Saverne
 
 
 
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Allgemeines zu Saverne

 

 

 

 

 

Wie der Römer hieß, dem die Stadt Saverne ihre Gründung zu verdanken hat, ist nicht bekannt.

Jedenfalls muss es ein Mann mit ausgeprägtem Gespür für profitable Unternehmungen gewesen sein.

Denn sein Einfall, an der Straße zwischen Argentorum (besser bekannt als Strasbourg) und Divodorum (Metz) einen Rastplatz für die vorbeiziehenden Reisenden anzulegen, bewies geschäftlichen Weitblick.

Die Lage dieses Rastplatzes war nahezu optimal: im Tal des Flüsschens Zorn, am Ostrand der Vogesen, dort, wo eine Passstraße - die einzige im nördlichen Teil- über das Gebirge führt.

Kein Wunder, dass das Itinerarium Antonii, ein Reiseführer aus spätrömischer Zeit, seinen Lesern empfiehlt, dort Station zu machen.

In jenen Tagen hieß der Ort Tres Tabernae, was darauf Bezug nahm, dass hier drei Gasthäuser Kost und Logis boten.

Die französische Version (Saverne) des Stadtnamens und die deutsche (Zabern) leitet sich vom Wort tabemae her.

Aus den drei ehemaligen Tavernen ist inzwischen eine geschäftig wirkende Stadt von gut 11.000 Einwohnern geworden.

Saverne gilt heute im West-elsaß als Zentrum von Industrie und Handel.

Mehrere metallverarbeitende Betriebe haben sich hier angesiedelt; die Stadt ist dazu aber auch ein wichtiger Umschlagplatz für die land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnisse der elsässischen Tiefebene.

Vor allem Wein, Tabak, Holz und Getreide werden hier gehandelt.

Der ökonomische Rang Savemes tut jedoch seiner touristischen Attraktivität keinen Abbruch: Vom archäologischen Museum über Restaurants für Feinschmecker bis zu diversen Freizeitsportvergnügungen hat die Stadt alles zu bieten, was das Herz des Reisenden begehrt.

Und gäbe es nichts anderes vorzuzeigen als das berühmte Rohan­ Schloss und das einzigartige Haus des Landschreibers Katz, Saverne wäre allein schon deshalb einen Besuch wert.

Man darf also getrost noch immer auf das Urteil eines berühmten Elsaß-Reisenden namens Goethe vertrauen, dem Saverne besonders gut gefiel. "Mit zwei werten Freunden und Tischgenossen, Engelbach und Weyland, beide aus dem unteren Elsass gebürtig, begab ich mich zu Pferde nach Zabern, wo uns, bei schönem Wetter, der kleine freundliche Ort gar anmutig anlachte."

Ausgesprochen begeistert war Goethe vom fürstbischöflichen Schloss, das Bischof Eugen von Fürstenberg zwischen 1666 und 1670 erbauen ließ und das mit seiner Pracht den Ort beherrschte. "

Der Anblick des bischöflichen Schlosses erregte unsere Bewunderung; eines neuen Stalles Weitläufigkeit, Größe und Pracht zeugten von dem übrigen Wohlbehagen des Besitzers.

Die Herrlichkeit der Treppe überraschte uns, die Zimmer und Säle betraten wir mit Ehrfurcht, nur kontrastierte die Person des Kardinals, ein kleiner zusammengefallener Mann, den wir speisen sahen."

Das Gebäude, das der Dichterfürst bewundert hat, ist heute leider nicht mehr zu besichtigen; es brannte am 7. September des Jahres 1779 bis auf seine Grundmauern nieder.

Das heutige Schloß ist ein Neubau nach den Plänen des Versailler Architekten Salins de Montfort. Es blieb lange unvollendet und wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellt.

Nicht weniger beeindruckt als vom architektonischen Kunstwerk des Saverner Schlosses zeigte sich Goethe von einem Straßenbau technischen Wunderwerk, das die Bürger der Stadt eine Menge Geld gekostet hatte: die Zaberner Steige, jener Durchlass durch die Vogesen, der seit alters her die kürzeste Verbindung zwischen dem Elsaß und Zentralfrankreich bildete.

1740 war der Ausbau dieser vier Kilometer langen Passstraße zu einem nach damaligen Verhältnissen komfortablen Reiseweg abgeschlossen.

Die ganze Sache ging, wenn man der Anekdote glauben will, auf den Sonnenkönig Louis XIV. zurück.

Dieser soll auf die Stadt hinuntergeblickt und daraufhin ausgerufen haben: "Quel beaujardin!" ("Welch schöner Garten!").

Grund zur Freude hatte er, gerade - man schrieb 1681 - war nach langen kriegerischen Auseinandersetzungen das Elsass an Frankreich angegliedert worden.

Die Freude des Monarchen wurde getrübt durch den schlechten Zustand der steinigen Straße über den Vogesenkamm.

Kaum zurück in Versailles, ordnete der Herrscher an, "dass die Straße ausgebaut werden soll- ansonsten drohe eine Strafe von 150 Livres."

Das zeigte Wirkung, und so konnte Goethe 1770 in sein Tagebuch notieren: "Von der aufgehenden Sonne beschienen erhob sich vor uns die berühmte Zaberner Steige, ein Werk von unüberdenklicher Arbeit.

Schlangenweise über die fürchterlichsten Felsen ausgemauert, führt eine Chaussee, für drei Wagen nebeneinander breit genug, so leise bergauf, daß man es kaum empfindet."