Semur-en-Auxois
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Sehenswertes in Semur-en-Auxois

 

 

 

 

DER STIFTSKIRCHE "NOTRE-DAME"

Notre-Dame de Semur-en-Auxois gilt als ein bemerkenswertes Beispiel der gotischen Kunst. Der größte Teil des Bauwerkes stammt aus der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts. Die Fassade und die Türme wurden im Laufe des darauffolgenden Jahrhunderts erbaut. Schließlich wurde im XV. und im XVI. Jahrhundert der Portalvorbau angefügt und die seitlichen Kapellen eingerichtet.

Bis zum Anfang des XVIII. Jahrhunderts war Notre-Dame eine Klosterkirche der Benediktiner. Später wurden die Gottesdienste von einer Gemeinschaft beziehungsweise von einem Kollegium säkularisierter Kanoniker gehalten, daher trägt sie den Titel "coltegiale".

Die Revolution machte aus ihr ein Tempel der Göttin der Vernunft. Seit dem Concordat von 1801 ist sie die Pfarrkirche von Semur-en-Auxois.

Notre-Dame wurde in der Mitte des XIX. Jahrhunderts vom Architekten Viollet-Leduc restauriert, der eine besondere Vorliebe für dieses Bauwerk hatte.

Gehen Sie bitte in das rechte Seitenschiff bis zur ersten Seitenkapelle. Kurz davor werden Sie auf der rechten Seite die Eingangstür zum Kreuzgang sehen.

Diese Kapelle stammt wie die beiden darauffolgenden, aus dem XVI. Jahrhundert. Ihr hohes Kreuzrippengewölbe, ihre Verzierung mit dem Blattornament und den Engelchen sowie das aus Holz geschnitzte Geländer, das diese Kapelle abschließt, sind typisch für den Baustil der Renaissance.

Die Statue Christi mit den fünf Wunden, die aus dem Spätmittelalter stammt, stellt Jesus dar als denjenigen, der für die Rettung der Menschen Leiden auf sich genommen hat aber zugleich den Tod überwunden hat.

Auf dem schweren roten Mantel, der von zwei Engeln im Burgunder Stil getragen wird, sind noch Spuren der ursprünglichen Polychromie zu entdecken.

Bevor Sie dieses Seitenschiff verlassen, schauen Sie bei dem Gewölbe des nächsten Joches den Schlußstein an, der einen Architekten mit Winkelmass und Zirkel darstellt.

Gehen Sie bitte jetzt in die Mitte des Mittelschiffes. Links über dem Portal sehen Sie das Orgelgehäuse. Das Instrument stammt aus dem XVIII. Jahrhundert. Die Restaurierung der Orgel wurde im Frühjahr 1992 abgeschlossen.

Abgesehen von den 3 letzten Jochen in der Nähe des Portals stammen die Kirchenschiffe, das Querschiff und der Chor aus der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts.

In jener Zeit erreicht die Kunst der Spitzbögen ihren Höhepunkt wie zum Beispiel in Chartres oder in Bourges. Mit ihren 21,20 Meter hohen Gewölben, ihren besonders schmalen Mauern scheint die Kirche in den Himmel zu ragen.

Tagsüber dringt das Licht durch die hohen und breiten Fenster und verwandelt sozusagen die Kirche in ein großes durchsichtiges Schiff. Die für die Epoche typischen Kapitelle haben ihre ursprünglichen Farben behalten.

An der Kreuzung der Spitzbogen kann man einige der 57 (siebenunffünfzig) Schlußsteine gut sehen, wie zum Beispiel einen grünen und gelben Reiter.

Gehen Sie bitte jetzt in die Richtung des Chors. Im Vorbeigehen können Sie an der rechten Seite gegenüber der Kanzel eine Darstellung Christi sehen, die um 1290 entstanden ist Bleiben Sie vor den Stufen des Chores stehen.

Auf halber Höhe der beiden Seiten des Querschiffes und rund um die Apsis zeigt das Triforium mit seinen breiten kleeblattformigen Arkaden eine sonderbare Reihe von Menschenmasken, die alle unterschiedlich sind.

Der erhöhte und sehr tiefe Chor wurde so konzipiert, um das gesamte Mönchskollegium aufzunehmen. Das geschmiedete Chorgitter hat 1728 (siebzehnhundert-achtundzwanzig) die aus Holz geschnitzte Wand ersetzt, die die Mönche während der Gottesdienste von der Gemeinde abtrennte.

Der Altar mit seinen eleganten Formen, deren sanfte Bögen von goldenen Schnörkeln unterstrichen sind, ist ein schönes Beispiel des Stils Louis XV (Mitte des XVIII. Jahrhunderts).

Die Achse des Langhauses ist auf den Sonnenaufgang am 15. August ausgerichtet. Das ist das Datum der Himmelfahrt von Maria, der die Kirche geweiht ist Alles erinnert hier an Christi Mutter: die Statue in der Kapelle hinter dem Chor, das große mittlere Buntglasfenster, das Maria Himmelfahrt darstellt, mit vier Engeln, die Maria zur Dreifaltigkeit emporführen, und ganz oben im Gewölbe des Schiffes der große Schlußstein, der ihre Krönung wiedergibt.

Dieser Schlußstein, einer der schönsten aus dem XIII. Jahrhundert, ist fast ein Meter breit Gehen Sie bitte jetzt rechts in den Chorumgang zur Kapelle des Heiligen Abendmahles, wo eine Ewige Lampe auf das Tabernakel aufmerksam macht.

In dieser Kapelle sehen Sie einen Altaraufsatz beziehungsweise ein Retabel, das 1587 auf Holz von dem Ortsmaler Menassier gemalt wurde. Angeregt durch ein Bild von Raphael, das im Vatikan hängt hat der Maler eine Allegorie der Katholischen Kirche geschaffen.

Der Baldachin, der das Retabel umrahmt ist typisch für die neugotische Kunst die im XIX. Jahrhundert sehr beliebt war. Gehen Sie bitte im Chorumgang ein wenig weiter. Zuerst kommen Sie an der Kapelle des Heiligen Eloi vorbei, die an den ersten Weltkrieg erinnert.

Sie erreichen dann die Kapelle Notre-Dame, die Maria gewidmet ist.

In dieser Kapelle, deren Ausschmückung in kräftigen Farben gehalten ist, wie es im Mittelalter üblich war, sehen Sie eine Marienstatue im Stil des XVI. Jahrhunderts, die 1850 von Viollet-Leduc gestiftet wurde.

Die Fenster aus dem XIII. Jahrhundert ragen dank ihrer intensiven Purpurfarben und ihrer tiefen Blautönen besonders hervor.

Rechts und links von dieser Kapelle können Sie zwei moderne Fenster sehen. Das rechte zeigt Heilige aus Burgund: Den Heiligen Jean de Reörne, den Heiligen Benigne und zwei Karmelitermönche, die während der Revolution ums Leben gekomrnen sind.

Auf dem linken Fenster sind drei im Auxois geborene Heilige Frauen zu sehen : Reine aus Alesia, Jeanne le Chantal und Catherine Laboure.

Bei der nächsten Kapelle können Sie sich im vorübergehen die Fenster aus dem XIX. Jahrhundert ansehen, die das Leben des heiligen Joseph wiedergeben.

Rechts sehen Sie jetzt ein Retabel aus dem V. Jahrhundert. Auf Holz gemalt, hängt es ber dem Altar der Heiligen Anna, der der Pfarrkirche vor der Revolution geschenkt wurde.

Dieses Retabel zeigt den Baum von Besse. Wie eine Verbindung zwischen dem alten und dem Neuen Testament wächst ein Baum aus dem Körper von Jesse, der zwischen den Propheten schläft.

Die Zweige dieses Mammutbaumes tragen die Bilder der Könige, die die Vorfahren von Jesus gewesen sind, mitten im Bild erkennt man David, der auf iiner Harfe spielt, und ihm gegenüber sinen Sohn Salomon in seiner ganzen Pacht.

Im unteren Teil der Darstellung sind 3 Stifter und deren Kinder zu sehen,

Verlassen Sie jetzt den Chorumgang und »geben Sie sich in das nördliche Seitenschiff.

In dem sechs Meter hohen spitz zulaufenden Pfeiler, der im XV. Jahrhundert mit so schönen Verzierungen aus Stein gehauen wurde, hat man früher die geweihten Oblaten aufbewahrt.

Aus derselben Epoche stammen die zwei Kapellen der Innungen, deren üppige Verzierungen und Sterngewölbe den Glanz des Flambotantstils deutlich machen.

Die erste dieser Kapellen, die den Tuchmachern zugeteilt war, ist durch ein Gitter aus geschmiedetem Eisen abgeschlossen. Als Ornamente sind darauf zwei Distelstäuße zu sehen. Diese Pflanze wurde nämlich früher für das Kämmen der Wolle benutzt.

Im Oberteil des Fensters, dessen leuchtende Farben besonders auffallen, ist der Heilige Bischof Blasius, der Schutzherr der Tuchmacher, zu sehen. Sonst wird hauptsächlich die Ausübung dieses Handwerkes wiedergegeben. Solche profane Darstellungen sind eigentlich eine Seltenheit in einer Kirche.

Auf dem Fenster der nächsten Kapelle sind nur noch zwei Teile aus demselben Stil erhalten, die das Alltagsleben im Mittelalter sehr schön nahebringen. Der Altar mit seinen gewundenen Säulen, die von Weinblättern umrankt sind, stammt aus dem XVII. Jahrhundert.

Darüber sehen Sie eine Statue der Heiligen Anna, die ihrer Tochter Maria das Lesen lehrt. Die Balustrade aus fein geschnitztem Holz ist aus dem XV. Jahrhundert.

In der nächsten Kapelle zeigt die aus derselben Epoche stammende Balustrade Paneele, die nach Art gefalteter Pergamente verziert wurden. Auf dem Fenster ist die Heilige Barbara zu sehen, die man früher beim Gewitter um Hilfe angerufen hat. Diese Darstellung soll von den Werken des deutschen Malers Albrecht Dürer beeinflußt sein.

Über dem Eingang zur Kapelle des Heiligen Grabes ist eine reizvolle kleine Statue der stillenden Maria zu sehen. In der Kapelle entdecken Sie die im Spätmittelalter geschaffene Grablegung.

Das ist eins der schönsten Werke der Burgunder Schule. Die Haltung der Figuren und deren sehr realistische Darstellung unterstreichen die traurige Stimmung, die der Tod und das Begräbnis Christi hervorgerufen haten.

Trotzdem scheint der Blick des Heiligen Johannes, der die trauernde Maria stützt, auf die Herrlichkeit der Wiederauferstehung am Ostersonntag hinzuweisen.

Die triumphbogenartige Tür der nächsten Kapelle, wo das Taufbecken zu sehen ist, zeigt abwechselnd Säulen und Motive, die unter dem Einfluss der griechisch-römischen Kunst stehen, was in der Renaissance sehr beliebt war.

Aus demselben Stil ist das Retabel aus Stein, wo verschiedene Szenen aus den Evangelien zu erkennen sind. Achten Sie auch auf den Schlußstein, der die Form eines Stalaktiten hat.

Bevor Sie die Kirche verlassen, geben wir Ihnen ein paar Hinweise auf die äußere Gestalt des Gebäudes, die Sie sich anschließend ansehen hönnen. Wenn Sie die schmale Straße an der Kirche entlang gehen, erreichen Sie die Porte des Bleds - das Kornportal -, das glücklicherweise sein Giebelfeld erhalten hat.

Die profanen Szenen des Jahreskalenders umrahmen die Legende des Apostels Thomas, des Schutzherren der Architekten. Zum Schluß können Sie sich vom Platz de PAncienne Comedie aus, wo die Post steht, die Außenseite des Chores ansehen.

Die Zahl der Strebebogen, die Abstufung der Dächer und der Schwung der hohen Turmspitze aus Stein machen die Grazie und die Harmonie dieses Bauwerkes noch einmal deutlich.

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Semur-en-Auxois.