte, war das Elsass schon immer Kronland, - zur Kaiserlich-Karolingischen Zeit bei der Erbteilung nach dem Todes des Kaisers dessen Sohn König Lothar, - daher auch Lotharingen, zugesprochen, - so waren die Elsässer schon damals weder im Westfränkischen Reich, also Frankreich, noch im Ostfränkischen Reich, d.h. Deutschland, - das Elsass war eben schon immer etwas besonderes.

Noch heute nehmen die echten, originalen Elsässer das Leben von der besten Seite: als ich vor Jahren einmal auf einer kulturellen Veranstaltung im Elsass zu Gast war, da trat dort auch eine Elsässer Tanzgruppe, etwa ein Dutzend junger Paare, auf. Nun die Frage an den interessierten, mitdenkenden Leser: Welche Sprache spricht wohl ein jüngerer heutiger Elsässer?

Die antwort war bezaubernd und entwaffnend einfach: Wenn sich die Gruppe bei Deutschen befand, dann sprach man Französisch, verständigte sich also intern auf seine Art, etwas später, in französischem Umfeld, zu meiner großen Überraschung, parlierten dieselben Schlitzohren genau so selbstverständlich etwas mundartlich gefärbtes Deutsch, - das konnten oder sollten eben die Franzosen weniger verstehen, - eine wie ich glaubt typisch Elsässische Lösung des Sprachen-Problems.

Eigentlich hält es irgendwie das ganze Elsass so, - nach außen französisch beschildert, nach innen, falls erforderlich fröhlich badisch-deutsch-mundartlich.

Vor Jahren erhielt ich in Straßburg, der Metropole, einen Farbprospekt von Mühlhausener Eco-Museum, auf welchem als prominenteste Werbung mehrere Störche prangten, - das Wahrzeichen des Museums, irgendwie aber auch des ganzen Elsass, - meinen ersten Elsässer Storch lernte ich übrigens in Ribeauville kennen, wo er gemütlich auf der Spitze eines Turmes saß, nach und nach sah ich dann mehrer dieser schönen, selten gewordenen Tiere.

Wichtigste Stadt ist das prächtige Straßburg, bekannt für seine Kathedrale und bei mir fast noch mehr für seinen Kanalreichen Ortsteil „Kleines Venedig“, wo sich der Charme Venetianischer Gondeln mit dem des Rheinischen Weinlandes verbindet, - wer Straßburg besucht sollte diese Ecke keinesfalls auslassen.

Colmar, besonders hervorzuheben wegen der schönsten alten Fachwerkhäuser, im typischen Französischen Elsässer Stil des „bunten“ Fachwerks, wie ich es gern nenne, ist mit seinem Stadtkern ebenfalls, nicht zuletzt wegen der dort weite verbreiteten hübschen ausladenden Blumenkästen vor fast jedem Fenster, äußerst romantisch und sehenswert, immer einen Abstecher wert.

Selbst bei einem kurzen Bricht sollte ich da noch, auf dem Rückweg von Colmar nach Straßburg, Kaysersberg, Riquewihr und Haute Koenigsbourg eingehen, die allesamt wirklich besuchenswert sind, und so nah beieinander liegen, dass sie, wenn man gut plant, auch einer Tour besucht werden können.

Kaysersberg ist ein verschlafnes Städtchen, das seine größte Bekanntheit erlangte dadurch, dass es des Geburtsort des großen Urlanddoktors Albert Schweizer ist, dessen Elternhaus noch heute besichtigt werden kann. Mich persönlich, was kein Mangel an Respekt sein soll, faszinierte ehe eine große Schenke auf der Hauptstraße, wo ich einen wirklich ausgezeichneten örtlichen (das Elsass ist ein Rheinisches Weinland) zu genießen vorziehe. Hier gibt es im Herbst auch die leckersten heißen Maronen, ebenfalls eine von den Franzosen übernommene Spezialität.

Haute Koenigsbourg, auf Deutsch Stauffenberg (Name der Burg zu historischen Zeiten) war für Kaiser Wilhelm das, was für König Ludwig von Bayern Schloss Neuschwanstein war, - das einzigartigste wieder erstandene Mittelalterliche Kleinod – sagen wir vorsichtig – gesamteuropäischer kultureller Blüte des Mittelalters.

Mein liebster Platz jedoch ist und bleibt wohl für immer Riquewihr

Für den Deutschen, der es nicht kennt ließe sich dieses einzigartige mittelalterliche Runddorf-Städtchen mit Burgmauerring am ehesten mit Rothenburg ob der Tauber vergleichen, nur das es kleiner und heimeliger ist.

Hier ist wirklich alles noch so, wie es im Mittelalter, zur Zeit da der Ort den Württemberger Grafen gehörte, - noch heute zu erkennen um dreifachen Hirschgeweih im Stadtwappen.

In einem der urgemütlichen Restaurants dieser mittelalterlichen (quasi) Museumsstadt, die ebenfalls ein einzigartiges Beispiel für die gemeinsame Deutschfranzösische Geschichte bildet, pflege ich in der Regel gemütlich zu speisen, - wobei zum Abschluss immer der Elsässer Flammkuchen zu Ehren kommt.

Ein Wochenende hier, z.B. in einem der romantischen 2-Sternehotels in Riquewihr, mit einer Tour, wie von mir beschrieben, dürfte jedem glücklichen Paar, gegebenenfalls auch einem unglücklicheren, wenn noch etwas an gemeinsamer Romantik vorhanden ist, wirksam auf die Sprünge helfen, - für mich ist das Elsass das romantischste Nahziel, das mir einfallen könnte,

Im Elsaß haben wir weniger die Nachteile des Deutschen Alltags, dafür aber auf einem gehobenen, relativ reichen Niveau gediegene, blitzblank geputzte Winzeranwesen, die, wenn man will, ähnlich wie die Strausswirtschafen auf der östlichen Seite des Rheines, oft auch gern zu einem Schluck guten Weines aus eigener Produktion einladen.

Preislich ist das Elsass natürlich nicht besonders billig, - doch was ist heute schon noch billig zu nennen, - jedenfalls ist das Elsass nur geringfügig teurer als das gegenüberliegende Rheinufer.

Jedoch sollte ein solches Wochenende Euch die vielleicht 150,00 bis maximal 200,00 € wert sein, mit denen Ihr allemal auskommen solltet.